Gegen 6 Uhr waren Sizilien und die gegenüberliegende Reggio Calabria gut zu erkennen. Kreuzfahrten erziehen zum früh Aufstehen...
Ich finde es immer faszinierend, wenn man auf dem Balkon oder an Deck steht und die frische meerige Morgenluft einatmet, in der Ferne Land sieht und den Sonnenaufgang beobachten kann.
Über das Bordinformationssystem wird man auf der TV-Gerät in der Kabine über Route usw., Temperatur, Uhrzeit usw. informiert und sieht, dass ich das Foto kurz vor der Einfahrt in den Hafen von Messina aufgenommen habe.
Die Zeit in Messina war begrenzt und Sizilien ist groß, daher haben wir nichts auf eigene Faust unternommen, sondern einen Ausflug zum Ätna gebucht.
So sieht es übrigens aus, wenn die ersten Busse sich am Hafen aufreihen, um die Touristen vom Schiff aufzunehmen:
Es ging mit einem Bus anderthalb Stunden durch eine sehr interessante Strecke mit vielen Ausblicken, die Lust auf mehr Sizilien machten.
Die österreichische Reiseleiterin, die schon so viele Jahre in Italien lebt, dass sie einen leichten italienischen Akzent hatte, lieferte viele Erklärungen zu Sizilien und dem Ätna, so dass die Fahrt nicht langweilig wurde.
Zwischendurch gab es einen Fotostopp mit freiem Blick auf den Ätna.
Weiter ging es zu den
Silvestri-Kratern auf 1986 m Höhe, wo es neben einem großen Parkplatz ein Gebäude mit Bar/Café und Restaurant gibt. Die Toilette dort füllte sich, als unser Bus ankam...
Hier sieht man mal, auf welcher Höhe man sich hier schon befindet. :-)
Ein wenig weiter liegt die Station Rifugio Sapienza mit der neuen Seilbahn. Die alte wurde durch einen Ausbruch im Jahr 2002 zerstört.
Unsere Zeit reichte nicht, um mit der Seilbahn weiter hinauf zu fahren.
Nahe der Silvestri-Krater hatte man dann eine Stunde Zeit, einen guten Espresso zu trinken und sich die zwei Nebenkrater des Ätna anzuschauen.
Wenn man etwas weiter vom Bus weg ging, waren dann auch nicht allzu viele Leute unterwegs und man fand etwas Zeit und Ruhe, die schöne Aussicht und das Erlebnis zu genießen.
Mir hat es gut gefallen, die Natur dort ist faszinierend, so ein Krater ist doch etwas ganz anderes als ein normaler Berg.
Für den Ausflug wird geraten, Windjacken und festes Schuhwerk mitzunehmen. Dem kann ich nur zustimmen, es war ziemlich windig.
Es hat Spaß gemacht, auf den Kratern herumzulaufen; man rutscht ziemlich, plumpst auch mal hin und hat nachher kleine Vulkansteinchen in den Schuhen oder Hosenaufschlägen. ;-)
Nach diesem Fitness-Programm bei großer Hitze ging es mit dem Bus zurück die gleiche Strecke. Wir kamen so rechtzeitig zum Schiff zurück, so dass noch genügend Zeit für einen kleinen Bummel durch Messina war.
Messina hat mir gut gefallen, auch wenn die Stadt immer wieder zerstört wurde (Erdbeben und Kriege) und vieles neu ist. Wir waren fast die einzigen im
Dom, so dass wir genügend Ruhe hatten, uns umzuschauen. Auf der ganzen Reise haben wir verschiedene Kathedralen besichtigt - ich fand es sehr interessant, sie zu vergleichen.
Beeindruckend fand ich den freistehenden Glockenturm mit einer mechanischen Uhr. In
Wiki steht, es sei die weltgrößte.
Am Domplatz findet sich auch ein interessanter Brunnen, der
Orionbrunnen, für den man einiges an Zeit braucht, bis man die ganzen Figuren und das Gesamtkunstwerk bewundert hat.
Um 14 Uhr fuhr das Schiff bereits wieder ab.
Es war wunderschönes Wetter, die Liegen neben den Pools waren logischerweise alle besetzt, aber auf anderen Decks kann man noch welche finden. In den Pools war es mir auch zu voll, kurz vor Badeschluss (der ist gegen 19 Uhr) ist man dann aber wieder alleine im Pool.
Wir haben unten im dem Modigliani-Deck (Deck 6) im Café der "La Piazzetta" noch eine heiße Schokolade und leckeres Eis zu uns genommen, wobei auch die Torten super aussahen.
Leider lässt sich mein Magen nicht unendlich dehnen. ;-)
Traumhaft schön waren die liparischen Inseln, durch die wir durchgefahren sind. Vor allem Stromboli mit dem rauchenden Vulkan war gut zu sehen:
Kurz vor 19 Uhr waren wir noch im Pool und sind eine Weile geschwommen. Bis ich zurück zu unserer Liege kam, waren meine Badeschlappen weg. Zwei Poolaufsichten haben mir danach erzählt, sie hätten ein Pärchen gesehen, das sich meine recht neuen Markenschuhe genauer angesehen und dann eingesteckt hätte. Im Fundbüro wurden sie nicht abgegeben. So etwas kann halt auch passieren… Aber ich kam die nächsten Tage auch barfuß bzw. mit anderen Schuhen gut zurecht.
Abends gab's im Restaurant Eisbomben und Musik, riesiges Tamtam. Danach wurde im Buffet-Restaurant noch ein Mitternachtsbuffet gereicht mit Häppchen, Torten, Schnitzkunst, Eisskulpturen und viel Show. Viele Italiener haben am nächsten Tag in Rom das Schiff verlassen, für sie war das quasi der letzte Abend.
Leider war irgendetwas mit meinem Artischocken-Flan vom Abendessen (denke ich) oder mein Cocktail nicht in Ordnung, so dass ich die halbe Nacht damit beschäftigt war, ihn wieder los zu werden...
Also ein Tag mit Auf und Abs, aber das gehört auch dazu. :-)
Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine Kreuzfahrt 7 Tage westliches Mittelmeer mit der MSC Splendida, Details dazu finden sich hier.