Dienstag, 31. Dezember 2019
Impressionen Q4 2019
Am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober, fahre ich gerne in die Bundesländer, die früher die DDR bildeten. Dieses Mal waren wir in Chemnitz, das damals Karl-Marx-Stadt hieß. Leider regnete es, aber das smac, Sachsens Archäologisches Museum, lohnt bei jedem Wetter. Es ist im ehemaligen Kaufhaus Schocken untergebracht, über dessen interessante Geschichte man sich darin auch informieren kann. Gut gefallen hat mir, dass im Museum klar wird, dass auch die Sachsen von Einwanderern aus Afrika und Anatolien abstammen... Rechts oben ein kleiner Steinpilz, den ich im Frankenwald bei einem Waldspaziergang gefunden habe. 20 Grad Wärme nach dem Regen ließen dieses Jahr die Pilze gut wachsen.
Neu für mich, obwohl ich viele Jahre in Nürnberg gelebt habe, war das Tucherschloss. Zwischen 1533 und 1544 als Stadtschloss der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher errichtet, wird die Welt der wohlhabenden Nürnberger Handelsfamilien jener Zeit lebendig. Der Hirsvogelsaal im Garten des Areals galt als schönste Schöpfung der ganzen deutschen Frührenaissance und war vor 100 Jahren eine der Hauptattraktionen Nürnbergs; er wurde im 2. Weltkrieg zerstört und erst vor einigen Jahren wieder aufgebaut. Im Garten des Tucherschlosses gab es diesen Sommer eine Ausstellung mit Werken von Holzbildhauer Stefan Schindler, der am 20. Oktober gezeigt hat, wie er arbeitet; da waren wir dort und haben zugeschaut. Rechts ein Foto von London beim Anflug auf Heathrow. Ich habe die Stadt mit ihren Lichtern noch nie so schön von oben gesehen und war ganz begeistert von meinem Fensterplatz. Die Fotos werden nie so gut, aber man konnte sich an der Themse entlang gut orientieren; sah u.a. die Tower Bridge und das rot illuminierte London Eye.
Das erste Foto im November stammt vom Schloss Callenberg nahe Coburg. In dem sehenswerten Jagd- und Sommerschloss der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha darf man innen nicht fotografieren. Auch das Deutsche Schützenmuseum ist dort untergebracht. Viele Stories und einen Beitrag habe ich über das nagelneue Flaggschiff der Reederei MSC Cruises gezeigt: Ich durfte die MSC Grandiosa vor ihrer Taufe kennen lernen und eine Nacht darauf verbringen. Danach war noch Zeit für eine kleine Tour durch Hamburg einschl. einem Essen in der Elbphilharmonie. Die drei Fotos oben neben dem Schloss stammen von dieser Kurzreise.
Sonntag, 29. Dezember 2019
Mainzusammenfluss bei Kulmbach
Ich geb's zu: Früher habe ich mich wenig für Flüsse interessiert... Je mehr man aber darüber nachdenkt, wie Flüsse früher als Handelswege die Geschichte bestimmt haben, umso interessanter wird das Thema! Viele historisch interessante Städte liegen an großen Flüssen und haben auch durch die Lage am Wasser einen besonderen Reiz.
In Deutschland gehört neben Rhein, Elbe und Donau auch der Main zu den bekanntesten Flüssen. Er fließt bei Mainz in den Rhein und ist, obwohl er mit nur 527 km nicht sonderlich lang ist, ein geografisch, landschaftlich und historisch interessanter und wichtiger Fluss.
Der Main schlängelt sich grob von Osten nach Westen durch fränkische Mittelgebirge, das fränkische Weinbaugebiet und durch Hessen. Er fließt dabei durch schöne Landschaften und berührt kleinere aber auch größere Städte, wie Würzburg oder Frankfurt. Ab Bamberg ist er schiffbar.
