Ich schaffe es ja selten, an Blogparaden teilzunehmen, aber diesmal hat mich das Thema so begeistert, dass ich mal wieder dabei bin! Jessica von
Yummy Travel ist dafür, dass wir alle mehr Mensch sein sollen, Ecken und Kanten zeigen und einfach mal blöd aussehen dürfen.
Blöd aussehen kann ich und auch sonst entspricht das der Philosophie, mit der ich blogge: Die Reiseziele, Informationen darüber und meine persönlichen Erfahrungen spielen die Hauptrolle. Ab und zu gibt es auch Fotos, auf denen ich zu sehen bin, manchmal Selfies, meist Schnappschüsse und selten wirklich gute Fotos. Ich bin einfach nicht fotogen und habe auch keine Lust auf lange Fotosessions, um mich in Szene zu setzen. Viel lieber genieße ich in der wenigen und für mich kostbaren Zeit Land und Leute.

Als ich vor über 10 Jahren anfing zu bloggen, gab es nur eine Handvoll Reiseblogger, inzwischen sind es gefühlt Tausende, dazu kommen Instagramer, YouTuber und andere sog. Influencer. Manche halten sich selbst und ihre Gefühle im Hintergrund und berichten relativ neutral über Reiseziele. Das ist eher die journalistische Herangehensweise, das Generieren von Mehrwert für den Leser durch Information. So ticke ich: Mir ist es wichtig, authentische Erlebnisse zu präsentieren. Es geht mir um empirische Beobachtung, um autobiografische Berichte und authentisches Reisen. Darüber schreibe ich und es ist mir wichtig, dass meine Leser:innen Informationen und Tipps aus erster Hand bekommen.
Solche relativ objektiven Reiseberichte gibt es seit Jahrhunderten, vor
allem zu Zeiten großer Entdeckungen. Als Kind habe ich Bücher von Sven
Hedin, Alexander von Humboldt oder Thor Heyerdahl regelrecht
verschlungen und wollte Ethnologie oder Archäologie studieren.
Heutzutage gibt es fast keine unbekannten Länder und Völker mehr, der
Massentourismus sorgt für Menschenmassen bei bekannten
Sehenswürdigkeiten und jeder wartet geduldig, bis er an die Reihe kommt,
um das perfekte Foto oder Selfie zu schießen, das möglichst das Objekt
mit oder ohne Fotograf, aber nicht die Menschenmassen davor abbildet.
Bei vielen Reisereportagen über relativ bekannte Ziele sind alle
Informationen schon bekannt; geschrieben wird daher darüber, was ein
Reiseziel mit einem anstellt, wie man sich dabei fühlt. Das ist der
subjektive Ansatz, gerne auch mit Fotos des Berichtenden zwischendurch,
mit nicht ganz geheimen Geheimtipps und mit viel Text, der SEO-optimiert
ist. Um über Suchmaschinen gefunden zu werden oder sich über
Plattformen Geld dazu zu verdienen, optimieren auch viele Reiseblogger
ihre Texte entsprechend.
Eine dritte Art der Reisereportage entstand erst die letzten Jahre: