Sonntag, 29. Dezember 2013

Meine Reisen 2013

Am Jahresende hält man ja gerne Rückschau auf das vergangene Jahr und plant das kommende. Dieses Jahr 2013 war für mich relativ turbulent, weil ich zum einen ungeplante gesundheitliche Probleme hatte (eine Zahnarztgeschichte, die etwas ausgeartet ist und mich ein paar Monate lang stark einschränkte...) und weil ich beruflich viel in Shanghai war.

Das Foodblog habe ich zwischendurch immer mal gefüllt, aber auf meinem Reiseblog schlummern Dutzende Beiträge, die als Entwurf gekennzeichnet sind. Ich war einfach zu faul, mich hinzusetzen und die Fotos zu sortieren, Berichte dazu zu schreiben und das Ganze zu veröffentlichen. Ob das 2014 anders wird, bleibt abzuwarten - ich bin zu alt und weise für gute Vorsätze fürs Folgejahr. ;-)

Okay, zurück zu 2013, es fing eigentlich gut an: Am 1. Januar bin ich im Mekong geschwommen. Das war beeindruckend. Das Jahresende ist geruhsamer, ich bin zu Hause. Auch mal schön. :-)

Barbara schwimmt im Mekong, die Lan Diep rechts im Bild

Hier eine Liste meiner (Kurz-)Reisen 2013, mit Links, falls darüber schon etwas auf diesem Blog zu finden ist:


Ein paar Reise-Impressionen 2013


Oben habt Ihr ja schon gesehen, wie ich im Mekong schwimme (der kleine Fleck, der winkt, das bin echt ich!), hier noch ein Schnappschuss in Phnom Penh.

Phnom Penh Straßenszene


Die 2 Tage Paris waren wirklich gefüllt mit Mode, Macarons, Kunst und Spa. Hier ein Blick ins Spa des Hotel Le Royal Monceau, nahe des Triumphbogens. Es trägt die Handschrift von Philippe Starck.

Spa im Hotel Le Royal Monceau, Paris

Ich mag alte Steine. In El Djem war ich 1987 schon einmal, aber meine Erinnerung war verblasst. Ich war im März eine Woche auf einer sog. Inforeise in Tunesien, da kamen wir auf der langen Busfahrt von Sousse nach Djerba auch nach El Djem. Manche wissen ja, dass man über mich auch Reisen buchen kann, ich bin selbständige Reiseberaterin bei Amondo, die Ente heißt Amanda und darf ab und zu mitreisen.

El Djem, Tunesien - Amondo-Inforeise

Im April ging es nach Miami und Fort Lauderdale. Von dort zum Ausspannen mit der Celebrity Silhouette (mit der waren wir im Herbst 2011 schon einmal gefahren, ein traumhaftes Schiff!) über die Bahamas, Puerto Rico, St. Maarten, Madeira nach Rom. In Rom haben wir 5 Tage verbracht (ein paar Impressionen finden sich hier auf meinem Foodblog). Ein Traum!

Celebrity Silhouette in Puerto Rico


Anfang September habe ich meine Mutter auf eine Schnupperkreuzfahrt begleitet. Von Bremerhaven ging es mit der MS Artania und Phoenix Reisen nach England, Frankreich und in die Niederlande. Auch eine wunderschöne Reise. Außerdem hatten wir wahnsinniges Glück mit dem Wetter. Hier ein Spaziergang im beeindruckenden Dover Castle mit Blick auf den Kreuzfahrthafen.

Blick von Dover Castle auf die MS Artania

In Shanghai und Umgebung habe ich auch fleißig fotografiert. Hier der China-Pavillon, das Wahrzeichen der Expo 2010. Er beherbergt heute das China Art Museum.

China-Pavillon Expo, Shanghai


Und für die Statistik:

Ende 2009 hatte ich schon einmal einen Eintrag mit damals 20 Staaten, die ich in einem Jahr besucht hatte. Dieses Jahr sind's fast so viele: 19 Länder (8%).

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Smog in Shanghai und Impressionen

Im Herbst und Winter war ich wieder für einige Wochen beruflich in Shanghai und habe ein paar Impressionen vom Smog, der am 6. Dezember seinen Rekord erreichte, sowie ein paar weitere Fotos und kurze Berichte.

Die Qualität der Luft war wirklich ziemlich heftig; das war wohl auch der Grund, warum ich eine Erkältung samt Husten bekam - der Dreck musste irgendwie wieder raus... Uns fiel auf, dass wir nur noch sehr flach atmeten - keiner wollte mit dieser Luft die Lungen füllen.

Barbara im Smog in Waigaoqiao, Shanghai
Diese Maske hier ist nur Spaß, ich sah sie herumliegen und habe sie einfach mal aufgesetzt. Bei graugelber Luft, die in den Atemwegen schmerzt, helfen nur richtige Masken.

Die Smog-Werte entwickelten sich Anfang Dezember langsam von unhealthy über very unhealthy bis hin zu hazardous, also richtig gesundheitsgefährdend. In Zahlen: Die Luftbelastung der gefährlichen Feinstaubpartikel PM2,5 erreichte den Wert von 602,5 µg/m³. Die von der WHO vorgegebene Sicherheitsrichtlinie beträgt 25...

