Die Anfahrt nach Bratislawa hat mich bereits fasziniert. Ich kam von Süden und hatte einiges an Stauumfahrung im Großraum Wien hinter mir. Irgendwann sah ich eine große weiße Burg in der Ferne und dachte mir schon, dass das Wahrzeichen der Stadt sein müsste.
Most SNP und UFO über der Donau
Als ich dann über die Donau fuhr, erschien plötzlich ein UFO vor mir! Wenn man etwas übermüdet ankommt und der Blick nach oben gezogen wird und man ein beleuchtetes turmartiges Ufo-Gebäude auf dem Pylon der Brücke sieht, denkt und fühlt man einfach nur: Wow!
Dieses Foto habe ich später von der anderen Seite geschossen; beim Autofahren konnte ich nur mit den Augen staunen. Most SNP heißt die Brücke offiziell; sie ist die imposanteste von insgesamt fünf Donaubrücken in der Stadt. Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes ist der offizielle Name; sie wurde 1967 bis 1972 erbaut; der Aufstand war 1944. Das Ufo ist nicht neu; bereits 1974 wurde auf dem Pylon der Brücke ein Restaurant eröffnet. Oberhalb des Restaurants gibt es noch einen Aussichtspunkt; man kann über einen der Pfeiler im Aufzug hochfahren und die Aussicht von 95 Metern Höhe genießen. Da das Wetter grau und neblig war, bin ich nicht hoch. Iich habe gehört, dass der Sonnenuntergang sich dort besonders schön erleben lässt.- Als Idee fürs nächste Mal.
Ich bin also weitergefahren, in eine enge Hotelgarage (hat zum Glück geklappt), habe eingecheckt, kurz was getrunken und bin wie geplant zu Fuß los.
Abendspaziergang durch die Altstadt von Bratislava
Die beleuchtete Stadt mit einigen Passanten und Besuchern, aber nicht
überlaufen, hat mir gut gefallen. Daher ein paar Fotos von meinem
Stadtspaziergang.
Man ist damit schon im Zentrum, es gibt eine Menge Restaurants, Kneipen, Bistros aber auch die typischen Fast Food Ketten, z.B. mit dem goldenen M oder auch eine Pizzaschnitte auf die Hand.
Hlavné námestie heißt der Hauptplatz auf slowakisch. Es ist der zentrale Platz in der Altstadt von Bratislava und das obere Foto habe ich vom Alten Rathaus aus fotografiert. Der Weihnachtsmarkt war noch nicht eröffnet, aber überall in der Stadt hat man Vorbereitungen gesehen.
Auf dem Foto sieht man links den Maximiliansbrunnen, der 1572 mit finanzieller Unterstützung des Ungarischen Königs Maximilian II erbaut wurde. Oft hört oder liest man auch Rolandsbrunnen; es ist wohl unklar, ob die Statue Ritter Roland oder Maximilian darstellt. Das Rathaus ist richtig alt: Der Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert, das Gebäude daneben war im 14. Jahrhundert ein Wohnhaus, ab 1434 nutzte man den Gebäudekomplex als Rathaus und baute immer mal in verschiedenen Stilen an und um. Der ganze Platz ist ein Ensemble verschiedenster Gebäude und Stilarten, sehr vielfältig und interessant.
Das Michaelertor im Michaeler Turm aus dem 14.Jh. gilt als das einzige erhaltene Tor der Stadtbefestigung und ist eines der Wahrzeichen Bratislavas. Man sieht es in der folgenden Collage in der Mitte und rechts. Derzeit ist es eingerüstet und wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.
Von dort kommt man beim Bummeln etws nördlich der Altstadt fast automatisch zum Palais Grassalkovich, der auch Präsidentenpalais genannt wird. 1760 im Rokokostil als Sommerresidenz für Graf Antal Grassalkovich, den Präsidenten der Ungarischen Hofkammer und Berater der Kaiserin Maria Theresias erbaut, ist dort heute Sitz des Präsidenten der Slowakischen Republik. Dahinter ist ein großer Park, davor hier zu sehen ein Brunnen mit einer Skulptur der Erde.
Wenn man wieder zurück in Richtung Altstadt und Donau geht (leicht bergab) findet man viele interessante Plätze, Straßen und Gassen. Hier vom Župné námestie (Platz) aus, von der Dreifaltigkeitskirche aus in Richtung Burg fotografiert. Die Burg sieht man im Hintergrund als weißes großes Gebäude. Rechts im Vordergrund an den Flaggen erkennbar, das historische Gebäude des Nationalrats der Slowakischen Republik, in dem 1992 die Deklaration über die Souveränität der Slowakischen Republik und die Verfassung der Slowakischen Republik verabschiedet wurden.
Was hier auch auffällt, sind die Oberleitungen. Es gibt eine Straßenbahn aber auch Oberleitungsbusse. Und es fällt auf, dass es nass war - zwischendurch hat es etwas geregnet.
Die Burg sieht man von der Altstadt aus immer wieder. Hier eine Perspektive mit dem Martinsdom rechts im Vordergrund. Es macht Spaß, durch die verschiedenen Gässchen zu stromern und immer wieder neue Blickwinkel zu finden.
Am nächsten Tag abends bin ich noch zur Blauen Kirche - da das aber inhaltlich zu all diesen Nachtbildern und zum Thema Abendspaziergang passt, packe ich das Foto hier am Vortag rein, also nicht ganz chronologisch.
Die Blaue Kirche heißt offiziell Kirche der Heiligen Elisabeth von Ungarn und sie ist Nummer 1 der Top 10 Instagram Spots in Bratislava. Im Dunkeln sieht man das natürlich nicht so toll, aber auch hier kommt die typische hellblaue Farbe durch.
Sie wurde 1909 bis 1913 im sog. Sezessionsstil, dem ungarischen Jugendstil, mit orientalischen Elementen erbaut. Auch im Innern ist die Kirche blau gehalten. - Bei schönem blauen Himmel ist dieses Jugendstil-Juwel sicherlich ein Tageslicht-Foto wert.
Dies ist Teil meines Berichts über meine Reise nach Bratislava. Allgemeine Informationen zu der Reise, Tipps und Links zu den anderen Tagen finden sich hier.
Wir überlegen schon länger nach Bratislava zu fahren. Das ist von Wien nicht weit. Sieht ja doch sehr schön aus. Vielleicht schaffen wir es diesen Sommer.
AntwortenLöschenLG Tanja