Am Nachmittag war etwas Sightseeing in Jakarta angesagt. Jakarta ist die Hauptstadt Indonesiens und bildet mit vier umliegenden Städten die Metropolregion Jabodetabek und damit einen der größten Ballungsraum weltweit. In meinem Job vor Ort bin ich viel in Staus gestanden und habe an Ampeln bettelnde Kinder und Erwachsene gesehen. Es ist hektisch, viele Menschen sind mit Mopeds unterwegs, viele auch zu Fuß, und natürlich meine Geschäftspartner mit großen modernen Autos. In diesem Land gibt's alles.
Neben Arbeiten und dem Kennenlernen der Business-Bezirke, Industriegebiete und großen Nobelhotels wollte ich auch etwas vom ursprünglichen Jakarta sehen, und das Leben abseits vom Business erleben. Dafür eignet sich ein Samstag ideal.
Ich habe mich dafür mit einer indonesischen Kollegin, mit der ich mich super verstand, getroffen, im Stadtzentrum. Davon zeige ich hier ein paar Impressionen.
Rings um den alten Rathausplatz wurden mehrere Kolonialgebäude restauriert. Hier beklettere ich eine alte Kanone vor dem früheren Rathaus von Jakarta. Es ist Baujahr 1710 und wird inzwischen als Museum Serajah Jakarta genutzt.
Mir hat die Gegend gut gefallen. Die niederländische Kolonialzeit und das alte Batavia werden hier etwas lebendig.
In der Nähe sind weitere Gebäude im Kolonialstil, die teils einen etwas morbiden Charme versprühen.
Der Transport innerhalb Jakartas ist wie oben schon geschrieben ziemlich heftig... Staus sind an der Tagesordnung. Es gibt keine U-Bahn, Straßenbahn o.ä., nur ein Metro-Bussystem namens TransJakarta.
Die Busse haben eigene Spuren und feste Haltestellen. Allerdings ist das Liniennetz weit entfernt von einer Flächendeckung... Trotzdem ist es interessant, damit zu fahren - man kommt auch wirklich schnell voran.
An Haltestellen finden sich auch häufig Möglichkeiten, Wasser zu kaufen - es war ziemlich schwül-warm, man musste viel trinken. Ich habe ziemlich geschwitzt. Meine indonesische Begleiterin fühlte sich in klimatisierten Einkaufszentren auch deutlich wohler als draußen.
Ich hatte den Eindruck, dass der TransJakarta vor allem die modernen Einkaufszentren optimal verbindet. Diese sind am Samstag nachmittag auch deutlich besser besucht als das alte Zentrum mit seinen Kolonialbauten und die Museen.
Besonders gut haben mir der Unabhängigkeitsplatz mit dem Nationaldenkmal Monas gefallen.
Der Platz ist gefüllt mit Menschen, die sich dort treffen, spazieren gehen, Pferdekutsche fahren, picknicken, sich unterhalten, Kinder, die spielen, Pärchen, die Händchen halten, Familien, die ihre Zeit gemeinsam verbringen. Es gibt Snacks und Süßigkeiten zu kaufen.
Klar, dass ich auf die Aussichtsplattform des Monas hoch musste: Der Ausblick auf Jakarta und die umliegenden Berge ist ein absoluter Traum!
Mir hat Jakarta gut gefallen - sehr vielseitig, wuselig, leicht chaotisch, aber mit freundlichen Menschen und einer Fülle von Eindrücken.
Nachtrag: Michelle hat unten in den Kommentaren etwas geschrieben. Sie war 2018, also 12 Jahre später, für ein Wochenende in Jakarta und berichtet darüber. Vieles scheint immer noch ähnlich zu sein, manches anders. Spannend!