Nach zwei Seetagen war heute die erste Möglichkeit, wieder festen Boden unter die Füße zu kriegen. Das Schiff fuhr nach Rhodos, und wir hatten uns für den Ausflug Abwechslungsreiches Rhodos entschieden, der uns am Nachmittag in knapp 4 Stunden einen ersten Eindruck von der Insel geben sollte.
Es ging nach Lindos, das als eines der schönsten Dörfer Griechenlands bekannt und normalerweise entsprechend überlaufen ist. Es hat diese kleinen weißen Häuser, die sich an den Berg schmiegen, wie man auf dem Foto gut erkennen kann. Oben am Berg sieht man die Ruinen einer Akropolis und neben dem Ort befinden sich zwei schöne Buchten. Eine zum Baden, die andere ist ein Naturhafen.
Aber von vorne: Der Tag begann mit einem Blick auf die türkische Küste und dem Einlaufen in den Hafen von Rhodos. Das Foto unten zeigt den Blick von unserem Balkon. Der Hafen von Rhodos ist der größte und wichtigste Hafen der Insel. Er ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe und auch für Fähren, die aus verschiedenen Teilen Griechenlands und von anderen Ländern dort ankommen.
Der Hafen liegt zentral; man könnte von dort aus zu Fuß in die Altstadt, wenn man sich frei bewegen dürfte...
Die Altstadt von Rhodos ist als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas seit 1988 UNESCO-Weltkulturerbe. Man sieht die imposante Stadtmauer sehr gut. Dahinter befinden sich enge Gassen, malerische Plätzen und viele historische Gebäude, u.a. der Großmeisterpalast, der im 14. Jahrhundert von den Johanniter-Rittern erbaut wurde.
Wir hatten uns am Vortag einen Vortrag zu Rhodos angehört. Ein Lektor war an Bord, der die wichtigsten Informationen gut vermittelte. Rhodos spielt seit der Antike eine wichtige Rolle in der Geschichte, was natürlich auch an der Lage im östlichen Mittelmeer liegt. Sie ist die viertgrößte Insel Griechenlands und die größte der sog. Dodekanes-Inseln. Die Ritter des Johanniterordens eroberten Rhodos im Jahr 1309 und hielten die Insel fast 200 Jahre lang unter ihrer Herrschaft. 1522 wurde Rhodos von den Osmanen erobert und war Teil des Osmanischen Reiches bis zu dessen Niedergang im 20. Jahrhundert. 1912 eroberten die Italiener die Insel und besetzten sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Wir durften nicht auf eigene Faust vom Schiff und testeten am Vormittag die Sauna, besuchten die Himmel & Meer Lounge, die große Panoramafenster hat, und lasen.
Ausflug nach Lindos
Um 13:45 Uhr war Treffpunkt für unseren Ausflug. Nach so langer Zeit auf dem Schiff war es toll, endlich wieder an Land zu kommen. Ganz Corona-konform lief alles in der Gruppe ab, jeder trug Maske, auch die Tour Guides, und man durfte sich nicht von der Gruppe entfernen.
Mit dem Bus Nr. 37 ging es zuerst zu einem Fotostopp am Monte Smith, mit einem schönen Blick auf die Stadt und die Insel. Allerdings durfte man da nicht aussteigen und ich habe nur Fotos vom Bus aus mit spiegelndem Fenster. In der Ferne sah man den Hafen und das Schiff, aber das Foto ist auch verwackelt. Ich finde es trotzdem lustig, man sieht sich spiegelnde Masken.
Früher muss auf dieser Anhöhe die Akropolis von Rhodos gewesen sein, aber davon sieht man kaum mehr etwas. Gegründet wurde die Stadt Rhodos 408 v.Chr. und sie war lange Zeit eine der wichtigsten Städte Griechenlands. Die Italiener haben den Akropolis-Hügel Monte Smith genannt. Es gibt noch Ruinen einer Säulenhalle und eines Tempels, der im 19. Jahrhundert rekonstruiert wurde.
Die Busfahrt habe ich genossen; man sieht doch immer eine Menge, wenn man aus dem Fenster schaut. Zum Beispiel blühten die Jacaranda-Bäume wunderschön blau, hier durchs vordere Fenster zu sehen.
Am Stadtrand von Rhodos sah man typsiche Supermärkte, Baumärkte und ähnliches, danach wurde es ländlicher und sah aus wie die typischen Inseln der Region mit viel Gestein, Olivenhainen, Pinienwäldern, Zypressen und wilden Blumen. Jetzt im späten Frühjahr fielen mir vor allem Bougainvillea, Oleander und Hibiskus auf.
Nach ungefähr einer Stunde konnten wir vom Bus aus einen Blick auf Lindos werfen. Es ging erst am Ort vorbei, später dann hinein. Die Lage kann man an dem Foto ganz gut erkennen.
Lindos ist bekannt als malerisches Dorf an der Ostküste von Rhodos. Die Akropolis von Lindos thront auf einem Hügel über der Stadt und bietet atemberaubende Ausblicke auf das umliegende Meer. Man kann hoch, was bei der Hitze sicherlich anstrengend ist. Die Akropolis war nicht Teil unseres Ausflugs, wir sind später unterhalb entlang gegangen.
Wir fuhren als erstes zur Paulusbucht, einer idyllischen Bucht etwas südlich von Lindos. Sie ist benannt nach dem biblischen Apostel Paulus, der in dieser Bucht Schutz vor einem Sturm gesucht haben soll. Ob er von dort aus seine Missionsreisen gestartet hat und ob er wirklich hier gelandet ist, weiß man nicht ganz genau. Ihm zu Ehren wurde eine Kapelle erinnert. Die Bucht (oft liest man das englische St. Paul's Bay) ist von hohen Klippen umgeben und hat eine enge Öffnung zum Meer, die sie vor starken Winden schützt und ist daher ein perfekter Naturhafen!
