Freitag, 12. Januar 2024

Fotoparade 2023 – Jahresrückblick

Das vergangene Jahr war anstrengend, aber trotzdem verdient es einen Rückblick. Wie jedes Jahr, gibt's den kulinarischen auf meinem Foodblog als sog. Foodblogbilanz.

Dort habe ich auch schon geschrieben, dass mein Jahr 2023 ziemlich herausfordernd war und mir wenig freie Zeit ließ. Hier auf dem Reiseblog sieht man das noch mehr: Reisen dient mir auch als Flucht, um auf andere Gedanken zu kommen und um Abstand zu gewinnen. Wenn ich dann zurück bin, hat das normale stressige Leben mich wieder. Und wenn es dann darum geht, die Berichte zu schreiben, bleibt leider vieles als Entwurf hängen, weil anderes dringender ist. Ich kriege eine Menge liebe Mails von Bekannten und Followern, die meine Reisefotos auf sozialen Medien sehen und gerne mehr darüber wissen würden. Daher hoffe ich, dass es dieses Jahr wieder ruhiger wird und ich mehr Energie zum Schreiben habe. Wenigstens habe ich es geschafft, beim ReiseBloggerCamp in Forchheim zum Thema Franken dabei zu sein. Es war super motivierend, andere Blogger zu treffen und sich auszutauschen.   

Gerne nehme ich mir auch die Zeit, an der Michaels Fotoparade von Erkunde die Welt teilzunehmen. Die Kategorien sind auch diesmal weniger kulturell, mehr naturbezogen, aber das passt für mich dieses Mal ganz gut: Landschaft, Lecker, Wasser, Blau, Kalt, SW. Wem das nicht reicht, der kann Heiß, Ausblick, Tierisch, Bunt, Herz und/oder Modern zufügen oder eigene Themen ergänzen. 

Ich bin 2023 wieder sehr spontan gereist, beruflich und privat, und habe drei neue Staaten besucht, die ich zuvor noch nicht kannte: Albanien, Usbekistan und Kirgistan.

Barbaras Spielwiese - Mein Reisejahr 2023



Links auf der Karte kann man grob erahnen, wo ich war - zumindest wenn das Smartphone mitgetrackt hat. Rechts in dieser Collage sieht man meine 9 beliebtesten Fotos auf Instagram. Wieder wurden Reisefotos viel geklickt, obwohl ich auch eine Menge Rezepte gepostet hatte. Am beliebtesten war die IFS Cloud Cable Car in London. Dann kommt Natur: Der Tianshan in Kirgistan, ich im Frankenwald im Schnee, ein Strand auf Kreta, Prag im Winter, Samarkand im Sommer, Luzern im Frühling. Die beiden rechts unten sind von meiner Julireise nach Zentralasien, die Krone einer Jurte und der Flughafen München. 

Es gibt andere Fotos, die ich schöner gefunden hätte als der Algorithmus, und dafür gibt's u.a. diese Fotoparade!

Sonntag, 31. Dezember 2023

Impressionen Q4 2023

Am 3. Oktober, Tag der deutschen Einheit, kamen wir zufällig an die ehemalige Grenze, nach Hirschberg. Die Saale hatte hier DDR und BRD geteilt, seit dem 3. Oktober 1997 verbindet eine neue Brücke die Freistaaten Thüringen und Bayern. Der Naturpark Hag ist eine bewaldete Felswand mit Laub- und Nadelwald direkt am Fluss. Beeindruckend sind u.a. ein Hängesteg und der springende Hirsch. Danach waren wir zwei Wochen auf Kreta, was ich sehr genossen habe. Alleine die Farben, die Sonne, der blaue Himmel taten gut! Die Hafenstadt Chaniá hat ca. 55.000 Einwohnern und ist die zweitgrößte Stadt Kretas. Abends mit frischem Fisch am venezianischen Hafen fand ich es am schönsten. Wir sind fast die komplette Insel abgefahren. Das Archäologische Museum der Inselhauptstadt Iraklio ist interessant. Hier der berühmte Diskos von Phaistos.

Collage Instagram-Fotos Oktober 2023

Ein paar Tage später war ich nicht weit von Phaistos in Agia Triada. Die Ausgrabungsstätte hatte ich vormittags fast für mich allein. Die Exponate sind im Archäologischen Museum, aber man kann trotzdem erahnen, wie es früher war. Die Woche war viel Erholen, wenig Arbeiten, viel Erkunden und das Leben genießen. Das Meer um Kreta herum ist ein Traum. In der Mitte abends am Komos Beach nahe Matala, rechts daneben Xerokampos ganz im Südosten der Insel. Das Foto rechts stammt von Kronach. Ich war auf einer Genussveranstaltung vor Ort und habe ein 5-Gänge-Menü bekommen, mit Bier in jedem der Gänge. Außerdem habe ich gelernt, dass das Fränkische Reinheitsgebot 27 Jahre älter ist als das Bayerische.