Wenn man die Menschen fragt, ist das der Preis für die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand. Wie bei uns früher auch... Eine Freundin aus Shanghai hat mir schon vor Jahren erzählt, sie hätten sich an die schlechte Luft gewöhnt...









Hier ein Foto vom 6. Dezember abends (da wurde es langsam schon wieder besser, bei uns in Pudong war's gefühlt schlechter, man sah weniger weit).

Shanghai Bund am 06.12.2013 mit Smog
Der Bund sah fast aus wie früher, die Wolkenkratzer im Hintergrund sah man kaum. ;-)

Am Sonntag, dem 8.12. bin ich dann auch geflohen, auf eine Insel etwas nördlich der Stadt.

Chongming liegt an der Mündung des Jangtsekiangs ins Ostchinesische Meer. Die Insel entstand erst vor gut 1000 Jahren durch Ablagerung von angeschwemmtem Schlamm. Sie wird derzeit mit Wohnblöcken und touristisch erschlossen und legt Wert auf Umweltschutz. Es gibt dort einige Naturparks.

Man kommt bequem mit öffentlichen Bussen (fahren am Science and Technology Museum ab) nach Chongming, das Ticket kostet 12 CNY. Von dort fährt man mit dem Taxi weiter.

Shanghai Chongming - Dongtan Wetland Park


Wir hatten uns für den Dongtan Wetland Park entschieden, also Feuchtgebiete mit angelegten Wegen, die wir mit gemieteten Fahrrädern erkundet haben. Die Fahrradmiete kostete 20 CNY für 2 Stunden und 10 CNY für jede weitere. Der Eintritt in den Park kostete 80 CNY und lohnt sich meiner Meinung.

Es war schön, ein wenig zu radeln und die Landschaft zu genießen. Außerdem war es sehr leer, wenig Menschen, was mir zur Abwechslung auch gut tat.

Shanghai Chongming - Dongtan Wetland Park
Der Park ist gut erschlossen und professionell aufgezogen. Im Sommerhalbjahr ist er bei Vogelkundigen beliebt, auch viele Zugvögel machen dort Station.

So sehen in China inzwischen Autobahnen und Brücken (hier die große Jangtsekiang-Brücke) aus - alles etwas länger und größer. Die Brücke ist 16,63 km lang, südlich davon ist ein 8,9 km langer Tunnel.

Shanghai Changjiang Daqiao

Am Tag zuvor, also am 7. Dezember, hatte ich versucht, möglichst wenig an der Luft zu sein. So habe ich einen Ausflug am Nachmittag zum Jade-Buddha-Tempel gemacht. Ob die Gläubigen wohl für saubere Luft beten?

Shanghai - Jade Buddha Tempel


So ging die Zeit herum, natürlich vor allem mit Arbeiten. In der Fabrik und im Büro war die Luft irgendwann fast genauso dunstig wie draußen.

Und wenn man möglichst wenig raus sollte, gibt es ja noch immer das Hotelzimmer und zum Glück diesmal auch etwas Zeit und Muße, ein Buch zu lesen.

Ich hatte Sternenzimmer und andere Hotelgeschichten vom Schweizer Autor François Loeb dabei, das im Allitera Verlag erschienen ist. Es war mir als Rezensionsexemplar angeboten worden und ich hatte spontan zugesagt, da ich ja viele Wochen im Jahr in Hotels verbringe.

Die Leseecke meines Hotelzimmers mit Loebs Buch Sternenzimmer

Loeb ist bekannt für Surreales, was mir eigentlich ganz gut gefällt. "Das wiederkehrende Moment des fantastisch-grotesken erobert in seinen Geschichten das Geschehen. Seine sprachlich gelungenen Hotelgeschichten sind gut geeignet als „Bettmümpfeli“ mit Gänsehaut-Garantie für kalte Winternächte." So hieß es in der Beschreibung. Und "... in den Eingangsportalen historischer Grandhotels begegnen uns mysteriöse Gäste, geheimnisvolle Empfangschefs, alles verändernde Zeitsprünge bis hin zu surrealen Parallelwelten." Klingt spannend!

Sternenzimmer und andere Hotelgeschichten von Loeb, François
Das Buch besteht aus 28 Kurzgeschichten, die in verschiedenen Hotels spielen, von denen ich aber noch nicht alle gelesen habe. Sie sind meist nur 2 bis 3 Seiten lang und daher ideal als kleines Betthupferl. Teils sind sie aber auch länger, so dass man einen Abend damit verbringen kann. Von meinem - durch den Smog und die Metropole ja auch irgendwie surrealen - Alltag brauchte ich immer einige Minuten, um in die Welt des Buchs zu wechseln.

Von der Sprache her gefallen mir die Texte, sie sind wunderbar, teils altmodisch, formuliert. Vom Inhalt her überraschen sie mich, oft gehen sie harmlos los, spielen mit Erwartungen, sezieren die Gedankenwelt der Erzähler, und explodieren in einem überraschenden Ende. Bei manchen hätte ich mehr erwartet und fühlte mich etwas leer zurück gelassen, andere Geschichten haben mir sehr gut gefallen. Zu viel will ich nicht verraten: Ich finde, es eignet sich gut als Weihnachtsgeschenk nicht nur für Menschen, die viel Zeit in Hotels verbringen und die aus ihrem üblichen Hotel-Trott durch solche phantastische Geschichten ausbrechen möchten.

