Sonntag, 5. Dezember 2021

City-Trip Bologna: Langes Winterwochenende mit Sightseeing

Ein paar Tage Abstand von daheim und eine Stadt besuchen, die ich noch nicht kenne - ich mag solche kurzen Städtereisen! Bologna wird seit kurzem von Nürnberg aus direkt angeflogen und ich habe einen günstigen Flug mit Ryanair gekauft. Dummerweise, ohne vorher nach Hotelpreisen zu schauen: Zeitgleich fand eine Konferenz statt, so dass es nicht einfach war, ein bezahlbares Hotel im Stadtzentrum zu bekommen. 

Nach etwas Suchen und Überlegen habe ich mich für teuer und zentral entschieden und dafür anderswo gespart: Wir sind nur mit Handgepäck geflogen. Erst hatte ich gedacht, dass das im Winter schwierig wird, aber es ging. Wir haben auf dem Flug einfach schon viel angezogen. ;-)

Bologona - Aussicht vom Turm Asinelli

Nach Bologna wollte ich schon ewig. Bisher hatte es sich irgendwie noch nie ergeben und ich bin nur vorbei gefahren. Man kann sicherlich länger dort verweilen oder auch die nahegelegenen Städte besuchen, aber für einen ersten Eindruck war unsere Kurzreise ideal. Ein wenig Kunst und Kultur, Schlemmen und fröhliches Leben genießen.

Bologna hat viele Namen: Die Rote, die Gelehrte, die Fette. Die Hauptstadt der Emilia-Romagna ist wegen der roten Ziegel und der politischen Richtung als rote Stadt bekannt: La rossa. Jeder, der im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, weiß, dass die älteste Universität Europas in Bologna ist. Ich kenne sogar jemanden, der dort studiert hat. La dotta, die Gelehrte. 

Und was mich auch begeistert hat: La grassa, die Fette. Früher meinte man damit die üppigen Felder und reichen Ernten der Region. Heute ist Bologna das kulinarische Zentrum Italiens. Hier findet man eine große Auswahl bester italienischer Produkte und kann wahrscheinlich Wochen damit verbringen, sich durch zu schlemmen. Vor der Reise bekam ich mehr Tipps von meinen Foodbloggerfreunden als ich abarbeiten konnte. Mit Handgepäck muss man vor Ort genießen; mit dem Auto kann man sich den Kofferraum füllen.

Bologna - La Grassa

Uns hat die Stadt super gefallen! Sie ist extrem vielfältig, hat eine tolle Altstadt mit Arkadengängen, Kirchen, Palästen und diesen beeindruckenden Türmen. Die Landschaft darum herum ist angenehm hügelig; einen kleinen Einblick konnten wir durch die Tour am Samstag erleben. Die Stadt lebt, es gibt durch die Universität viele junge Menschen verschiedener Nationen. Die Möglichkeiten, was kulinarisches angeht, sind extrem vielfältig. Es war nasskalt und ich habe teils gefroren; das nächste Mal würde ich die Stadt doch lieber besuchen, wenn es wärmer ist. Die Vorweihnachtszeit mit den Lichtern hatte aber auch ihren Charme.

Hier unsere Reisetage im Überblick. Wir waren von Donnerstag bis Sonntagfrüh dort.

Samstag, 4. Dezember 2021

Bologna: San Luca und Spaziergänge durch Arkaden und die Stadt

Heute war es zwar weiterhin kühl, aber es regnete nicht. Wir haben uns trotzdem nicht stressen lassen und sind gegen 10 Uhr gemütlich los. An der Piazza del Nettuno wurde ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt. Außerdem waren viele Menschen in der Stadt, vor allem zum Bummeln und Shoppen. Wir wollten zu der etwas außerhalb gelegenen Kirche San Luca, die uns am Vortag vom Turm aus aufgefallen war.

Wallfahrtskirche San Luca 

Das Santuario della Madonna di San Luca (Heiligtum der allerseligsten Jungfrau vom heiligen Lukas) auf dem Colle della Guardia ist eines der Wahrzeichen Bolognas. 

Bologna - Heiligtum der allerseligsten Jungfrau vom heiligen Lukas

Von der Piazza Maggiore sind wir mit dem San Luca Express, einem Touristenbähnchen, hochgefahren. Die Strecke beträgt einfach 5 Kilometer. Den Rückweg bergab sind wir später zu Fuß gegangen. 

Schon während der Fahrt konnten wir uns einen Eindruck vom Rückweg verschaffen. Hier die Porta Saragozza, eines der alten Stadttore Bolognas. Ein Teil der Stadtmauer Bolognas ist auch erhalten.