Das ist alles bekannt, aber was viele nicht wissen: Der Main entsteht durch den Zusammenfluss von zwei Quellflüssen, die ungefähr gleich groß sind, wenn sie an der Mainwiege ankommen. Die oberfränkische Kreisstadt Kulmbach ist nicht nur durch ihr berühmtes Bier und die Plassenburg bekannt, sondern auch als Standort des Main-Zusammenflusses. Südwestlich von Kulmbach vereinen sich die beiden Quellflüsse nahe Schloss Steinenhausen.
Die beiden Main-Quellen
Der Weiße Main entspringt im Fichtelgebirge, am Osthang des Ochsenkopfs. Er ist 45 km lang. Sein Einzugsgebiet ist vor allem durch hellen Granit geprägt, was ihn klar macht und wohl zu der Namensgebung Weißer Main führte.
Der Rote Main wiederum entspringt im Lindenhardter Forst südlich von Bayreuth im Sandstein und fließt durch lehmhaltiges Gebiet. Er hat eine rötliche Färbung; daher bekam er seinen Namen.
Der Weiße Main ist kürzer als der Rote, aber wasserreicher, seine Quelle gilt offiziell als die Hauptquelle des Mains insgesamt. Der Rote Main ist mit 73 km zwar länger als der Weiße, aber wasserarmer.
Dieses Foto zeigt einen Tisch, der am Mainzusammenfluss steht. Er besteht aus einer Tischplatte aus Fichtelgebirgsgranit von der Weißmainquelle und hat einen Sockel aus zwei Sandsteinen. Der gelbliche Sandstein stammt von der Rotmainquelle, der rötliche aus dem unteren Maintal. Außerdem sieht man den Lauf des Flusses blau dargestellt. (Auf dem Foto unten sieht man die Sockel besser.)
Ziel für Radfahrer und Wanderer
Seit einigen Jahren erfreut sich der Main-Radweg großer Beliebtheit und viele Menschen wandern auch auf den gut ausgeschilderten Wegen am Main entlang. Ich war vor vielen Jahren das erste Mal an der Stelle. Damals gammelte ein alter Kahn an der damals sehr schlecht zugänglichen Mainwiege. Ein paar Meter weiter überquerte ein alter Steg den Fluss, das war's.
Sonnenuntergang am Tonle Sap, Kambodscha
Tonle Sap heißt der See auf diesem Foto, der nicht weit von Siem Reap liegt und u.a. mit dem Tonle-Sap-Fluss verbunden ist. See und Fluss sind extrem fisch- und artenreich und man sieht in der Region viele Fischerboote und allgemein viele Menschen, die auf Booten unterwegs sind. Der Tonle-Sap-Fluss mündet bei Phnom Penh in den Mekong und man kann ihn auch mit größeren Schiffen befahren. Einmalig ist, dass der Tonle-Sap-Fluss zweimal im Jahr seine Fließrichtung ändert!
Wenn der Mekong aufgrund Schneeschmelze und Monsun viel Wasser führt, drängt sein Wasser in den Tonle-Sap-Fluss, dessen Wasser dann den Tonle Sap See anfüllt. Der See wird dadurch im Laufe der Monate ungefähr fünfmal so groß und tief wie in der Dürrezeit. Im September ist der Höhepunkt der Überflutung.
Die Region ist ein einzigartiges Ökosystem; Fischfang und Reisanbau sind wichtig für die Bevölkerung und man geht heute davon aus, dass die Entwicklung des Khmer-Königreichs und die Region um Angkor ohne den Wasser- und damit verbundenen Nahrungsreichtum in dieser Art nicht möglich gewesen wäre.
Im November wechselt die Fließrichtung des Flusses wieder in Richtung Mekong und der Mekong wird über den Tonle-Sap-Fluss mit Wasser aus dem Tonle Sap See gespeist.
Für weitere Informationen zu meiner Reise nach Südostasien bitte hier klicken.
