Heute war ein Bummel durch die Innenstadt angesagt.

Wir sind mit der
Tube zu Tower Hill, von dort gemütlich durch die Häuserschluchen zur Gurke (The
Gherkin), die auch von nahem interessant aussieht. Es macht Spaß, dort Leute zu beobachten.
Ein paar Häuser weiter ist das Lloyd's Gebäude von
Richard Rogers. Daneben als Kontrastprogramm der
Leadenhall Market - ein überdachter Markt aus vergangenen Tagen. Die
Royal Exchange liegt auf dem Weg, ursprünglich stand hier die älteste Börse Londons. Das heutige Gebäude ist aus dem 19. Jahrhundert, inzwischen ist hier ein Luxus-Einkaufszentrum mit teuren Marken untergebracht.
Weiter an Banks und netten Läden vorbei landet man irgendwann an der
St. Paul's Cathedral, die immer einen Besuch lohnt. Wir kamen um die Mittagszeit an, der schöne Park der Kathedrale war bevölkert von Büromenschen in ihrer Mittagspause. Das hatte auch einen Charme.
Man kann die Tickets zur Kathedrale an einem Automaten kaufen, der von der Kreditkarte abbucht und ein Ticket ausdruckt, das dann im Automaten hängt und etwas herausgefischt werden muss, aber das hat nach etwas Suchen und Probieren auch geklappt.
Die Besichtigung lohnt sich, leider war der oberste Aussichtspunkt geschlossen und ist dies wohl noch einige Monate. Man kommt aber ganz normal auf die bekannte
Whispering Gallery (Flüstern überall) und auch noch 110 Stufen weiter mit beeindruckenden Ausblicken auf London.
In der Krypta ist ein Café untergebracht, in dem man u.a. Scones mit Clotted Cream und Tee oder auch leckere Quiches bekommen kann.

Mit dem Bus ging's weiter zum immer wieder beeindruckenden
Britischen Museum. Der Eintritt ist kostenlos, man darf darin sogar fotografieren. Vor den Highlights ballen sich die Besucher aus aller Herren Länder.
Das Museum lohnt wirklich! Die neue Stahl-Glas-Kuppel über dem Innenhof von Norman Foster ist natürlich faszinierend. Und die Exponate des Museums sind der Knaller, ich könnte ohne Probleme drei Wochen am Stück im Museum verbringen...

Hier stehe ich vor dem berühmten
Stein von Rosette. Er ist hinter Glas und spiegelt etwas, trotzdem kann man die Schrift gut erkennen. Die dreisprachige Inschrift aus dem 2. Jahrhundert v.Chr. half bei der Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen. 1799 wurde er entdeckt, seit über 200 Jahren befindet er sich im Britischen Museum.
Der berühmte Lesesaal ist leider derzeit geschlossen. Ende 2012 soll er renoviert wieder eröffnet werden.
Wir haben es geschafft, uns nach einigen Stunden loszureisen und sind in die Oxford Street, die allerdings so voll war, dass bummeln keinen Spaß machte. Also sind wir zurück ins Hotel. Die U-Bahnen waren teils so voll, dass nur ein Teil der Menschen mit kam, manche musste einige Bahnen warten, bis man reinkam, Feierabend wohl. Trotzdem alles sehr gesittet, kein Vergleich zu dem Gedränge, das ich teils in Asien erlebt habe.
Wir haben uns umgezogen und sind ins Theater. Das
Royal Haymarket fand ich schön, es ist eines der bekannteren Theater, interessante Uraufführungen haben hier stattgefunden und heute noch treten bekannte Schauspieler auf.

Das Programmheft lohnt, es listet die Geschichte des Theaters auf, Informationen über das Stück, Interviews mit den Schauspielern, usw.
Wir haben Samuel Becketts
Waiting for Godot gesehen, Vladimir war Patrick Stewart, Estragon Ian McKellen. Faszinierend.
Was mir aufgefallen ist: Die Zuschauer kommen völlig normal gekleidet, wie zum Stadtbummel, teils sogar im Jogginganzug. Geklatscht wird heftig, aber kurz.
Dies ist ein Teil meines Berichts über unsere Städtereise nach London. Details dazu und Index finden sich hier.