Bologna - San Luca Express

Im Innenraum der Kirche San Luca ist eine Marienikone zu sehen, die aus der Hand des Evangelisten Lukas höchstpersönlich stammen soll. Angeblich wurde sie von einem Pilger aus Konstantinopel mitgebracht. Dort war sie zuvor in der Hagia Sophia gelagert. Dieses Lukasbild wurde im Jahr 1433 bei einem schweren Unwetter durch Bologna getragen und hat damals wohl geholfen. Dieser Brauch hält jedenfalls bis heute an.

Freitag, 3. Dezember 2021

Stadtbesichtigung Bologna: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an einem Tag

Die mittelalterliche Altstadt von Bologna mit ihren backsteinroten Ziegeln wurde im Krieg nicht zerstört und zählt zu den schönsten in ganz Europa. Die letzten Jahrzehnte wurde saniert, auch jetzt sieht man noch Bauarbeiten. In so einer großen Stadt wird man wahrscheinlich nie fertig. Ziegel auf Ziegel gemauert, in vielerlei Rot-, Ocker-, Orange-, Rostrot- und Gelbtönen strahlen die jahrhundertealten Palazzi, Kirchen und Wohnhäuser entlang der Plätze und Gassen der Stadt. Selbst einige dieser typischen Geschlechtertürme Norditaliens haben die Zeit überdauert und ragen über das rote Dächermeer. 

Eigentlich wollten wir erst auf einen der Türme, um uns von oben zu orientieren, aber es regnete. Also genossen wir erst ein längers Frühstück im Hotel, bevor wir los sind. Der Frühstücksraum war schon eine Augenweide. Eigentlich ist es ein Sternerestaurant in einem alten Jugendstil-Theater, das renoviert wurde.

Bologna - Frühstücksraum bzw. Restaurant im Hotel I Portici

Erst sind wir trotz Regen zu einem großen Platz namens Piazza VIII Agosto, auf dem einer dieser typischen Wochenmärkte stattfand. Wegen des Regens war wenig los. Unter dem Platz ist eine Tiefgarage, die gut besucht war. Im Schutz der Laubengänge sind wir danach ins Stadtzentrum, auf ähnlichem Weg wie am Vortag abends. 

Einen kleinen Abstecher haben wir gemacht, da wir nachts noch eine malerische kleine Wasserstraße gesehen hatten. Tagsüber war diese gut besucht und nicht mehr ganz so hübsch. Vor dem Fenster standen die Touristen Schlange, um ein Foto zu machen. 

Bologna - Canale di Reno


Es war relativ wenig Wasser im Canale di Reno. Interessant: Zwei Flüsse durchziehen die Stadt, der Reno und die Savena. Seit dem Mittelalter oder ab dem 16. Jahrhundert (oder noch früher? - da habe ich unterschiedliche Aussagen gefunden) wurden unterirdische Höhlen und Kanäle zur Wasseraufbereitung und Umleitung des Wassers angelegt. Normalerweise gibt es Führungen zu den unterirdischen Zisternen, Wasserwegen und hydraulischen Systemen, mit denen z.B. Wasserspiele zu Zeiten der Renaissance realisiert wurden. Außerdem wurde mit Wasserkraft Maschinen angetrieben, für Mühlen, usw. Die Führungen finden zurzeit nicht statt, wegen der Corona-Maßnahmen. 

Bologna - Palazzo del Podestà


Oberirdisches Wasser sieht man an anderen Stellen: In der Stadt gibt es schöne Brunnen, z.B. den Neptunbrunnen Giambolognas auf der zentralen Piazza Nettuno. Ein Foto davon gibt's im Artikel von gestern. Hier ein Foto des Palazzo del Podestà an der Piazza Maggiore. Das imposante Gebäude wurde 1201 errichtet und 1484 im Renaissancestil umgebaut. Unter den Bogengängen sind Läden und eine einladende Bar.

Donnerstag, 2. Dezember 2021

Flug nach Bologna mit Ryanair und erste Erkundungen

Der Weg zum Flughafen war nicht schön; Schneematsch auf der Autobahn. Zum Glück ging der Flug erst um 13:30 Uhr, so dass wir Tageslicht hatten und nicht allzu früh los mussten. Wir hatten viel Puffer, kamen relativ gut durch und hatten am Flughafen Zeit. Der Flughafen war relativ ausgestorben, es herrscht Maskenpflicht und es gibt deutlich weniger Flüge als früher.

