Sonntag, 18. April 2021

Spaziergang durch das mittelalterliche Creußen

Creußen liegt südlich von Bayreuth am Rande der Fränkischen Schweiz und mit eigener Autobahnausfahrt nicht weit weg von der A9 direkt an der B2. Auch mit der Bahn ist das mittelalterliche Städtchen gut zu erreichen; die Züge zwischen Nürnberg und Bayreuth halten hier und Creußen ist gut angebunden. Der Rote Main fließt nicht weit von seiner Quelle in einer Schleife um die auf einem Sandsteinfelsen errichtete Altstadt.

Gesiedelt wird hier seit über 1000 Jahren, Stadtrechte bekam Creußen im Jahre 1358. Enthalten ist der mittelalterliche Kern, die Stadtbefestigung ist neu renoviert und beeindruckt durch Türme und Tore. Es gab hier früher eine Burg, die aber zerstört wurde. Die Stadt hat eine bewegte Geschichte, sie wurde mehrfach angegriffen und einiges wurde zerstört, u.a. litt sie unter dem Einfall der Hussiten, die Markgrafenkriege oder einen großen Stadtbrand. Heute leben knapp 5000 Einwohner hier.

Creußen - Stadttor

Man kann nahe der Stadtmauer auf einem beschilderten Parkplatz parken und von dort gemütlich in die Altstadt rein. Hier erkennt man, dass viele Häuser bereits sehr alt sind; auch die Gassen sind nicht für moderne Autos gemacht, alles ist etwas eng. Wenn man genauer schaut, findet man viele Details, alte hübsche Holztüren, bunt bemalt oder Figuren aus Cortenstahl wie die obere, die z.B. ein Handwerk darstellen.

Creußen - Habergasse

Erhalten hat sich das über 500 Jahre Alte Rathaus, das mir besonders gut gefallen hat. Es wurde um 1350 erbaut, mehrmals zerstört und sieht renoviert aus. Das Dach mit den Fledermausgauben finde ich schön. Innen befindet sich u.a. ein Trauraum und ein historischer Sitzungssaal; es wird also noch genutzt. So kurz nach Ostern erkennt man links im Foto auch noch Osterschmuck.

Creußen - Altes Rathaus

Donnerstag, 15. April 2021

Stippvisite nach Lindenhardt und zur Rotmainquelle

Auch dieses Jahr bin ich wenig unterwegs, und meist im näheren Umkreis. Die 15km-Regel, die wir Anfang des Jahres hatten, wurde zwar gekippt, aber da man eh nirgends übernachten kann, macht es wenig Sinn, weit weg zu fahren.

Als ich beruflich unterwegs war und wie üblich zu viel gesessen bin, habe ich die Gelegenheit genutzt, auf dem Heimweg ein wenig frische Luft zu schnappen und mich etwas zu bewegen. Zwischendurch fing es an zu schneien (Aprilwetter...), so dass meine Wanderung allerdings nicht allzu lange dauerte. ;-)

Pfarrkirche St. Michael, Lindenhardt mit Grünewald-Altar

Seit langem wollte ich mir schon die Kirche in Lindenhardt anschauen. Der Ort ist ein Stadtteil von Creußen und liegt südlich von Bayreuth. Die Kirche ist an der Autobahn A9 angeschrieben: Ein braunes Schild weist nahe der Ausfahrt Trockau auf den berühmten Grünewald-Altar hin.

Pfarrkirche St. Michael, Lindenhardt


Auch von außen ist die Kirche imposant. Sie zählt zu den Markgrafenkirchen, von denen es in Oberfranken eine ganze Menge gibt. Sie entstanden unter der Herrschaft der Markgrafen zu Brandenburg-Bayreuth-Kulmbach. Nach dem Dreißigjährigen Krieg waren viele Kirchen in schlechtem Zustand und wurden danach im Stil des Barock umgebaut oder neu errichtet. Es gibt ein Projekt im Kirchenkreis Bayreuth, in dem diese Kirchen beschrieben werden. Hier der Link zu den Markgrafenkirchen in Oberfranken.   

Die Kirche in Lindenhardt ist dort auch gut beschrieben (Link), so dass man sich vor dem Besuch bereits informieren kann. Auch die Website der Kirchengemeinde lohnt einen Besuch. Als ich gegen 19 Uhr dort war, war sie noch geöffnet und ich bin eingetreten.

Pfarrkirche St. Michael, Lindenhardt

An der Stelle der Kirche gab es bereits um 1130 eine Kirche, die vom Bamberger Bischof Otto dem Heiligen gestiftet wurde. Im Laufe der Zeit wurde sie immer wieder umgebaut, bis sie im Jahr 1684 mit fast dem ganzen Ort abbrannte. Danach wurde die Kirche wieder aufgebaut, wobei wohl Teile noch genutzt werden konnten, brannte 1855 teilweise wieder ab, wurde wieder umgestaltet und erweitert.