Als Taschenbuch passt es locker ins Gepäck, es hat einen stabilen Einband und eine Schrift, die ich auch abends noch ohne Lesebrille entziffern kann. Für mich eine optimale Gutenachtlektüre, die ich gerne weiter empfehle.

So ging auch dieser Einsatz vorbei. Zurück ging es am 11. Dezember und diesmal war ich froh, obwohl die Luft langsam wieder besser wurde. Diesmal bin ich von Terminal 1 des Pudong Airport, des internationalen Flughafens Shanghais, heim geflogen, da gefällt mir die Architektur ganz gut.

Shanghai Pudong Airport Terminal 1

Das Terminal 1 wurde von Paul Andreu, einem französischen Architekten, der sich auf Flughäfen spezialisiert hat, entworfen und im Oktober 1999 eröffnet. Ich war im Dezember 2000 erstmals dort und erinnere mich noch gut daran, wie beeindruckt ich damals war. Das Terminal 2 gefällt mir deutlich weniger gut. In Terminal 1 konzentrieren sich die Airlines der Sky Team Vereinigung, um China Eastern herum. Ich bin diesmal mit KLM geflogen.

Sonntag, 24. November 2013

Shanghai Film Park

Heute bin ich mit Freunden zum Shanghai Film Park. Hier werden TV- und Kinofilme produziert, chinesische und internationale. Dazu wurde das alte Shanghai der goldenen 1920er und 1930er Jahre wieder aufgebaut, mitsamt Straßenbahn und allem, was dazu gehört.

Der Eintritt kostet 80 Yuan. Man kann in den Kulissen herumschlendern, allerdings sind oft Teilbereiche gesperrt, wenn Filmaufnahmen stattfinden. Diese sind natürlich auch interessant und es macht Spaß, ein Weilchen zu zu schauen.

Shanghai Film Park


Erkennt Ihr diese Straße? Früher fuhr auf der Nanjing Lu eine Straßenbahn. Lustig ist das alte Ambiente und dann die modern gekleideten Touristen.

Shanghai Film ParkWie man sieht, hatten wir Pech mit dem Wetter und es regnete den ganzen Tag.

Shanghai Film ParkEs gibt ein Museum über die chinesische Filmindustrie, das ich sehr sehenswert fand. Man kann zudem in Werkstätten schauen, in denen Kulissen hergestellt werden.

Zudem gibt es Stuntshows und kleine Aufführungen, 2x täglich um 10:30 bis 10:50 und 10:30 bis 13:50.

Shanghai Film ParkAnreise zum Shanghai Film Park 


Der Filmpark liegt in Songjiang, ziemlich weit im Südwesten Shanghais und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu erreichen. Vielleicht am ehesten bis zur Endstation der Linie 5 oder mit der Linie 9 bis Songjiang und dort hoffen, dass man ein Taxi bekommt.

Wir sind mit dem Auto gefahren. Die Adresse ist 915 Beisong Gong Lu, near Yingcheng Lu, Chedun, Songjiang district, 松江区车墩镇北松公路4915号, 近影城路.

Fazit


Sicher nicht eine der Hauptsehenswürdigkeiten Shanghais, aber ganz nett, wenn man längere Zeit in der Stadt verbringt und auch einmal live miterleben möchte, wie sie früher aussah. Wer auf chinesische Filmstars steht, hat die Chance, dort auch einmal welchen bei Filmaufnahmen zu zu sehen.

Weitere Tipps für Shanghai und Tagesausflüge von Shanghai aus habe ich hier zusammengestellt.

Samstag, 23. November 2013

Expo Gelände Shanghai

2010 fand die Weltausstellung Expo in Shanghai statt. Motto war "Better City, Better Life", was als Anregung für chinesische Mega-Cities durchaus ein passend ist.

Das Expo-Gelände war über 5 qkm groß, Metrostationen wurden gebaut, über 70 Millionen Besucher kamen. Teile des Geländes sind noch zu sehen, manche Gebäude stehen noch oder wurden umgenutzt. Auch der Expo-Boulevard existiert noch und mündet inzwischen in einem Shopping Center, das gerade im Werden ist.

Nahe des Flusses Huangpu finden sich Restaurants, Veranstaltungsgebäude, Kinos und etwas Infrastruktur, so dass das Gelände jederzeit einen Besuch wert ist. Erreichbar ist es sehr gut, u.a. durch die Metrostation China Art Museum (Linie 8), die heutzutage überdimensioniert wirkt.

Hier der China-Pavillon, das Wahrzeichen der Expo 2010. Er beherbergt heute das China Art Museum.

China Art Museum, Shanghai - früher China Pavillion der Expo 2010


Baustelle - da kommt noch mehr.