Der Flug war okay. Zwischen den Wolken sah man sogar die schneebedeckten Gipfel der Alpen. 

Flugh nach Bologna mit Ryanair.jpg
Wir sind pünktlich nach einer guten Stunde Flugzeit gelandet und fuhren mit dem Bus von einer Außenposition zum Flughafen. Es regnete.

Flughafen Bologna
Im Flughafen ging es relativ schnell. Da wir kein Aufgabegepäck hatten, schnappten wir uns unsere Rucksäcke und gingen in Richtung Ausgang bzw. zum Bahnhof, an dem der Marconi Express abfährt. 

Der Marconi Express - vom Flughafen Bologna in die Stadt 

Der Marconi Express ist ein sog. Peoplemover. Er fährt seit 2020 zwischen dem Flughafen und dem Hauptbahnhof von Bologna mit einer Zwischenstation. Da außer unserem Flug zeitgleich weitere Flüge ankamen, war es relativ voll. Der Bahnhof ist aber gut organisiert. Man kann mit Kreditkarte ein Ticket ziehen. Der Bahnsteig ist mit Glas von der Schiene getrennt, d.h. an den Stellen, an denen der Zug Türen hat, gehen die Glastüren auf.

Montag, 23. August 2021

Faszinierende Flüsse & Flusslandschaften in Deutschland: Der Main

Mögt Ihr Flüsse?! - Ich habe mich früher wenig dafür interessiert und kann mich erst seit einigen Jahren dafür begeistern. Spannend finde ich nämlich, wie Flüsse früher - als es noch keine Autobahnen gab - Menschen verbunden haben. An Flüssen entstanden Städte. Ware und Menschen wurden auf Flüssen transportiert und heute gibt es Flusskreuzfahrten auf diesen klassischen Routen.

Meine Reiseblogger-Freundin Marion von Escape from Reality hat im Frühjahr nach Tipps rund um Rhein, Main, Mosel, Elbe & Co. gefragt. Daraus entstand der lange Artikel Alles im Fluss: Faszinierende Flüsse & Flusslandschaften in Deutschland. Ich hatte eine Zeitlang überlegt, worüber ich berichten möchte, und bin dann doch bei dem Fluss vor der Haustür gelandet, über den ich bereits ein wenig hier auf dem Blog habe. Von mir gibt's also etwas über die beiden Quellen des Mains und den Zusammenfluss bei Kulmbach.

Mainquelle - Quelle des Weißen Main

Im zweiten Corona-Jahr bieten sich kurze Ausflüge innerhalb Deutschlands an, und Flusslandschaften finde ich besonders faszinierend. Den Artikel kann ich daher jedem ans Herz legen.

Montag, 19. Juli 2021

Kleine Dreiländer-Rundtour nach Polen und Tschechien

Derzeit ist es ja nicht schlecht, wenn man flexibel ist: Die Corona-Situation ändert sich fast täglich und macht daher langfristige Planungen schwer. Die Einreisebedingungen in andere Länder und zurück nach Deutschland ändern sich genauso schnell. Da sind die guten alten Touren mit dem Auto praktisch. Heute sagt man Roadtrip, aber geändert hat sich nicht viel: Man überlegt sich grob eine Route und fährt los.

Während in den Niederlanden und einigen südlichen Reiseländern die Corona-Zahlen wieder steigen, sind sie in unseren östlichen Nachbarländern auf erfreulich niedrigem Niveau. Da ich vier freie Tage hatte, bin ich über die Oberlausitz nach Polen und Tschechien gefahren. Wer wie ich doppelt geimpft ist, darf derzeit ohne Test einreisen; für Tschechien füllt man ein Online-Formular aus.

Wrocław (Breslau) - Gemütlicher Spaziergang am Abend

Das Foto zeigt Wrocław (Breslau), das mir sehr gut gefallen hat. Bei 30°C und Sonne war es ein Traum, die Stadt zu erlaufen. Die Altstadt um den Ring (Stare Miasto) hat mich beeindruckt, aber ebenso das viele Wasser und die freundlichen Menschen.