Sonntag, 22. Dezember 2019
Christmas in New York
Wie gesagt, bereits im November spürt man die Stimmung; der berühmte Weihnachtsbaum am Rockefeller Center steht ab Thanksgiving und die Eislaufbahn ist geöffnet. In Manhatten wird es bunt, die Schaufenster werden weihnachtlich geschmückt, man hört die typischen Weihnachtslieder und Holiday Season Sonderangebote bestimmen das Bild.
Inzwischen gibt es auch Weihnachtsmärkte nach europäischem Vorbild, und die Saks Fifth Avenue Light Show mit vielen bunten animierten Lichtern. Auch Macy's, eine weitere Kaufhauskette, ist bekannt für das persönliche Treffen mit Santa im Santa Land, was man ja aus vielen Filmen kennt.
In New York City kann es sehr kalt werden (ich habe übel gefroren!), daher packt Euch warm ein, wenn Ihr die besondere Weihnachtsstimmung dieser Metropole erleben wollt. Wer die Stadt in der Advents- oder Weihnachtszeit besuchen möchte, sollte frühzeitig buchen oder auf ein kurzfristiges Schnäppchen hoffen; die Preise für Flüge und Hotelzimmer sind in der Zeit entsprechend hoch.
Sonntag, 15. Dezember 2019
Borobudur: Buddhistische Tempelanlage im Dschungel Javas
Ein Ort, der mich mit seiner Stimmung und der handwerklichen Kunst verzaubert hat, ist Borobudur, das nahe Yogyakarta auf der indonesischen Insel Java liegt. Meinen Reisebericht zu Borobudur habe ich kürzlich überarbeitet und mit ein paar weiteren Fotos, die noch auf der Festplatte schlummerten, ergänzt.
Faszinierend sind neben den vielen Buddhastatuen auch die unzähligen Reliefs, die Szenen des täglichen Lebens und das Leben Buddhas zeigen. Beeindruckt hat mich außerdem die Landschaft; mitten im Grün des Dschungels wirken die alten Steine umso magischer.
Sonntag, 8. Dezember 2019
Trakai: See und Wasserburg, Litauen
Auch wenn es im Winter kalt ist, macht das mit der richtigen Kleidung nichts und man findet Ruhe. Sehr gut gefallen hat mir ein Spaziergang entland des Sees. Im Sommer ist hier sicherlich mehr los, entlang der Anlegestellen und mit den Booten.
Hier liegen zwei Ruderboote ganz idyllisch am Rand des Sees. Das strahlt eine Ruhe aus, die ich sehr genossen habe. Im Sommer kann man entlang des Sees auch Boote mieten oder mit einem größeren Ausflugsboot fahren.
Aber im Winter hat es einen ganz besonderen Charme. Mehr über meinen Advents-Kurztip nach Litauen vor 2 Jahren findet sich hier.
Sonntag, 1. Dezember 2019
Weihnachtsmarkt in Vilnius, Litauen
Umso schöner finde ich es daher, einen für mich unbekannten Weihnachtsmarkt zu besuchen. Städte haben dann eine ganz andere Stimmung als im Sommer. Gut gefallen hat mir z.B. ein Adventswochenende in Wien, aber auch Litauen ist bekannt für seine Weihnachtsmärkte und für die ganz besondere Atmosphäre. Daher gibt es heute am Ersten Advent ein Foto aus Vilnius.
Dies hier ist ein Foto des Domplatzes vor der St. Stanislaus Kathedrale mit ihrem bekannten Glockenturm. Der über 25 Meter hohe künstliche Weihnachtsbaum ist in Wirklichkeit ziemlich lila; das verschluckt die Kamera auf die Entfernung.
Man kann auch hier Glühwein oder Kräutertee sowie Snacks kaufen oder sich mit Weihnachtsgeschenken eindecken: An den vielen Ständen werden auch Kunsthandwerk und Souvenirs angeboten. Ein paar mehr Fotos sowie Tipps zu meinem Adventswochenende in Litauen finden sich hier.