Ein paar Tage Abstand von daheim und eine Stadt besuchen, die ich noch nicht kenne - ich mag solche kurzen Städtereisen! Bologna wird seit kurzem von Nürnberg aus direkt angeflogen und ich habe einen günstigen Flug mit Ryanair gekauft. Dummerweise, ohne vorher nach Hotelpreisen zu schauen: Zeitgleich fand eine Konferenz statt, so dass es nicht einfach war, ein bezahlbares Hotel im Stadtzentrum zu bekommen.
Nach etwas Suchen und Überlegen habe ich mich für teuer und zentral entschieden und dafür anderswo gespart: Wir sind nur mit Handgepäck geflogen. Erst hatte ich gedacht, dass das im Winter schwierig wird, aber es ging. Wir haben auf dem Flug einfach schon viel angezogen. ;-)
Nach Bologna wollte ich schon ewig. Bisher hatte es sich irgendwie noch nie ergeben und ich bin nur vorbei gefahren. Man kann sicherlich länger dort verweilen oder auch die nahegelegenen Städte besuchen, aber für einen ersten Eindruck war unsere Kurzreise ideal. Ein wenig Kunst und Kultur, Schlemmen und fröhliches Leben genießen.
Bologna hat viele Namen: Die Rote, die Gelehrte, die Fette. Die Hauptstadt der Emilia-Romagna ist wegen der roten Ziegel und der politischen Richtung als rote Stadt bekannt: La rossa. Jeder, der im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, weiß, dass die älteste Universität Europas in Bologna ist. Ich kenne sogar jemanden, der dort studiert hat. La dotta, die Gelehrte.
Und was mich auch begeistert hat: La grassa, die Fette. Früher meinte man damit die üppigen Felder und reichen Ernten der Region. Heute ist Bologna das kulinarische Zentrum Italiens. Hier findet man eine große Auswahl bester italienischer Produkte und kann wahrscheinlich Wochen damit verbringen, sich durch zu schlemmen. Vor der Reise bekam ich mehr Tipps von meinen Foodbloggerfreunden als ich abarbeiten konnte. Mit Handgepäck muss man vor Ort genießen; mit dem Auto kann man sich den Kofferraum füllen.
Uns hat die Stadt super gefallen! Sie ist extrem vielfältig, hat eine tolle Altstadt mit Arkadengängen, Kirchen, Palästen und diesen beeindruckenden Türmen. Die Landschaft darum herum ist angenehm hügelig; einen kleinen Einblick konnten wir durch die Tour am Samstag erleben. Die Stadt lebt, es gibt durch die Universität viele junge Menschen verschiedener Nationen. Die Möglichkeiten, was kulinarisches angeht, sind extrem vielfältig. Es war nasskalt und ich habe teils gefroren; das nächste Mal würde ich die Stadt doch lieber besuchen, wenn es wärmer ist. Die Vorweihnachtszeit mit den Lichtern hatte aber auch ihren Charme.
Hier unsere Reisetage im Überblick. Wir waren von Donnerstag bis Sonntagfrüh dort.