Ich hatte meine Route grob mit Google Maps geplant (siehe unten) und mir auch bereits Hotels ausgesucht und ein paar Tage vor der Reise gebucht. Wichtig war mir eine gute Balance aus Sehenswürdigkeiten, Stadt und Natur - und es sollte nicht zu stressig sein. Hier meine Tour, beginnend ab Nordbayern:

  • Donnerstag 15.07.2021: Haus Schminke in Löbau, Spaziergang durch Görlitz
  • Freitag 16.07.2021: Stippvisite Legnica, Spaziergang durch Wrocław (Breslau)
  • Samstag 17.07.2021: Jahrhunderthalle und WuWA, Friedenskirche in Świdnica, Fahrt durchs Riesengebirge nach Turnov
  • Sonntag 18.07.2021: Burg Valdštejn im Böhmischen Paradies, Kutná Hora, Rückfahrt

Ich hatte Glück mit dem Wetter bzw. habe mir es so eingerichtet, dass es passte. Da es im Riesengebirge regnete, blieb ich länger in Wrocław und Świdnica und war nur kurz in Jelenia Góra. Erst wollte ich die Burg Valdštejn am Samstagnachmittag erwandern, wegen des Regens wurde es dann Sonntagvormittag. Da hatte ich strahlend blauen Himmel.

Wenn ich Zeit finde, suche ich ein paar Fotos raus und schreibe mehr über die einzelnen Stationen. Dann werde ich die Tage mit den Berichten verlinken. Auf Instagram hatte ich ein paar Fotos und Infos geteilt (hier klicken).

Kutná Hora - Dom der heiligen Barbara

Dieses Foto zeigt meine Kirche - ich heiße ja Barbara. ;-) Auf tschechisch Chrám svaté Barbory ist dieser faszinierend aussehende gotische Kirchenbau natürlich nicht mir, sondern der heiligen Barbara geweiht. Kutná Hora in Tschechien wurde durch Bergbau reich; die Altstadt ist Weltkulturerbe der UNESCO.

Tipps für Polen und Tschechien: 

Samstag, 5. Juni 2021

Eine Woche Griechische Inseln: Blaue Reise zu Corona-Zeiten mit Mein Schiff 5

Nachdem ich im Jahr 2020 nur eine Reise im Februar unternommen hatte und der Rest des Jahres von Corona und Vorsicht geprägt war, wollte ich dieses Jahr - das Impfungen brachte - wieder etwas mehr von der Welt sehen. Langsam, vorsichtig, herantastend, mit Netz und doppeltem Boden. 

Manche Mutige waren auf eigene Faust unterwegs und ich kannte einen Fall, in dem ein schwieriger Krankenhausaufenthalt im Ausland fällig wurde, zwei andere mit Quarantäne und verfallenem Rückflug - alles sehr aufwändig und wenig erholsam. In Bayern durfte man ab 21. Mai wieder touristisch reisen, Quarantänepflichten für die Wiedereinreise nach Deutschland waren für die meisten Länder auch weggefallen. So war ich dankbar, als es erste Reisen gab, die komplett als Pauschalangebot mit Flug, Reise und mit Coronakonzept angeboten wurden. Ich habe lange überlegt, aber da das Wetter im Mai daheim so übel war, mich die Maßnahmen des Sicherheitskonzepts überzeugten und wir eine erste Impfung intus hatten, habe ich spontan 8 Tage vor Abflug eine dieser Blauen Reisen von TUI Cruises gebucht. 

Barbara mit Mein Schiff 5 - Blaue Reise Griechische Inseln - Kreta

Blau, weil nie klar war, wo die Reise denn hingehen sollte. Die allerersten Reisen der TUI Cruises bestanden, wenn ich das richtig mitbekommen habe, nur aus Hafen und Seetagen und Schauen auf Küsten und Inseln vom Schiff aus. Inzwischen ist das besser, man darf an Häfen anlegen. Landgänge sind weiterhin nur in der Gruppe möglich, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Eine sichere Travel Bubble quasi.

Montag, 31. Mai 2021

Rhodos: Tagesausflug nach Lindos

Nach zwei Seetagen war heute die erste Möglichkeit, wieder festen Boden unter die Füße zu kriegen. Das Schiff fuhr nach Rhodos, und wir hatten uns für den Ausflug Abwechslungsreiches Rhodos entschieden, der uns am Nachmittag in knapp 4 Stunden einen ersten Eindruck von der Insel geben sollte. 

Es ging nach Lindos, das als eines der schönsten Dörfer Griechenlands bekannt ist und das normalerweise entsprechend überlaufen ist. Es hat diese kleinen weißen Häuser, die sich an den Berg schmiegen, oben am Berg sieht man die Ruinen einer Akropolis und neben dem Ort zwei schöne Buchten, eine zum Baden, die andere ist ein Naturhafen. 