Die Bucht ist von kristallklarem Wasser umgeben, das zum Schwimmen und Schnorcheln einlädt. Wer Urlaub auf der Insel macht, kann hier sicher ein paar Stunden oder einen erholsamen Tag verbringen.
Wir sind weiter; als nächstes stand Lindos auf dem Plan, das wir mit einem sog. geführten Spaziergang erkunden wollten. Die Häuser sind im traditionellen Stil der Insel gebaut, mit
weiß getünchten Wänden und roten Dächern. Man ist auf Touristen eingestellt, mir fielen einige Informationstafeln auf, die auf griechisch und englisch die Geschichte von Lindos erläutern und über Sehenswürdigkeiten informieren.
Lindos hat eine lange Geschichte. Die Stadt wurde spätestens im 11. Jahrhundert v. Chr. von dorischen Griechen gegründet und war in der Antike eine bedeutende Stadt. Aufgrund der idealen Lage mit dem Naturhafen und dem Berg spielte Lindos eine wichtige Rolle in der Seefahrt und im Handel im östlichen Mittelmeer, auch nachdem 408 Rhodos gegründet worden war. Die Akropolis von Lindos sind die Ruinen eines bedeutenden hellenistischen Heiligtums und einer mittelalterlichen Burg.
Außer uns waren noch andere Touristen dort; aber es war überschaubar. Normalerweise ist Lindos ab 10 Uhr, wenn die ersten Ausflugsbusse kommen, überfüllt und laut. Autos müssen draußen bleiben.
Wir durften auf dieser Reise ja keinen Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen, aber bei Katzen ist das natürlich etwas anderes!
Lindos ist bekannt für kleine Gassen und Straßen voller kleiner Geschäfte, Restaurants und Tavernen, in denen man einkaufen oder lokale Spezialitäten genießen kann. Es gibt ruhigere, aber auch belebtere wie diese hier auf dem Foto.
Viele historische Häuser sind schön renoviert und als Restaurant oder Bar für Gäste geöffnet. Ich habe schöne Durchgänge gesehen in Innenhöfe. Wer Zeit hat, kann hier sicherlich etwas schönes finden.
Mir gefielen die vielen Details, so wie hier die Bildhauereien im Stein des Gebäudes.
Bei unserer Reise war es nicht möglich, ein lokales Restaurant oder eine Bar zu besuchen. Aber ein klein wenig Griechenland habe ich mir doch gegönnt - es war so heiß und ein Laden bot gekühltes Bier an. :-)
Die Energie tat gut beim weiteren Spaziergang, es ging nämlich bergauf. Die Häuser hinter uns lassend, von einigen Katzen begleitet sind wir hoch in Richtung der Ruinen. Auf dem oberen Foto sieht man, dass ich einen Sonnenhut trage, und das war gut so.
Man sieht beim folgenden Foto am unteren Bildrand in Stein gehauene Treppen; die ging es hoch. Manche Mitreisende waren etwas älter und taten sich bei der Hitze sichtlich schwer.
Wir sind nicht ganz hoch zur Akropolis, sondern blieben etwas unterhalb. Die Reiseleiterin erzählte viel zur Geschichte und Kultur, und führt uns zu den schönsten Aussichtspunkten.
Hier kann man einige Mitreisende sehen, als es auf dem etwas breiteren Weg wieder bergab ging. Gutes Schuhwerk war Pflicht, und es war warm, aber wunderschön. Die Hitze bringt diesen besonderen Geruch des Mittelmeers in die Nase - ein Traum!
Im späten Frühjahr und Sommer ist die Natur hier natürlich besonders schön. Die Hügel rund um die Bucht sind voller Wildblumen, darunter Oleander, Bougainvillea und Lavendel, die den Bereich in ein farbenfrohes Blütenmeer verwandeln.
Schön fand ich auch die entspannt wirkenden Esel, die dort grasten.
Nach so viel Natur ging es zurück ins Dorf, erst bergab über solch malerischen weißen Treppenstufen und enge Gassen, dann wurde es ebener und weiträumiger.
Auf einem Platz warteten wir kurz, bis der Bus kam und wir einsteigen konnten. Es ging nach einem kurzen Fotostop wieder zurück zum Hafen und aufs Schiff.
Der Ausflug wurde in einer kleinen Gruppe mit viel Platzangebot durchgeführt und enthielt keine Innenbesichtigungen. Pro Person zahlten wir 42,- €.
Dies ist Teil meines Berichts über eine Blaue Reise mit der Mein Schiff 5 nach Griechenland. Die Reise wurde mit einem Corona-Sicherheitskonzept durchgeführt, u.a. waren Landgänge ausschließlich in Form von durch TUI Cruises vermittelten Landausflügen möglich; ein individuelles Verlassen des Schiffes war nicht gestattet. Allgemeine Informationen zu der Reise, Tipps und Links zu den anderen Tagen finden sich hier.
Oh so schöne Einblicke hast du aufgezeigt. Wir fahren im Juni nach Rodos und werden sicherlich einen Ausflug nach Lindos durchführen.
AntwortenLöschenHallo Renata,
LöschenGerne. Viel Spaß in Rhodos!
Ich habe ja wenig davon gesehen, aber Lindos fand ich sehr schön.
Liebe Grüße
Barbara