Weitere Tipps für Shanghai und Tagesausflüge von Shanghai aus habe ich hier zusammengestellt.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Wasserstadt Zhujiajiao

Zhujiajiao ist eine der bekannteren Wasserstädte in der Nähe Shanghais. Man kann den Ort gut als Tagesausflug besuchen. Ich war schon öfter dort und finde es immer wieder schön und entspannend, mit den kleinen Gassen am Kanal, mit den vielen Brücken (das Venedig Chinas... es gibt 36 Steinbrücken), den Tempeln und den vielen Häusern der Ming- und Qing-Zeit. Auch Mission Impossible 3 wurde hier gedreht; die Apotheke kann man besichtigen!

Wasserstadt Zhujiajiao

Hinkommen und Tickets

Dem Taxifahrer drückt man am besten die Zeichen auf Chinesisch in die Hand: 朱家角 Zhūjiājiǎo. Vom Norden Pudongs aus kostet die Fahrt ca. 180,- Yuan. Wer in der Stadt wohnt, kann auch mit dem Bus fahren; nahe People's Square (人民广场 - Rénmín Guǎngchǎng) gibt's einen direkten Bus, ich bin auch schon ab Shanghai Indoor Stadium Station (上海体育馆站) gefahren. Beide sind per Metro erreichbar.



Wir sind diesmal mit dem Taxi hin und mit dem Bus zurück, weil wir abends noch etwas in Shanghai unternehmen wollten. Oben eine der typischen mehrgeschossigen Straßenkreuzungen Shanghais, unten eine Mautstelle der Autobahn.

Samstag, 12. Oktober 2013

Xujiahui mit Kathedrale

Xujiahui ist seit vielen Jahren eine der beliebtesten Adressen zum Shoppen. Neben modernen Kaufhäusern finden sich hier viele Elektronik-, Computer- und Handyläden, in denen man teilweise interessante Schnäppchen machen kann.

Dort gibt es auch viele Restaurants mit bebilderten Speisekarten und Personal, das so viel Englisch versteht, dass auch Ausländer zurecht kommen. Die Gegend ist also auch bei Expats sehr beliebt.

Xujiahui-Kathedrale

Xujiahui Kathedrale 


Nicht weit davon entfernt ist die St. Ignatius Kathedrale, eine der größten Kirchen Asiens und die Bistumskirche in Shanghai. Sie wurde vor über 100 Jahren gebaut, ist am Wochenende geöffnet und man kann einen Blick hinein werfen. Katholische Messe in englischer Sprache ist sonntags um 12 Uhr.

Spannend fand ich diesmal, dass ein Gottesdienst im vorderen Raum stattfand, trotzdem gab es ein großes Kommen und Gehen. Nach der Messe schüttelten sich die Teilnehmer gegenseitig die Hände und grüßten sich.

Eine junge Gottesdienstbesucherin wurde von einer älteren Frau angehalten, das nächste Mal mit einem etwas längeren Rock zu kommen; sie trug Mini (manchmal ist es lustig, wenn man Chinesisch versteht). Ich habe auch eine andere junge Frau gesehen, die ein T-Shirt trug, auf dem auf Brusthöhe gedruckt war "Friday evening here", und auf Höhe des Beckens "Saturday morning here". Ich würde so etwas ja nicht unbedingt in die Kirche anziehen, gehe aber davon aus, dass die Trägerin des T-Shirts nicht so viel Englisch konnte, dass sie den Sinn verstanden hätte... :-)

Man kann hier also (vor allem wenn man an Jetlag leidet) einige Zeit mit Menschen-Beobachten verbringen. ;-)

Xujiahui 


Sonst ist die Gegend innerhalb des Xuhui-Distriks wirklich ideal zum Shoppen, auch für Computerzubehör oder Kleidung. Es gibt Kinos und Restaurants, so dass man am Wochenende gut einen Tag samt Abend dort verbringen kann. Dank guter Metroverbindungen ist Xujiahui von überall gut erreichbar. Die Xujiahui Station (徐家汇站) ist ein Verkehrsknotenpunkt, an dem mehrere Metrolinien zusammentreffen.

Hier noch ein Blick auf Xujiahui abends:

Xujiahui

Weitere Tipps für Shanghai und Tagesausflüge von Shanghai aus habe ich hier zusammengestellt.

Oriental Sports Center, Shanghai

Im Süden Shanghais auf der Pudong-Seite liegt das architektonisch interessante Oriental Sports Center.

Es wurde 2011 für die Schwimmweltmeisterschaften von Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze entworfen und erhielt 2012 den International Architecture Award in Chicago.

Man erreicht es einfach mit der Metro-Linie Nr. 6, 8 oder 11. Die Station heißt Oriental Sports Center (东方体育中心站).

Oriental Sports Center, Shanghai

Wenn es nicht für Wettkämpfe genutzt wird, finden dort Veranstaltungen, Messen o.ä. statt.

Oriental Sports Center, Shanghai

Von innen besichtigen kann man das Oriental Sports Center nicht, außer bei Veranstaltungen. Aber von außen ist es auch mal interessant anzuschauen, zumindest für diejenigen, die sich für moderne Architektur interessieren.

Weitere Tipps für Shanghai und Tagesausflüge von Shanghai aus habe ich hier zusammengestellt.