Rhodos - Ausflug nach Lindos


Aber von vorne: Der Tag begann mit einem Blick auf die türkische Küste und dem Einlaufen in den Hafen von Rhodos. Der Hafen ist der größte und wichtigste Hafen der Insel. Er ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe und auch für Fähren, die aus verschiedenen Teilen Griechenlands und von anderen Ländern dort ankommen. 

Rhodos - Hafen von Rhodos vom Balkon aus

Der Hafen liegt zentral; man könnte von dort aus zu Fuß in die Altstadt, wenn man sich frei bewegen dürfte...

Die Altstadt von Rhodos ist als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas seit 1988 UNESCO-Weltkulturerbe. Man sieht hier gut die imposante Stadtmauer. Dahinter befinden sich enge Gassen, malerische Plätzen und viele historische Gebäude, u.a. der Großmeisterpalast, der im 14. Jahrhundert von den Johanniter-Rittern erbaut wurde.

Rhodos - Blick auf die Altstadt von Rhodos vom Schiff aus

Wir hatten uns am Vortag einen Vortrag zu Rhodos angehört. Ein Lektor war an Bord, der die wichtigsten Informationen gut vermittelte. Rhodos spielt seit der Antike eine wichtige Rolle in der Geschichte, was mit an der Lage im östlichen Mittelmeer liegt. Sie ist die viertgrößte Insel Griechenlands und die größte der sog. Dodekanes-Inseln. Die Ritter des Johanniterordens eroberten Rhodos im Jahr 1309 und hielten die Insel fast 200 Jahre lang unter ihrer Herrschaft. 1522 wurde Rhodos von den Osmanen erobert und war bis zu dessen Niedergang im 20. Jahrhundert Teil des Osmanischen Reiches. 1912 eroberten die Italiener die Insel und besetzten sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. 

Sonntag, 18. April 2021

Spaziergang durch das mittelalterliche Creußen

Creußen liegt südlich von Bayreuth am Rande der Fränkischen Schweiz und mit eigener Autobahnausfahrt nicht weit weg von der A9 direkt an der B2. Auch mit der Bahn ist das mittelalterliche Städtchen gut zu erreichen; die Züge zwischen Nürnberg und Bayreuth halten hier und Creußen ist gut angebunden. Der Rote Main fließt nicht weit von seiner Quelle in einer Schleife um die auf einem Sandsteinfelsen errichtete Altstadt.

Gesiedelt wird hier seit über 1000 Jahren, Stadtrechte bekam Creußen im Jahre 1358. Enthalten ist der mittelalterliche Kern, die Stadtbefestigung ist neu renoviert und beeindruckt durch Türme und Tore. Es gab hier früher eine Burg, die aber zerstört wurde. Die Stadt hat eine bewegte Geschichte, sie wurde mehrfach angegriffen und einiges wurde zerstört, u.a. litt sie unter dem Einfall der Hussiten, die Markgrafenkriege oder einen großen Stadtbrand. Heute leben knapp 5000 Einwohner hier.

Creußen - Stadttor

Man kann nahe der Stadtmauer auf einem beschilderten Parkplatz parken und von dort gemütlich in die Altstadt rein. Hier erkennt man, dass viele Häuser bereits sehr alt sind; auch die Gassen sind nicht für moderne Autos gemacht, alles ist etwas eng. Wenn man genauer schaut, findet man viele Details, alte hübsche Holztüren, bunt bemalt oder Figuren aus Cortenstahl wie die obere, die z.B. ein Handwerk darstellen.

Creußen - Habergasse

Erhalten hat sich das über 500 Jahre Alte Rathaus, das mir besonders gut gefallen hat. Es wurde um 1350 erbaut, mehrmals zerstört und sieht renoviert aus. Das Dach mit den Fledermausgauben finde ich schön. Innen befindet sich u.a. ein Trauraum und ein historischer Sitzungssaal; es wird also noch genutzt. So kurz nach Ostern erkennt man links im Foto auch noch Osterschmuck.

Creußen - Altes Rathaus

Donnerstag, 15. April 2021

Stippvisite nach Lindenhardt und zur Rotmainquelle

Auch dieses Jahr bin ich wenig unterwegs, und meist im näheren Umkreis. Die 15km-Regel, die wir Anfang des Jahres hatten, wurde zwar gekippt, aber da man eh nirgends übernachten kann, macht es wenig Sinn, weit weg zu fahren.

