Donnerstag, 25. April 2013

Madeira (Funchal), Portugal

Morgens gegen 7 Uhr war endlich wieder Festland zu sehen, um 8 Uhr sollte das Schiff einlaufen. Wir sahen Madeira von der Ferne und der Kapitän fuhr in den Hafen von Funchal.

Blick auf Funchal, Madeira von der Celebrity Silhouette aus

Das Wetter war schön genug, dass man draußen frühstücken konnte. Das mag ich gerne, weil man dann in Ruhe die Hafeneinfahrt bewundern kann. Von der Ferne konnte man sich schon ein erstes Bild von der Insel und von ihrer Inselhauptstadt Funchal machen. Auch eine Fähre nach Porto Santo ist uns begegnet, sie hat den Hafen verlassen, kurz bevor unser Schiff anlegte.

Einfahrt in den Hafen von Funchal, Madeira

Halbtagesausflug Madeira


Wir hatten für den Vormittag einen Ausflug gebucht, der in Funchal endete und genügend Zeit ließ, danach die Stadt auf eigene Faust zu besuchen. Das fand ich ideal, um einen ersten Eindruck von Madeira zu bekommen. - Mir hat es so gut gefallen, dass ich mit Kamera und Handy so viel fotografiert habe, bis alle Akkus leer waren!

Die Tour "Panoramic Drive with Madeira Wine Tasting" kostete 49,75 USD pro Person, begann um 9:15 Uhr und dauerte drei Stunden. Enthalten waren das Cabo Girão, der Fischerort Câmara de Lobos und die Madeira Wine Company in Funchal.

Es ging normal los, so wie Ausflüge auf Kreuzfahrtschiffen typischerweise ablaufen: Treff im Theater, Aufrufen der Ausflüge, Vergabe der Nummern (wir hatten die 16 für jene Tour), Schiff verlassen und Einsteigen in den Bus mit Begrüßung durch die örtliche Reiseleitung. Dann ging es los. 

Von Funchal aus führte die Straße an einigen Hotels und Apartment-Anlagen entlang zu schmaler werdenden Straßen nach Câmara de Lobos. Auf dem Weg gab es Natur, Bananenplantagen, blühende Bäume, Berghänge, Ausblicke aufs Meer, schön.

Câmara de Lobos


Câmara de Lobos, MadeiraCâmara de Lobos ist ein bekannter Fischerort, schon Winston Churchill hat ihn auf einem Gemälde verewigt. Überhaupt ist Madeira bei englischen Touristen sehr beliebt.

Das gelb-grüne Fischerboot, auf dem Stockfische zum Trocknen ausgebracht waren, war ein beliebtes Fotomotiv.

Fischerboot mit Bacalhau in Câmara de Lobos, MadeiraIch bin mir nicht sicher, ob hier wirklich Fisch getrocknet wird, oder ob das alles für die Touristen so schön drapiert ist... Bacalhau jedenfalls, der portugiesische Klippfisch ist eines der Nationalgerichte Portugals. Er wird getrocknet verkauft, zuhause tagelang gewässert und zubereitet; dafür gibt es viele Rezepte. (Später habe ich nachgefragt, der Fisch wird hier wirklich getrocknet, also kein Touristendings!)

Es war genügend Zeit, nicht nur den Hafen, sondern auch den Ort zu erkunden. Viel los war so früh morgens nicht. Eine Bar war gut besucht und es gab auch ein Café.

Câmara de Lobos, Madeira
Interessant fand ich den Blick vom Pier aus zurück aufs Land. Man erkennt, wie bergig die Insel ist. Die Anlage der Terrassenfelder war sicherlich aufwändig.

Von Câmara de Lobos ging es weiter auf kurvigen Straßen zur bekannten Steilklippe.

Cabo Girão, Steilklippe auf Madeira


Cabo Girão, Steilklippe mit Skywalk, MadeiraDas Cabo Girão (was auf portugisisch Kap der Umkehr bedeutet) ist eine wirklich beeindruckende Steilklippe, wohl eine der höchsten der Welt. Sie wurde mit einem Glasboden ausgestattet, ein wenig angelehnt an andere Skywalks, was sehr beeindruckend ist.

Davor ist ein großer Parkplatz mit modernen Gebäuden darum herum. Es tummeln sich viele Menschen dort, die sich das Kap und den Ausblick von dort anschauen möchten.

Cabo Girão, Steilklippe mit Skywalk, MadeiraLustig wie überall mit Glasboden: Zuschauen, wie Menschen, die das noch nicht kennen, mit Höhenangst kämpfen und sich nur millimeterweise darauf trauen. Der Blick nach unten ist auch spektakulär: 580 Meter geht es runter bis zum Meeresspiegel!

Der Blick seitwärts ist auch nicht zu verachten. Hier die Klippen, kurvigen Straßen und im Hintergrund Funchal.

Blick vom Cabo Girão, Madeira

Vom Cabo Girão ging es mit dem Bus wieder zurück nach Funchal.

Madeira - der Wein: Informationen und Weinprobe


Der Bus parkte an einer Hauptstraße (Av. Arriaga), von dort lotste die Reiseführerin uns an den traumhaft blau blühenden Jacaranda-Bäumen zur Madeira Wine Company, einem renommierten Hersteller der bekannten Madeira-Weine, zu Blandy's.

Funchal mit blühenden Jacaranda-Bäumen

Madeira ist ja bekannt für den Likörwein gleichen Namens. Madeira ist ein aufgespriteter, also mit Weinbrand angereicherter Wein mit einem Alkoholgehalt zwischen 17 und 22 %Vol., je nach Sorte. Inzwischen hat er sogar eine geschützte Herkunftsbezeichnung (DOP). Die Terrassen auf einem der Fotos weiter oben zeigen Weinberge, wobei die Trauben eher säuerlich sind und normal gekeltert einen nicht allzu herausragenden Wein liefern.

Blandy's Madeira - Weinprobe



Seit 1811 lebte ein Herr namens Blandy auf Madeira; auf ihn geht das Familienunternehmen zurück, das sich im Laufe der Jahre mit anderen Familien zusammen geschlossen hat und das wir besichtigt haben. 

Schön ist der Gastraum mit bemalten Wänden und einer großen Bar mit verschiedenen Weinsorten.

Blandy's Madeira - Weinprobe in Funchal

Auch das Anwesen so mitten in der Stadt war mit den Holzfässern interessant. Es gibt natürlich die Möglichkeit, dort auch Wein einzukaufen.

Blandy's Madeira - Weinprobe in Funchal

Hier war die organisierte Tour zu Ende. Bis wir raus sind, war es 13 Uhr. Danach sind wir auf eigene Faust los und haben die Stadt weiter erkundet.

Besichtigung von Funchal 


Erst sind wir nochmal zu dem kleinen Park, der zwischen Blandy's und dem Ritz an der Av. Arriaga liegt. Die blühenden Blumen und Bäume waren traumhaft schön!



Am Ritz war Live-Musik mit drei guten Gitarrenspielern; da lohnte es sich zuzuhören. Man kann auch CDs mit der Musik kaufen und sich so ein wenig Madeiraerinnerung mit nach Hause nehmen. Die Stimmung allgemein war überall sehr gut, es war warm, entspannte Menschen überall.

Gitarrenspieler vor dem Ritz Madeira

Barbara studiert den Stadtplan von Funchal

Funchal: Blühende Jacaranda-Bäume und die Silhouette im Hintergrund

Ein kurzer Abstecher ging auch in einen Supermarkt. Das erste Mal auf der Reise konnten wir wieder mit Euro bezahlen und natürlich auch Preise vergleichen. Wein und Bacalhau waren vergleichsweise günstig, die Auswahl an frischem Gemüse war sehr groß.



Auf dem Rückweg zum Hafen lag ein weiteres Highlight, das wir uns unbedingt anschauen wollten: 

Das von Oscar Niemeyer entworfene Casino da Madeira. Das strahlend weiße Gebäude in der Form eines Vulkans mit vertikalen Rippen an der Außenseite erinnert ein wenig an Niemeyers Kathedrale in Brasilia. Es ist umgeben von dem halbrund gebogenen Hotelblock des Pestana Casino Park.  

Nachtrag: Uns hat Madeira super gut gefallen, auch die Niemeyer-Gebäude. Daher haben wir im Dezember 2015 wir einen 10-tägigen Urlaub in dem Hotel verbracht, siehe hier.

Casino da Madeira von Oscar Niemeyer

Wir waren beeindruckt von dem Gebäudekomplex der 1960er Jahre, der immer noch modern und perfekt gestaltet wirkt, eingebettet in einen Park.

Hafen von Madeira und Abfahrt 


Abfahrt war um 17 Uhr, um 16:30 Uhr sollte man zurück an Bord sein. Wir haben jede Minute ausgekostet. Die Entfernung zum Hafen ist zu Fuß gut zu erledigen.

Blick vom Schiff zurück auf den Hafen von Funchal

Der Blick zurück war ebenfalls beeindruckend. Wir haben es uns mit einer Flasche Poncha auf unserem Balkon gemütlich gemacht. Poncha ist das typische Getränke Madeiras, eine Art Cocktail meist aus Zitrone, Honig und Aguardente (Zuckerrohrschnaps). Statt oder zusätzlich zur Zitrone gibt es auch welchen mit Orangensaft oder Maracuja. Dafür hatte ich mich entschieden; ich hatte in Funchal eine Flasche gekauft und mit aufs Schiff gebracht.

Canapés mit Poncha auf dem Balkon beim Auslaufen des Schiffs

Zu den Canapés, die es täglich gegen 16:30 Uhr auf die Kabine gab, passte der Drink auch gut.

Danach sind wir wieder an Deck, da man von unserem Balkon aus nur das offene Meer sah. Vom Deck aus hatte man einen guten Blick auf die Insel, auf eine unbewohnte Nachbarinsel und man sah auch Porto Santo von der Ferne.

Blick zurück auf Madeira

Die Distanz zum nächsten Hafen, nach Rom, beträgt 1.500 nautische Meilen, drei weitere Seetage.

Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine Transatlantikreise mit der Celebrity Silhouette von Fort Lauderdale nach Rom im Frühjahr 2013. Details dazu sowie Links zu den anderen Tagen finden sich hier.

2 Kommentare:

  1. Liebe Barbara,
    deine Transatlantikreise mit der Celebrity muss ja ein absoluter Traum gewesen sein. Ich reise im kommenden April für 1 Woche nach Madeira, deshalb ist mir dieser Bericht von dir sofort ins Auge gesprungen. Ich freue mich auf 1 Woche Wandern mit einer Wanderführerin in einer Wandergruppe. Das ist mal eine ganz andere Art zu reisen für mich. Danke für deinen tollen Artikel, jetzt habe ich schon einen ersten Eindruck von der Insel bekommen. LG, Anita

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    1. Hallo Anita,
      ich hoffe, Du hast auch meine Berichte von Madeira vom Dezember 2015 gesehen? Uns hat es so gut gefallen, dass wir wieder hin sind. Da sind wir auch gewandert, das ist wunderschön dort. Ich denke, es wird Dir gefallen! Viel Spaß! :-)
      Liebe Grüße, Barbara

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