Im November habe ich nur ein Foto auf Instgram gepostet. Ich war Anfang des Monats beruflich an der Mainschleife bei Volkach. Das erste Foto zeigt Maria im Weingarten. Die Wallfahrtskirche liegt malerisch mitten in den Weinbergen. Das zweite Foto lässt die Mainschleife von der Vogelsburg aus erkennen. Das dritte Foto ist ein Glas des typischen Weißweins der Region.

Dienstag, 18. April 2023

Langes Wochenende in Albanien: Tirana und Durrës

Albanien - das ist eines der unbekanntesten Länder Europas! Ich stand 1987 kurz davor, wenige Kilometer entfernt von der Grenze am Ohrid-See. Damals war das Land eines der verschlossendsten der Welt, ähnlich vielleicht wie Nordkorea heutzutage. Ich ahnte, dass sich dahinter mediterrane Strände, zerklüftete Berglandschaften, verfallene Burgen und interessante Städte verbergen mussten - aber ich durfte nicht rein. Seit dem Ende einer besonders brutalen Form des Kommunismus 1991 hat Albanien zaghaft seine Pforten geöffnet und zählt immer noch als Geheimtipp.

Ich wollte eigentlich schon länger hin und mir einen ersten Eindruck verschaffen, und jetzt hat es relativ kurzfristig geklappt. Wizzair bietet seit kurzem wieder Direktflüge ab dem mir nächstgelegenen Flughafen Nürnberg an. Auch von anderen Städte gibt es vergleichbare Flugangebote. Damit ist man für überschaubares Geld in weniger als zwei Stunden in Tirana, der albanischen Hauptstadt.

Tirana - Skanderbeg-Platz

Dieses Foto vom zentralen Skanderbeg-Platz in Tirana zeigt relativ gut, was mir wichtig war: Ein wenig Reinschnuppern in das für mich bisher unbekannte Land und beobachten, was die Menschen dort am Wochenende so machen, ein wenig Sightseeing, das lokale Essen probieren und spüren, wie das Land sich entwickelt. 

Hier im Überblick meiner einzelnen Reisetage: 

  • 14.04.2023 Abends Flug nach Tirana
  • 15.04.2023 Stadtbesichtigung Tirana
  • 16.04.2023 Fahrt nach Durrës, Besichtigung
  • 17.04.2023 Vormittags Durrës, nachmittags Rückflug

Ich hatte bei der Vorbereitung länger überlegt, wie ich die kurze Zeit am sinnvollsten nutzen kann.

Donnerstag, 16. März 2023

Spaziergang durch Jena und Jentower

Jena ist eine der Städte, die ich früher nur vom Durch- oder Dranvorbei-Fahren mit Bahn oder Autobahn kannte. Auch wenn man von der Autobahn abfährt, wirkt es nicht sehr einladend: Industriegebiete, Plattenbauten. Wenn man dann auf einer vierspurigen Straße in Richtung Stadtzentrum fährt, ändert sich das Bild und man hat die Chance, innerhalb der umgebenden Hügel einen breiten Talkessel mit einer bezaubernden Universitätsstadt zu entdecken.

Letzten Sommer war ich das erste Mal dort und habe einen warmen Sommerabend in Jena genossen. So richtig mit Draußensitzen, Abendessen auf dem Marktplatz, mit einem Eis in der Hand durch die Gassen der Altstadt schlendern. Diesmal war es zwar noch kühl, aber doch traumhaft schönes Wetter mit klarer Sicht, so dass ich mir nach einem Geschäftstermin in der Stadt noch die Füße vertreten habe. Nach zwei Tagen mit kaltem Nebel und Schnee und viel Sitzen im Büro tat es meinem Körper gut, sich ein wenig zu bewegen. 

Jena - Ausblick vom Jentower
Ich habe im Stadtzentrum geparkt, dort gibt es einen großen Parkplatz namens Eichplatz. Der Eichplatz ist nach einer längst verschwundenen Eiche benannt und nutzt eine große Baulücke, die bereits durch einen Brand während der bekannten Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 entstanden war. Zuvor war dort dichte Innenstadt-Bebauung; das Rathaus und der Marktplatz liegen direkt daneben. Man kann fürs Parken bar oder mit App bezahlen, nicht mit Karte. Ich hatte nicht genügend Münzen, 1,5 Stunden Parken kosteten 3,49 Euro mit einer Park-App. 

Der JenTower - Fernglas oder Keksrolle?