Als ich beruflich unterwegs war und wie üblich zu viel gesessen bin, habe ich die Gelegenheit genutzt, auf dem Heimweg ein wenig frische Luft zu schnappen und mich etwas zu bewegen. Zwischendurch fing es an zu schneien (Aprilwetter...), so dass meine Wanderung allerdings nicht allzu lange dauerte. ;-)

Pfarrkirche St. Michael, Lindenhardt mit Grünewald-Altar

Seit langem wollte ich mir schon die Kirche in Lindenhardt anschauen. Der Ort ist ein Stadtteil von Creußen und liegt südlich von Bayreuth. Die Kirche ist an der Autobahn A9 angeschrieben: Ein braunes Schild weist nahe der Ausfahrt Trockau auf den berühmten Grünewald-Altar hin.

Pfarrkirche St. Michael, Lindenhardt


Auch von außen ist die Kirche imposant. Sie zählt zu den Markgrafenkirchen, von denen es in Oberfranken eine ganze Menge gibt. Sie entstanden unter der Herrschaft der Markgrafen zu Brandenburg-Bayreuth-Kulmbach. Nach dem Dreißigjährigen Krieg waren viele Kirchen in schlechtem Zustand und wurden danach im Stil des Barock umgebaut oder neu errichtet. Es gibt ein Projekt im Kirchenkreis Bayreuth, in dem diese Kirchen beschrieben werden. Hier der Link zu den Markgrafenkirchen in Oberfranken.   

Die Kirche in Lindenhardt ist dort auch gut beschrieben (Link), so dass man sich vor dem Besuch bereits informieren kann. Auch die Website der Kirchengemeinde lohnt einen Besuch. Als ich gegen 19 Uhr dort war, war sie noch geöffnet und ich bin eingetreten.

Pfarrkirche St. Michael, Lindenhardt

An der Stelle der Kirche gab es bereits um 1130 eine Kirche, die vom Bamberger Bischof Otto dem Heiligen gestiftet wurde. Im Laufe der Zeit wurde sie immer wieder umgebaut, bis sie im Jahr 1684 mit fast dem ganzen Ort abbrannte. Danach wurde die Kirche wieder aufgebaut, wobei wohl Teile noch genutzt werden konnten, brannte 1855 teilweise wieder ab, wurde wieder umgestaltet und erweitert. 

Mittwoch, 31. März 2021

Impressionen Q1 2021

Gerne mache ich auch dieses Jahr weiter mit meinen Impressionen von Ausflügen oder Reisen. Ich teile hier einige Fotos, die ich im ersten Vierteljahr geschossen und zum großen Teil auf meinem Instagram-Kanal veröffentlicht habe. Manchmal schreibe ich da einiges an Text und Erklärung dazu, und damit diese Informationen in jenem schnellen Medium nicht untergehen, suche ich einige Highlights heraus und veröffentliche sie als Impressionen hier auf meinem Reiseblog. Pandemiebedingt fallen Reisen zurzeit aus, aber auch in der Heimat und als Halbtagesausflug (wir durften in Deutschland zeitweise nur 15 km von zuhause weg) gibt es viel zu sehen und zu erleben.

Los geht's mit dem Januar 2021 und einer kurzen Autotour zur Tanzlinde in Peesten im südlichen Landkreis Kulmbach. Schon im15. Jahrhundert tanzte man hier, der Brauch ist also schon alt. Der heutige Baum, eine Sommerlinde, wurde 1951 gepflanzt. Darum herum gibt es ein großes Holzgestell, auf dem in Nicht-Corona-Sommern getanzt wird. Das zweite Foto zeigt den frisch renovierten Radspitzturm im Frankenwald. Am Feiertag Heilige Drei Könige war es relativ voll mit Spaziergängern und rodelnden Kindern auf dem daneben liegenden Hang, von dem sonst Gleitschirmflieger starten. Rechts zwei Fotos von einer Schneeschuhwanderung im Frankenwald. Man kann einfach querfeldein gehen, das mag ich!

Collage Instagram-Fotos Januar 2021


Links auch das Ende einer Schneeschuhtour im Frankenwald; es wird ja schon früh dunkel und dämmerte hier schon: In Grafengehaig steht eine der besterhaltenen und ältesten Wehrkirchen Deutschlands. Die Kirche finde ich beeindruckend, da möchte ich bei Tageslicht und wenn es wärmer ist nochmal hin. Daneben Fotos vom nördlichen Frankenwald; die Gegend um Geroldsgrün besticht durch traumhafte Winterlandschaften und schöne Wanderwege. Den Hashtag #winterwonderland konnte ich da gut verwenden. Teils waren wir auch ohne Schneeschuhe, aber mit Gamaschen unterwegs. Die brauchte man bei den Schneehöhen. 