Montag, 9. September 2013

7-Tage-Auszeit Westeuropa mit MS Artania

Die MS Artania ist ein deutschsprachiges Schiff, das für Phoenix um die Welt fährt. Nach der Flusskreuzfahrt auf dem Mekong mit Phoenix war ich angefixt. Einige der Mitreisenden hatten von den interessanten Fahrten berichtet, die der Veranstalter auf seinen drei Schiffen auf den Meeren veranstaltet. Die Prospekte taten ihr übriges und ich habe die Gelegenheit genutzt, meiner Mutter ein wenig England zu zeigen und ihre Erinnerungen an schöne Reisen in die Normandie wieder aufleben zu lassen.

Wir buchten zwei Einzelkabinen auf dieser Kurz- oder Schnupperkreuzfahrt genannten Tour. Von Bremerhaven ging es nach England, Frankreich und in die Niederlande. Ärmelkanal, Nordsee-Kanal, eine wunderschöne Reise. Außerdem hatten wir wahnsinniges Glück mit dem Wetter.

Hier der Blick von Dover Castle auf die MS Artania (in der Mitte, das größte Schiff).

Blick von Dover Castle auf die MS Artania

Unsere Tagesetappen:


Sa 31.08.2013 Anreise nach Bremerhaven
So 01.09.2013 Bremerhaven: Auswanderermuseum, Einschiffung
Mo 02.09.2013 Seetag
Di 03.09.2013 Torquay, Großbritannien
Mi 04.09.2013 Le Havre, Honfleur und Deauville, Frankreich
Do 05.09.2013 Dover, Canterbury, Großbritannien
Fr 06.09.2013 Vlissingen (Zeeland), Antwerpen, Niederlande und Belgien
Sa 07.09.2013 Amsterdam: Grachtenfahrt und Nordseekanal (Durchfahrt)
So 08.09.2013 Rückreise

Route Kreuzfahrt Westeuropa mit MS Artania / Kartenquelle: Phoenix Reisen
Wir sind mit der Bahn nach Bremerhaven gereist, die Bahnreise war im Reisepreis inklusive. Eine Vorab-Übernachtung hatte ich über mein Reiseportal online gebucht.

Tipp: Da es uns von Süddeutschland kommend zu stressig gewesen wäre (ich kenne Zugausfälle und stundenlange Verspätungen aus eigener Erfahrung - nicht gut für meine Nerven...), morgens anzureisen und am selben Tag einzuschiffen, reisten wir am Vortag an und nutzten den Tag in Bremerhaven, um ein Museum zu besichtigen und ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Neben dem Auswandererhaus, das wir besucht haben, ist auch das Klimahaus sehr sehenswert.

Einige der Passagiere, die vom Anbieter organisierte Busanfahrten gebucht hatten, kamen durch Pannen oder Staus später, so dass das Schiff warten musste und erst mit Verspätung ablegen konnte. Solch einen Stress haben wir uns damit erspart. :-)

Die MS Artania von Phoenix Reisen


Ich fand die Reise auch für meine gesundheitlich nicht mehr ganz fitte Mutter passend. Motto der Kreuzfahrt waren die Swinging Sixties, die sie natürlich miterlebt hat; es gab einige Konzerte, u.a. eines der Beatles Revival Band. Zudem fand ich die langen Liegezeiten in den Häfen lohnend, so war viel Zeit für Ausflüge und eigene Erkundungen.

Sonntag, 8. September 2013

Ausschiffung und Rückreise mit Bahn

Das Auschecken vom Schiff habe ich immer als sehr anstrengend in Erinnerung, irgendwie muss man da früh aufstehen und es artet ein wenig in Hektik aus, wenn man sieht, wie die vielen Reisenden aus dem Schiff auschecken und nach und nach auf Busse verteilt werden oder zu Fuß weiter fahren.

Auch hier ging es früh los, aber nicht allzu früh. Wir hatten die Zeit, noch in Ruhe etwas zu frühstücken. Ich habe mich nochmal an frischen Papayas satt gegessen und wir haben versucht, es nicht allzu stressig angehen zu lassen. Hier noch ein letzter Blick in meine Kabine.



Man hat beim Verlassen des Schiffs nochmal die Möglichkeit, welche der Fotos zu erstehen, die während der Fahrt von den professionellen Fotografen angefertigt werden. Da haben wir ein paar Andenken gekauft.

Wir sind dann zu Fuß vom Schiff und haben einen kostenlosen Bus erwischt, der als Shuttle zum Bahnhof in Bremerhaven fuhr. Von dort ging es nach Bremen, wo wir umsteigen mussten. 



Erst war genügend Zeit, so dass wir noch ein wenig in der Passage bummeln und auch noch etwas trinken konnten. Am Schluss wurde es dann doch hektisch, da die Bahn plötzlich beschloss, das Gleis zu ändern, auf dem unser ICE abfahren sollte. Das ist mir in Bremen schon ein paar mal passiert, aber mit einer älteren Mutter und zwei Koffern ist es anstrengend, die Treppen runter und hoch durch den halben Bahnhof zu rennen, um ein anderes Gleis zu finden.

Samstag, 7. September 2013

Amsterdam: Grachtenfahrt und Nordseekanal (Durchfahrt)

Von Vlissingen bis nach Amsterdam waren wir mit der MS Artania 189 Seemeilen unterwegs. Sonnenaufgang war um 07.02 Uhr, Sonnenuntergang um 20.16 Uhr. Um 07:00 kam unser Schiff in Amsterdam an, um 14:00 fuhr es weiter den Nordseekanal entlang bis in die Nordsee und weiter Richtung Bremerhaven.

In Amsterdam haben wir relativ zentral angelegt, so dass man gut zu Fuß unterwegs sein konnte. Man geht ungefähr 10-15 Minuten vom Hafen ins Stadtzentrum.

Auch diesmal wurden viele Ausflüge angeboten, u.a. ein geführter Spaziergang durch Amsterdam, eine Grachtenfahrt, eine Fahrt nach Den Haag und Delft oder ins Freilichtmuseum Zaanse Schans und nach Volendam, wo Windmühlen, eine Käserei und Holzschuhmacher besichtigt werden.

Amsterdam - Hafen für Ausflugsboote vor dem Bahnhof

Grachtenfahrt in Amsterdam


Meine Mutter wollte es ruhig angehen lassen, daher haben wir keinen Ausflug gebucht und sind auf eigene Faust ins Stadtzentrum marschiert. Der Weg ist gut beschildert und lässt sich nicht verfehlen.

Fußweg vom Hafen Amsterdam ins Zentrum

Freitag, 6. September 2013

Vlissingen (Zeeland), Antwerpen

Antwerpen ist eine Stadt, die sicherlich einen längeren Besuch lohnt. Im 16. und 17. Jahrhundert war sie die größte nördlich der Alpen und entsprechend wichtig. Antwerpen wurde reich, viele Menschen aus der Ferne siedelten sich dort an.

Der französische Buchbinder Christoph Plantin eröffnete in Antwerpen eine Druckerei mit Verlag. Im Gedenken an ihn und sein Werk befindet sich dort das Museum Plantin-Moretus, das seit einiger Zeit als Welterbe der UNESCO ausgezeichnet wurde. Ich bin ja selbst ein Bücherwurm und ich fand das Areal und die Räume absolut sehenswert.

Baustelle - Hier kommt noch was!!!

Antwerpen


Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine 7-tägige Kreuzfahrt mit der MS Artania durch den Ärmelkanal. Details dazu sowie Links zu den anderen Tagen finden sich hier.

Donnerstag, 5. September 2013

Dover: Canterbury und Dover Caste

Baustelle - Hier kommt noch was!!!



Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine 7-tägige Kreuzfahrt mit der MS Artania durch den Ärmelkanal. Details dazu sowie Links zu den anderen Tagen finden sich hier.

Mittwoch, 4. September 2013

Le Havre, Honfleur und Deauville

Le Havre ist die größte Stadt der Normandie und liegt an der Mündung der Seine am Ärmelkanal. Nach Marseille befindet sich hier der zweitgrößte Hafen Frankreichs, es legen auch einige Kreuzfahrtschiffe an.

Le Havre selbst hat 170.000 Einwohner und ist erst knapp 500 Jahre alt. Damals wurde es als Ersatz für die versandeten Häfen Harfleur und Honfleur angelegt und einfach so benannt: der Hafen - le havre auf französisch. Später legten die Schiffe nach Nordamerika hier ab; Auswanderer, Waffen, usw. wurden von hier verschifft und im Gegenzug Baumwolle, Kaffee usw. gelöscht. In den 1920er Jahren legten die damaligen Luxusliner hier an. Als Tiefwasserhafen und am Tor zwischen Nordsee und Atlantik war der Hafen militärisch und als Handelshafen immer von Bedeutung.

Le Havre vom Schiff aus - morgens um 7 UhrAm Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Le Havre dem Erdboden gleich gemacht und bis 1960 wieder aufgebaut. Auguste Perret, ein bedeutender Vertreter der Stahlbeton-Architektur war für die Planung zuständig. Der Stadtkern mit der modernen farbigen Betonarchitektur steht seit 2005 auf der Liste des UNESCO-Welterbes und hat mich interessiert.

Dienstag, 3. September 2013

Torquay, Devon

Von Bremerhaven bis nach Torquay waren es 545 Seemeilen. Gegen 8 Uhr früh kamen wir in Torquay an. Da England außerhalb der Schengen-Staaten ist, mussten wir bei der Einreise an der Gangway den Personalausweis vorzeigen.

Tender nach Torquay

Heute lag das Schiff auf Reede, d.h. es hat nicht am Hafen angelegt sondern ankerte etwas außerhalb und man wurde mit Tendern an Land gebracht. Dafür gibt es für die Passagiere, die keinen Ausflug gebucht haben, je nach Deck unterschiedliche frühestmögliche Tender, und danach fährt ein Tender jede ca. 15 Minuten.