Da der Himmel so schön blau war, wollte ich auf den Jentower und von dort die Aussicht genießen. Dieser ist direkt neben dem Parkplatz, allerdings ist der Zugang sehr versteckt, so dass ich erst mit viel Fragen zum Eingang kam. Als Tipp: Man kann durch den nördlichen Eingang des Einkaufszentrums von der Kollegiengasse rein, das müsste der kürzeste Weg vom Parkplatz aus sein.

Jena - Fußweg zum Jentower und Ticket
Der Jentower wurde 1972 erbaut. Um ein Zeichen für Fortschritt zu setzen, wurde der DDR-Stararchitekt Prof. Dr. Henselmann beauftragt. Jena war bekannt für seine Universität und die feinmechanisch-optische Industrie, die Carl Zeiß 1846 in Jena gegründet hatte. Henselmann entwarf einen Rundturm, der an ein Fernrohr erinnern sollte. 1969 wurde mit dem Bau begonnen, 1972 wurde das Gebäude eingeweiht. Erster Nutzer war das Carl-Zeiss-Kombinat (als Forschungsgebäude), später die Universität. 1991 bis 2001 wurde umgebaut und um zwei Etagen erhöht sowie eine neue Fassade angebracht. Unten ist ein Einkaufszentrum, darüber Büroräume und oben ein Hotel bzw. ganz oben ein Restaurant und die Aussichtsplattform.

Freitag, 20. Januar 2023

Stippvisite London: Cutty Sark und IFS Cloud Cable Car

Vor über fünf Jahren habe ich über eine andere Stippvisite nach London berichtet, damals über Besuche in der Tate Modern und dem Dockland Museum. Seitdem war ich ein paar Mal beruflich hier, hatte aber nie genug Zeit, um mir etwas anzuschauen. Dieses Mal war es anders und ich habe mir nach einer Konferenz vor dem Rückflug zwei Sehenswürdigkeiten herausgepickt, die ich noch nicht kannte: 

Die berühmte Cutty Sark und die Seilbahn über die Themse unweit der O2 Arena.

Klipper Cutty Sark in Greenwich

Die Cutty Sark war der berühmteste der vielen Teeklipper, die im 19. Jh. zwischen England und China die Weltmeere befuhren. 1869 in Schottland vom Stapel gelaufen, galt sie als das schönste und mit 17,5 Knoten Höchstgeschwindigkeit auch als das schnellste Schiff ihrer Zeit: 1871 brauchte sie von Shanghai nach London 107 Tage, und 1889 überholte sie sogar das neue Dampfschiff Britannia auf der Fahrt nach Sydney.

Cutty Sark

Der Name Cutty Sark stammt aus einem Gedicht von Robert Burns und bezieht sich auf ein kurzes Hemd bzw. Unterhemd, das einer Hexe namens Nannie gehörte, die als Galionsfigur abgebildet ist. 

Bis 1877 wurde das Schiff für den Teetransport eingesetzt, bis die Dampfschiffe über den neu eröffneten Sueskanal deutlich schneller waren. Der Kanal ist zum Segeln schlecht geeignet, die Winde im Roten Meer und im Mittelmeer sind nicht ideal und die Dampfschiffe brauchten nur 60 Tage.

Cutty Sark - Eingangsbereich und Ticketpreise

Als Erinnerung: Die Fotos werden größer, wenn man drauf klickt! Gerade bei den Collagen ist das sinnvoll, da man die Details besser sieht.

Die Cutty Sark segelte danach vor allem nach Australien auf der langen Strecke um das Kap der Guten Hoffnung herum. Sie transportierte zu jener Zeit hauptsächlich Wolle. Sie fuhr auch nie leer; von Haushaltswaren oder Bier und Spirituosen wurde vieles befördert, aber auch Ausrüstung für Bergbau kamen von England nach Australien, oder zuvor auf der Strecke nach Fernost Kohle für Dampfschiffe. 

Die Original-Teekisten aus China fand ich sehr beeindruckend. Der künstliche Boden, auf dem man läuft, ist damit verkleidet. Teils sind sie sehr künstlerisch gemacht, teils zeigen sie einfach nur das chinesische Zeichen für Tee: 茶.

Cutty Sark - Museum im Laderaum mit Teekisten



Es gibt auch ein kleines Filmtheater mit Sitzen, die etwas in die Höhe gehen, so dass man den Film gut sehen kann. Als wir dort waren, war es nicht so voll; wir mussten für diese Installationen oder Videos, die ununterbrochen laufen, nicht anstehen.

Freitag, 6. Januar 2023

Fotoparade 2022 – Jahresrückblick

Auch wenn's zeitlich eng ist, ich mag die Idee, sich am Jahreswechsel hinzusetzen und noch einmal über das vergangene Jahr nachzudenken. Auf meinem Foodblog gab's am 31. Dezember einen kulinarischen Rückblick. Der für den Reiseblog fehlte noch; vielleicht auch, weil ich es in 2022 wieder nicht geschafft habe, so viel zu bloggen, wie ich gerne würde. Manches bleibt wie die Jahre zuvor als Entwurf stecken oder findet sich nur auf dem Instagram-Account oder gar nur als Schnappschuss auf dem Smartphone und in meiner Erinnerung. Daher nehme ich gerne die Fotoparade von Michael von Erkunde die Welt zum Anlass, tiefer zu wühlen und in einem Jahresrückblick ein paar Fotos nach Themen herauszusuchen. 

Aber erst noch etwas Statistik: Ich bin deutlich mehr gereist als die beiden letzten Jahre und habe drei neue Staaten besucht, die ich zuvor noch nicht kannte: Saudi-Arabien, Jordanien und Mauritius. Auf der Karte sieht man rot markiert, dass es deutlich mehr Ziele sind als beim Reiserückblick 2021.

Reisejahr 2022


Rechts in dieser Collage meine beliebtesten Fotos auf Instagram. Gern geklickt wurden Reise- oder Heimatfotos, obwohl ich auch Essen fotografiert hatte. Am beliebtesten war ein Foto vom tschechischen Český Krumlov; die Lage ist auch einmalig! In der Mitte Kopenhagen, rechts ein Felsengrab in Hegra bzw. Mada'in Salih in Saudi-Arabien. Weiter geht's mit zwei Fotos vom Frankenwald und einem Sonnenaufgang in Miami Beach. Unten das schwedische Ystad, daneben der verschneite Frankenwald und als 9. beliebtestes Foto die neue Kolonnade im Kurpark von Bad Berneck im Fichtelgebirge.

Samstag, 31. Dezember 2022

Impressionen Q4 2022

Auch dieses Jahr ging wieder extrem schnell vorbei. Wenn ich mir die Fotos von Anfang des Jahres anschaue und sie mit denen dieses letzten Quartals vergleiche, fällt mir vor allem auf, dass die Gesichter im ersten Halbjahr mit Masken verdeckt waren, im zweiten Halbjahr war ich eine der wenigen, die noch einigermaßen regelmäßig mit Maske auf Fotos auftaucht.

Im Oktober war im Garten viel zu tun, da Tausende Walnüsse von den Bäumen fielen. Ein paar davon habe ich gleich verbacken. Wer es nicht weiß, ich habe auch einen Foodblog mit fast gleichem Namen; da gibt's nicht nur Rezepte mit Walnüssen sondern auch Gebäck wie dieses - oft mit Reise-Mitbringseln, hier mit Rum aus Mauritius. Mitte des Monats stand der erste Interkontinentalflug seit langem und mal wieder mit einer Boeing 747 auf dem Programm: Ich war auf einer Konferenz in Miami Beach, beruflich. Meist war ich im Konferenz-Center oder bei anderen Programmpunkten, aber für ein paar Fotos reichte die Zeit dann doch.

Collage Instagram-Fotos Oktober 2022

Die Stadt hat seit seit der Pandemie einiges an Glanz verloren; manche Restaurants sind geschlossen, vieles sieht verwahrlost aus. Nach einem heftigen Regen habe ich mal wieder einen Spaziergang durch das Art Deco Viertel gemacht. Diese zwei Häuser (unten, 2. Foto von links) habe ich 2009 schon einmal fotografiert. Das Foto rechts daneben zeigt Miami vom Phillip & Patricia Frost Museum of Science aus; man sieht u.a. das Skyviews Miami Observation Wheel. Beides gab's noch nicht, als ich das letzte Mal dort war. Rechts dann wieder zuhause; im Frankenwald gab's eine Menge Pilze - es ist Herbst. 

Im November wurde es dann wieder grau und kalt, wie für die Jahreszeit typisch. Ich war auf der Altenburg bei Bamberg und habe ein paar Fotos geschossen. 1109 erstmals erwähnt, wurde sie erst als Fliehburg, später als bischöfliche Residenz genutzt und im Zeitalter der Romantik entsprechend aufgebaut. Auf dem nächsten Foto sieht man eine andere fränkische Burg, die Kulmbacher Plassenburg. Wunderschön der herbstlich verfärbte Ginkgo biloba. Mitte des Monats war ich beruflich in Wien, habe dort nichts besichtigt, dafür wurde ich zu Wiener Schnitzel (vom Kalb!) eingeladen. Eigentlich wollte ich vom Wiener Flughafen auf einen Urlaub in die Sonne, was sich leider zerschlagen hat. Stattdessen habe ich 2 Nächte in Bratislava verbracht und die slowakische Hauptstadt erkundet. Davon oben rechts in der folgenden Collage das Foto der Brücke mit Ufo.Was es damit auf sich hat, steht hier.