Im Februar habe ich eine 10.000 Schritte Challenge gemacht: Jeden Tag wollte ich mindestens diese Zahl auf meiner Uhr haben. Da ab 21 Uhr Ausgangssperre war, war das gar nicht so einfach, und machmal habe ich es nur geschafft, wenn ich abends noch im Dorf herummarschiert bin. Lustigerweise habe ich da sogar manchmal jemanden getroffen. Selten war ich bei Tageslicht unterwegs, daher gibt's wenige Fotos. Links oben in einer Mittagspause Rugendorf mit dem Frankenwald im Hintergrund. In der Mitte Fotos von einer Schneeschuhwanderung am Döbraberg; am Wochenende war da relativ viel los. Das Foto rechts oben zeigt den Felsengarten Sanspareil, über den ich hier einmal geschrieben hatte. Sonntags war es relativ voll, so dass man teils vom Weg weg musste, um Abstand zu halten.

Collage Instagram-Fotos Februar 2021

Unten links ein Sonnenuntergangsfoto bei den Rugendorfer Windrädern. Der Schnee wurde weniger, das Glatteis auch, so dass ich meine 10.000 Schritte sicherer, aber durch Matsch gehen konnte. In der Mitte ein Foto vom Frankenwald: Wir waren bei Schauenstein unterwegs, parkten am Weberhaus in Neudorf und wanderten teils querfeldein. An manchen Stellen lag Schnee, aber man sah auch viel Grün. Rechts der ehemalige Bahnhof von Culmitz nahe Naila im Frankenwald. Wir sind den Weberhausweg DÖ 11 gelaufen, 6 km gut ausgeschildert und abwechslungsreich. An dieser Stelle fuhr früher eine Nebenstrecke, um eine Fabrik gut erreichen zu können. Heute ist hier ein Radweg; vielleicht fahre ich da im Sommer mal mit dem Fahrrad. - Meine Challenge habe ich übrigens geschafft. :-)

Donnerstag, 11. März 2021

Mit Teigtaschen um die Welt: Chinesische Jiaozi und Baozi

Zum Reisen gehört für mich auch essen. Ich liebe es, überall auf der Welt lokale Spezialitäten oder - noch lieber - Alltagsküche zu kosten. Dafür gibt's die Kategorie Genuss hier auf dem Reiseblog, und außerdem führe ich ja meinen Foodblog, auf dem es auch regelmäßig internationale Rezepte gibt.

Als Sandra von Tracks and the City unter Reisebloggern fragte, welche Art von Teigtaschen sie gerne mögen und was sie damit verbinden, fiel mir natürlich sofort meine Zeit in China ein und ich habe die Chance genutzt, in 200 Wörtern über meine geliebten Jiaozi zu schreiben.

Gedämpfte Teigtaschen - hier in Taipan

In China findet man überall Plätze wie diesen hier, mit einer Menge übereinander gestapelten Bambusdämpftöpfchen. Darin befinden sich unterschiedliche Teigtaschen, oft die typischen Baozi oder Dim sum oder auch Xiaolongbao, die man in Shanghai findet. Alle Regionen haben ihre eigenen Spezialitäten, teils aus Reismehl, oft aus Weizenmehl, meist gedämpft, manchmal aber auch gekocht, wie Jiaozi oder Wantan/Huntun.

Montag, 1. Februar 2021

Begegnungen mit Katzen auf Reisen

Ich bin nicht alleine damit, unterwegs Katzen zu fotografieren! Auf Reisen sieht man doch eine Menge dieser Samtpfoten. Mir sagt es auch immer viel darüber, wie Menschen in einer Region sind, ob die Mehrzahl der Katzen eher scheu, mager und krank oder gepflegt und zutraulich ist. Genau wie Sandra, die auf Tracks and the City mit den Schwerpunkten Reisen, Laufen und Essen bloggt, durfte ich als Kind keine Katze haben. Das habe ich nachgeholt, als wir aufs Land gezogen sind: Unsere Katzen durften im Garten und auf den umgebenden Wiesen herumtigern und das Leben genießen.

An Katzen mag ich diese Unabhängigkeit und den unterschiedlichen Charakter der Tiere. Auch wenn man auf Reisen nur kurze Begegnungen hat, erkennt man oft, welches Individuum man vor sich hat. Ich mag diese Tiere und bringe von allen Reisen ein paar Fotos mit von Katzen, an die ich mich erinnere und die ich evtl. auch mal gestreichelt oder mit denen ich gespielt habe.