Die Artania vor Torquay

Vom Schiff aus wurden viele interessante Ausflüge angeboten, z.B. nach Exeter und zur Buckfast Abbey, eine Fluss- und Dampfzugfahrt, einen Ausflug ins Dartmoor oder nach Cockington. Ich war schon öfter in Devon und da ich meine Mutter dabei hatte, die das erste Mal in England war und es gemütlich angehen lassen wollte, haben wir keinen Ausflug gebucht, sondern wollten zu Fuß durch das sehenswerte Torquay bummeln und uns dort umschauen. Ich hatte zuvor über Google Maps gecheckt, wie lange der Weg nach Torre Abbey ist; der war machbar und daher war die ehemalige Abtei mit schönen Gärten unser Tagesziel.

Montag, 2. September 2013

Seetag

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Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine 7-tägige Kreuzfahrt mit der MS Artania durch den Ärmelkanal. Details dazu sowie Links zu den anderen Tagen finden sich hier.

Sonntag, 1. September 2013

Bremerhaven: Auswanderermuseum, Einschiffung

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Bremerhaven - Deutsches Auswandererhaus


Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine 7-tägige Kreuzfahrt mit der MS Artania durch den Ärmelkanal. Details dazu sowie Links zu den anderen Tagen finden sich hier.

Samstag, 31. August 2013

Anreise nach Bremerhaven

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Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine 7-tägige Kreuzfahrt mit der MS Artania durch den Ärmelkanal. Details dazu sowie Links zu den anderen Tagen finden sich hier.

Sonntag, 11. August 2013

Lingang und China Maritime Museum

Lingang New City ist eine der bekanntesten künstlichen neuen und visionären Städte Chinas. Nahe Shanghai und nahe der Mündung des Yangzi ins pazifische Meer wurde Land dem Wasser abgetrotzt. Der Kopf hinter der Idee dieser Planstadt ist der bekannte Architekt Meinhard von Gerkan. Besonders daran ist, dass ein kreisrunder Süßwassersee das Stadtzentrum bzw. den Mittelpunkt der zukünftigen Stadt bilden soll. Darum herum entstehen Parks, Bürogebäude und Wohnviertel.

So war die Idee, allerdings hat sich im Laufe der Zeit ein wenig daran verändert, der See wurde größer als geplant und ist jetzt eher am Rand als im Zentrum. Ich war mit Shanghaier Freunden dort, die von Lingang bisher nur gehört hatten, aber die selbst noch nie dort waren. Ein Kollege meiner Freundin hat sich dort eine Eigentumswohnung gekauft und wartet darauf, dass die Stadt fertig wird, um dann hierher zu ziehen. Im Gegensatz zu Shanghai soll hier (60 km südöstlich des Stadtzentrums) die Luft besser sein. Enge sucht man auch vergeblich, die Straßen wirken auto- und menschenleer überdimensioniert und die Stadt fast wie ausgestorben. Noch.

Lingang New City - China Maritime Museum von Meinhard von Gerkan

Wir sind als erstes etwas herumgefahren und haben dann vor dem China Maritime Museum geparkt.

Lingang New City - China Maritime Museum

Das Museum ist das für mich schönste Gebäude dort. Meinhard von Gerkan hat es konzipiert (vom Wasser aus, wie auf dem Foto des Architekturbüros, wirkt es noch besser), auffallend sind die 58 m hohen Gitterschalenkonstruktionen, die aneinander lehnen und aussehen wie zwei überdimensionale Segel. Das passt ja zum Thema des Museums. Auch innen war es sehr groß mit viel Ausstellungsfläche.

Die Eingangshalle mit dem Ticketoffice war seltsam ausgestorben. Auch innen war nicht viel los.

Lingang New City - China Maritime Museum

Hier einige Impressionen vom Innern des China Maritime Museum:

Lingang New City - China Maritime Museum

Lingang New City - China Maritime Museum

Lingang - China Maritime Museum

China hat eine lange Geschichte, was Dschunken angeht und natürlich eine große Expertise, was deren Bau und das Handwerk dafür angeht. Was gar nicht so bekannt ist, es gab in früheren Jahrhunderten chinesische Seefahrer, die fast die ganze Welt erkundeten. Es gibt verschiedene Dschunken zu sehen, als Modelle und eine große, auf der man herumlaufen kann.

Lingang New City - China Maritime Museum

Das Museum informiert auf drei Etagen über die chinesische Schifffahrt von Dschunken über Drachenboote bis zu modernen Reedereien oder auch Sport-Segelschiffen. Man kann zwischendurch navigieren, so tun wie wenn man ein Schiff zusammenschweißt oder sich Filme anschauen.

Lingang New City - Straßenverkehr

Wir sind dann weiter zum Dishui-See (滴水湖). Auf diesem kreisrunden See fahren Boote, allerdings nur sehr früh am Tag. Wie so oft in China rechnet man ab 15 Uhr nicht mehr mit Touristen. Morgens um 7 Uhr wäre es wahrscheinlich belebter gewesen, auch am Sonntag.

Lingang - Dishui-See

Lingang - Dishui-See

Das folgende Foto bringt die Dimension des Sees gut heraus: In der Mitte kann man nur beim Großklicken (drauf klicken oder rechte Maustaste, dann werden die meisten Fotos auf dem Blog größer!) erahnen, dass dort ein Zentrum befindet, ein großer metallener tropfenartiger Koloss, über den einige chinesischsprachige Schilder am Ufer informieren und der Ziel der Bootstouren ist.

