Vor über fünf Jahren habe ich über eine andere Stippvisite nach London berichtet, damals über Besuche in der Tate Modern und dem Dockland Museum. Seitdem war ich ein paar Mal beruflich hier, hatte aber nie genug Zeit, um mir etwas anzuschauen. Dieses Mal war es anders und ich habe mir nach einer Konferenz vor dem Rückflug zwei Sehenswürdigkeiten herausgepickt, die ich noch nicht kannte:
Die berühmte Cutty Sark und die Seilbahn über die Themse unweit der O2 Arena.
Klipper Cutty Sark in Greenwich
Die Cutty Sark war der berühmteste der vielen Teeklipper, die im 19. Jh. zwischen England und China die Weltmeere befuhren. 1869 in Schottland vom Stapel gelaufen, galt sie als das schönste und mit 17,5 Knoten Höchstgeschwindigkeit auch als das schnellste Schiff ihrer Zeit: 1871 brauchte sie von Shanghai nach London 107 Tage, und 1889 überholte sie sogar das neue Dampfschiff Britannia auf der Fahrt nach Sydney.
Der Name Cutty Sark stammt aus einem Gedicht von Robert Burns und bezieht sich auf ein kurzes Hemd bzw. Unterhemd, das einer Hexe namens Nannie gehörte, die als Galionsfigur abgebildet ist.
Bis 1877 wurde das Schiff für den Teetransport eingesetzt, bis die Dampfschiffe über den neu eröffneten Sueskanal deutlich schneller waren. Der Kanal ist zum Segeln schlecht geeignet, die Winde im Roten Meer und im Mittelmeer sind nicht ideal und die Dampfschiffe brauchten nur 60 Tage.
Als Erinnerung: Die Fotos werden größer, wenn man drauf klickt! Gerade bei den Collagen ist das sinnvoll, da man die Details besser sieht.
Die Cutty Sark segelte danach vor allem nach Australien auf der
langen Strecke um das Kap der Guten Hoffnung herum. Sie transportierte zu jener Zeit hauptsächlich Wolle. Sie fuhr auch nie leer; von Haushaltswaren oder Bier und Spirituosen wurde vieles befördert, aber auch Ausrüstung für Bergbau kamen von England nach Australien, oder zuvor auf der Strecke nach Fernost Kohle für Dampfschiffe.
Die Original-Teekisten aus China fand ich sehr beeindruckend. Der künstliche Boden, auf dem man läuft, ist damit verkleidet. Teils sind sie sehr künstlerisch gemacht, teils zeigen sie einfach nur das chinesische Zeichen für Tee: 茶.
Es gibt auch ein kleines Filmtheater mit Sitzen, die etwas in die Höhe gehen, so dass man den Film gut sehen kann. Als wir dort waren, war es nicht so voll; wir mussten für diese Installationen oder Videos, die ununterbrochen laufen, nicht anstehen.