Katzen in Gaios auf Paxos, Griechenladn

Sandra hat Reiseblogger nach ihren Begegnungen mit Katzen gefragt und daraus ein Roundup erstellt. Die schönen Geschichten könnt Ihr im Beitrag Katzen auf Reisen bei ihr lesen. Da seht Ihr in meinem Part auch genau, worauf diese lustige Katzenbande auf der griechischen Insel Paxos gewartet hat.

Mittwoch, 6. Januar 2021

Fotoparade 2020 - Jahresrückblick

Das Jahr 2020 war anders als geplant, und außer einer kurzen Reise im Februar war ich nicht mehr im Ausland unterwegs. Auf meinem Foodblog gibt's auch einen kulinarischen Jahresrückblick auf 2020. Lange habe ich daher überlegt, ob ich diesmal bei Michaels Fotoparade mitmachen möchte. 

Ich bin nur unregelmäßig dabei, und eigentlich lebt die Fotoparade vor allem von schönen Reisebildern aus aller Welt. Reisen war 2020 kaum möglich, oft sogar untersagt. Es geht Michael diesmal nicht darum, die schönsten Bilder zu finden, sondern stattdessen mit spannenden Bildern aus dem Corona Alltag auszubrechen.

Eigentlich sollte es auch keine Vorgabe-Kategorien geben, aber hier wurde nachgelegt und es gibt 6 Begriffe sowie die Möglichkeit, weiter zu ergänzen. Die Kategorien der Fotos sind: #kalt, #monochrom, #Weite, #Heimat, #abgedreht, #maskiert. Früher gab's immer das schönste Foto; das habe ich auch diesmal versucht zu finden, habe mich dann aber für ein 'typisch 2020' entschieden.

1. kalt 

Kalt war es sogar im Mai nochmal: In der zweiten Maihälfte gab es Nachtfrost und Schnee, und im Garten erfror so ziemlich alles, was erfrieren kann. Keine Walnüsse, keine Äpfel, keine Birnen, keine Kirschen, keine Pfirsiche - gar nichts! Und genau so trostlos wie das Jahr 2020 ist dieses Foto.

Ich habe mich für ein Foto entschieden, das trotzdem für mich dieses Jahr typisch war. Ich bin sehr viel Fahrrad gefahren. Mein Mountainbike, das fürs Mittelgebirge idealerweise ein E-Bike bzw. Pedelec ist, war mein liebstes Sportgerät. Gekauft habe ich es schon 2016, aber erst dieses Jahr bin ich richtig viel damit gefahren. Vor allem in der Umgebung, immer von zuhause los.

Fotoparade 2020 - kalt - Frankenwald im Winter

Dieses Foto ist vom Dezember und zeigt den ersten Schnee, der liegen blieb. Ich war auf Feldwegen zwischen Äckern und Hecken des Stadtsteinacher Bergfelds unterwegs, wo es nicht ganz so glatt war. Im Hintergrund sieht man die Höhen des Frankenwalds.

2. monochrom

Marmor hat wenig Farben, also eignet sich dieses Foto vom Bamberger Dom sehr gut für das Thema monochrom. Wir haben es im Oktober noch geschafft, an einer Führung der Volkshochschule teilzunehmen, die den Schwerpunkt auf die Skulpturen der Bildhauerwerkstatt legte.

Fotoparade 2020 - monochrom: Bamberger Dom

Dem Dozenten war aufgefallen, dass bei vielen Skulpturen etwas nicht stimmt, sie Fragen hinterlassen oder evtl. durch die Künstler bzw. Handwerker einfach nur Fehler gemacht wurden. Dieser Interpretationsansatz war spannend; man sieht danach den Dom mit ganz anderen Augen.  

Am letzten Oktoberwochenende war es zwar kalt, aber wir haben die Gelegenheit genutzt, danach einen längeren Spaziergang durch die Bamberger Altstadt zu machen. Sie ist bereits seit 1993 in der Welterbe-Liste der UNESCO und immer wieder sehenswert.

3. Weite

Die Kategorie Weite war für mich die einfachste. Weite habe ich dieses Jahr so beeindruckend erlebt, dass ich fast das Fotografieren vergessen und nur noch genossen habe, was vor mir lag.

Fotoparade 2020 - Weite - Sahara in Mauretanien


Die Sahara in Mauretanien bietet einen Weitblick, der einmalig ist. 500 km weit ist nichts als Sand und Wüste. Dahinter kommt Mali. Und ich schätze, da geht es mit Sand und Wüste weiter...