Lingang - Dishui-See

Schade fanden wir, dass es nirgends etwas zu essen gab, jedenfalls nichts richtiges. In China ist es total wichtig, dass man überall und gut essen kann. Wir fanden kein Restaurant, kein schönes Café, nichts.

Wir sind daher auch bald in die Stadt zurück gefahren und im Norden Pudongs nahe meinem Hotel essen gegangen. Hier ein Foto von der Fahrt, vom Auto aus, das ist so typisch Pudong: Wasser, Gebäude, Landwirtschaft drum herum.

Rückfahrt von Lingang nach Shanghai

Und das Abendessen in Shanghai (wir waren im holländischen Viertel, einer weiteren künstlichen Stadt) war gut. :-)

Abendessen

Interessant fand ich, dass meine Freunde gerne mit Coupons agieren, schnell mit dem Smartphone bevor man in das Restaurant geht, irgendetwas herunterladen und im Restaurant weniger bezahlen. Man hat dann allerdings nicht mehr die volle Auswahl aus der Karte. So agieren sehr viele junge Chinesen und sparen eine Menge Geld.

Informationen zu Lingang New City


Anfang des Jahrtausends, als klar wurde, dass Shanghai weiterhin so wachsen würde, beschloss das Shanghaier Stadtplanungsamt, eine neue Stadt zu gründen, die nahe des internationalen Containerhafens Yangshan liegen sollte. Die Planstadt Lingang New City war gedacht, autark zu sein, sich auf Schifffahrt, Handel und Dienstleistungen zu konzentrieren. Beim ausgelobten Wettbewerb spielten ökologische Aspekte eine große Rolle, ebenso öffentliche Einrichtungen und Bildungs- sowie Freizeitangebote; es sollte eine moderne lebenswerte Stadt werden. Das Hamburger Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner gewann mit seinem Entwurf der modernen Wasserstadt mit den sich ausbreitenden konzentrischen Kreise um den See herum.

2003 begannen die Bauarbeiten. Auf einer Gesamtfläche von 296 qkm sollen 800.000 Einwohner leben, anfangs waren 300.000 geplant. Der See soll einen Durchmesser von 2,5 km haben. Die Planung hat sich im Laufe der Jahre verändert, die Stadt wurde immer größer für mehr Menschen konzipiert. Ob es stimmt, dass der See größer werden sollte als die Außenalster in Shanghais Partnerstadt Hamburg weiß ich nicht, das Gerücht hält sich jedenfalls. Um den See herum soll eine Promenade erweitert werden, die 8 km lang sein soll und einen Badestrand beinhalten soll. Als Fertigstellungstermin war 2020 geplant, allerdings denke ich, dass ab 2016, wenn die Metro nach Lingang fährt, dort mehr Leben einkehrt und Menschen dort hin ziehen.

Anreise nach Lingang


Barbara vor dem China Maritime MuseumAb 2016 soll die Metro Lingang mit Shanghai verbinden. Nachtrag: Endstation der Linie 16 ist Dishui Lake Station (滴水湖站), am besten fährt man dort hin. Die Wege in der Stadt selbst sind aber weit!

Selbstverständlich kann man auch mit dem Taxi fahren, sollte dann aber evtl. einen Fahrpreis für den ganzen Tag aushandeln und den Fahrer warten lassen, wenn man dort etwas besichtigt. Ich habe dort keine Taxis gesehen, mit denen man hätte zurück fahren können.

临港新城 ist der chinesische Name, teils liest man auch 上海市浦东新区, allerdings sind beide nicht sehr bekannt. Zur Orientierung der groben Richtung ist wahrscheinlich die Shanghai Maritime University (上海海事大学) am besten geeignet.

Ich hatte wie geschrieben das Glück, mit Freunden her zu kommen, die ein Auto besitzen. Man fährt von Shanghai aus nicht weit entfernt vom Pudonger Flughafen auf achtspurigen Autobahnen, die immer leerer werden, je näher man Lingang kommt. Allerdings war Lingang schlecht ausgeschildert, wir haben uns ein paar Mal verfahren und mussten nach dem Weg fragen.

Mein Eindruck


Die Stadt wirkte auf mich kulissenhaft und unfertig, was sie ja auch ist. Riesige Straßen und repräsentative Gebäude, aber wenig Leben, wenige Menschen. Wenn ich alleine gewesen wäre, hätte ich mich verloren gefühlt, wie in einer anderen Welt. Gerade wenn man das wuselnde Leben Shanghais gewohnt ist, wirkt Lingang New City bizarr. Am besten hat mir die Architektur des China Maritime Museums gefallen. Hier nochmal ein Foto aus dem Auto raus.

Lingang New City - China Maritime Museum

Es ist sicherlich interessant, hier in ein paar Jahren wieder her zu kommen und sich anzuschauen, wie die Stadt sich entwickelt hat. Mich hat die Architektur interessiert; das Maritime Museum und den kreisrunden See fand ich beeindruckend, aber im großen und ganzen hat Lingang mich eher enttäuscht.


Weitere Tipps für Shanghai und Tagesausflüge von Shanghai aus habe ich hier zusammengestellt.