Heute stand ein Tagesausflug auf dem Plan. Ich wollte unbedingt das Gelati-Kloster sehen, Natur erleben und ein wenig vom normalen Leben in Georgien erfahren, außerhalb der Stadt.
Mein Vermieter hatte einen Bekannten mit einem Mercedes organisiert und mit mir die ungefähre Tour besprochen. Der Kinchkha Wasserfall und Okatse Canyon wären nicht auf meiner Liste gewesen, haben sich aber gelohnt.
Es ist eine schöne Kombination aus alten Klöstern, für die Georgien ja typisch ist, und Natur sowie einem Einblick in die stalinistische Bäderkultur im Kurort Zqaltubo, wirklich beeindruckend und gut in einem Tag machbar. Ich hätte nicht selber fahren wollen, da man sich doch sehr konzentrieren muss, Tiere auf der Fahrbahn, etwas chaotischer Verkehr und ziemliche Schlaglöcher. So fand ich es angenehm, mich in erfahrene Hände zu begeben und einfach aus dem Fenster schauen zu können.
Ich habe die Tour ungefähr bei Google Maps nachgezeichnet, damit man einen Eindruck davon bekommt (
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Der Fahrer kannte sich gut aus, sprach allerdings wenig Englisch oder Deutsch. Allerdings wusste er sich zu helfen: Am Handy hatte er eine Bekannte, die super Deutsch sprach und die er jederzeit angerufen hätte, wenn es Probleme oder Fragen gegeben hätte. Ich hatte sie kurz in der Leitung, praktisch. Manchmal war ich mir nicht ganz sicher, warum er die Reihenfolge anders nahm als ich erst dachte; aber im Nachhinein war das immer ideal: Im Gelati-Kloster war ein Gottesdienst, daher erst dort hin, dann nach Motsameta, die letzte Führung in den Prometheus Höhlen beginnt um 17 Uhr, also erst danach nach Zqaltubo. Ohne viele Worte und mit einem Lächeln hat er alles richtig gemacht.
Aber der Reihe nach: Da man unterwegs nicht überall Geldautomaten findet oder mit Kreditkarte zahlen kann, besorgten wir uns noch schnell etwas Bargeld. Dann ging es aus Kutaissi raus zum
Gelati Kloster, das seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Kloster und Akademie von Gelati
Genau wie das Bagrati-Kloster befindet es sich auf der Liste des gefährdeten Welterbes, da die Sanierungen den Charakter der Anlage beeinflussen. Bagrati ist fertig, im Gelati-Kloster wird noch fleißig saniert. Es liegt auf einem Berg 11 km außerhalb von Kutaissi.
Vom Parkplatz aus geht man ein wenig bergab durch dieses Tor und kommt dann auf das Gelände. 1106-1130 erbaut, beinhaltet die Anlage nicht nur das Kloster sondern auch eine Akademie, in der nahmhafte Gelehrte unterrichteten. Das goldene Zeitalter Georgiens, damals blühte das Geistesleben und zu jener Zeit war Georgien eines der bedeutendsten geistigen Zentren der Region. Erbaut wurde Gelati übrigens vom König Dawit dem Erbauer, der auch dem Flughafen seinen Namen gibt. Am Flughafen hat er sicher nicht mitgewirkt, hier soll er aber selbst Hand angelegt haben. Er ist auch hier begraben. Der Eintritt zur Anlage, die aus drei Kirchen, einem separat stehenden Glockenturm und der Akademie besteht, ist frei.
Im Eingangsbereich ist ein Wanderweg angeschrieben, der von Kutaissi hierher führt. Wandertouren in Georgien sind ja beliebt; das kann ich mir auch super vorstellen. Man konnte übrigens nach Kutaissi schauen (man erkennt die Bagrati-Anlage ganz gut) und sieht in der anderen Richtung die schneebedeckten Gipfel des Kaukasus.