Flug von Frankfurt nach Havanna mit Condor
Da der Flug DE3710 mit Condor von Frankfurt nach Havanna im Reisepaket von MSC inkludiert ist, ist es nicht möglich, vorneweg ohne Extra-Gebühren Sitzplätze im Flugzeug zu reservieren. Es lohnt daher, frühzeitig zum Flughafen zu kommen, wobei ich mir im Nachhinein nicht sicher bin, ob man überhaupt Plätze auswählen kann. Beim Rückflug war es so, dass MSC diese bereits fest eingebucht hatte. Das Einchecken in Frankfurt ging problemlos, allerdings wird hier darauf geachtet, dass das Handgepäck nicht mehr als 8 kg wiegt. Der Koffer durfte für Economy 20 kg wiegen.
Das Flugzeug ist in der Economy 2-3-2 bestuhlt, d.h. es gibt Fenster- und Gangplätze nebeneinander und in der Mitte drei Sitze nebeneinander. Wir bekamen einen Gang- und einen Mittelsitz in der Mitte, allerdings war der Gangplatz daneben leer, so dass wir alle drei Sitzplätze in der Mitte nutzen und uns ein wenig ausbreiten konnten.
Der Flug von Frankfurt nach Havanna dauert 11 Stunden, man erhält im Vollcharter mit MSC Getränke (einschl. Bier und Wein) und zwei Mahlzeiten sowie Kopfhörer kostenlos. Auf dem folgenden Foto rechts erkennt man den Sitzabstand zum Vordersitz, wenn man wie ich etwas klein ist und aufrecht sitzt. Schön fand ich, dass jeder eine kleine Flasche Wasser bekam.
Das Flugzeug flog als Vollcharter für MSC, so dass die Reederei auch Einfluss auf Verpflegung und Entertainment-Angebot hat. Im bordeigenen Programm waren nur 2 Filme und zwei Fernsehserien frei; eine größere Auswahl an Filmen konnte für 8,- Euro dazu gebucht werden. Ob das so clever war, weiß ich nicht. Die Flugbegleiterinnen mussten sehr viel Geduld aufweisen, einige mosernde Reisende zu beruhigen und ihnen zu erklären, dass das halt so ist und sie keine Ausnahmen machen können. Es gab außerdem eine große Musikauswahl und weitere Informationsfilme, die kostenlos sind, u.a. war ein mehrminütiges Informationsvideo von MSC abrufbar, das auch die MSC Armonia zeigte.
Der Monitor im Vordersitz enthielt auch einen USB-Slot, an dem man sein Smartphone oder Tablet aufladen konnte.
Nach der Landung auf dem Flughafen von Havanna verließen wir unsere Maschine auf der vorderen Treppe und gingen zu Fuß ins Abfertigungsgebäude. Der Aeropuerto Internacional José Martí hat den IATA-Code HAV und ist der internationale Verkehrsflughafen von Havanna und gleichzeitig der größte und wichtigste des Landes. Er ist nicht weit von der Stadt entfernt; zum Hafen sind es knapp 20 km.
Einreise nach Kuba
Schön war die Wärme, die einem auch abends (das Flugzeug landete kurz nach 18:00 Uhr) bei Dunkelheit angenehm auffiel. Wir konnten ja über das Rollfeld ins Gebäude laufen. Da braucht man keine Jacke mehr, ein T-Shirt reicht.
Der Flughafen ist übrigens benannt nach José Martí, der von 1853 bis 1895 lebte. Er gilt als kubanischer Nationalheld und Symbol für den Unabhängigkeitskampf des Landes. Der Name des Poeten und Schriftstellers und Denkmäler begegnen einem in Havanna überall.
Der Flughafen ist etwas in die Jahre gekommen und wir mussten relativ lange anstehen, bis wir durch die Passkontrolle kamen. Ein weiteres Flugzeug stand noch da, allerdings waren die meisten dieser Passagiere schon abgefertigt. Dies ist für mich immer der Moment, in dem ich mir bewusst mache, dass die normale deutsche Organisation und Effektivität, die man im Job gewohnt ist, jetzt Urlaub hat und man angekommen ist, um zu entspannen und einen Gang runter zu schalten. Auch wenn mal ohne Ankündigung ein Schalter geschlossen wird, so macht an einer anderen Stelle einer auf, und irgendwie irgendwann kommt man dran, gibt seinen Pass und sein Visum ab, blickt in eine Kamera (nicht lächeln!), bekommt seinen Stempel und darf durch eine Tür, um sein Gepäck abzuholen.
Das große Gepäck nimmt man und geht damit durch den Zoll und dann immer in die Richtung, die einem beflissene Menschen mit MSC-Schildern weisen. Der Koffer wird in einen Bus verfrachtet, man erhält ihn später auf die Kabine geliefert. Dies kann etwas dauern, daher wird man im Vorfeld darauf hingewiesen, dass man für die erste Nacht alles ins Handgepäck packt, was man benötigen wird. Wir hatten Glück, unser Koffer kam zur Kabine bevor wir ins Bett sind.
Während der Busfahrt ist ein Guide mit dabei, der ein wenig zu Kuba und Havanna erzählt. Das fand ich klasse. Außerdem hatten wir trotz Dunkelheit die Möglichkeit, vieles aus dem Busfenster zu sehen: Die typischen amerikanischen Oldtimer-Straßenkreuzer, Häuser, tropische Vegetation, Menschen. So bekommt man schon einen ersten Eindruck der Stadt. Nach einer knappen halben Stunde kamen wir am Hafen an und konnten über eine Treppe zum Einchecken.
Einschiffung in Havanna
Die Einschiffung bei MSC lief sehr schnell und professionell ab. Man gibt seine Unterlagen ab und durchläuft das übliche Prozedere beim Einschiffen. Fotografiert habe ich nicht, da man nach den ganzen Unterlagen vom Schiff nochmal durch den kubanischen Zoll und die Passkontrolle muss und ich denke, dass man hier nicht fotografieren sollte.
Es ist alles gut ausgeschildert, man kommt gut zurecht und geht schließlich an Bord, wird dort noch einmal fotografiert, damit man während der Reise beim Aus- und Einsteigen vom Schiff am Foto erkannt werden kann, wenn man seine Bordkarte den Herren der Security übergibt.
Wir waren übrigens gegen 20:15 Uhr an Bord, relativ stressfrei. Also zwei Stunden nach der Landung am Flughafen.
Man kann wie bei Kreuzfahrten üblich auch beim Boarden noch Getränkepakete oder Ermäßigungen für Spa-Behandlungen kaufen. Wir haben ein Booklet mit 14 Wasserflaschen gekauft. Lustigerweise hatten wir am Ende der Reise fast ein Problem, die ganzen Vouchers abzutrinken. Ein paar Mal hatte ich die Vouchers vergessen und das Mineralwasser direkt bezahlt, außerdem haben wir an Land auch ab und zu Wasser gekauft und getrunken. Außerdem gibt es auf der MSC Armonia an Deck Automaten, an denen man rund um die Uhr Trinkwasser, Kaffee oder Tee bekommt.
Als nächstes tritt man durch eine Tür und ist plötzlich an Bord des Schiffs! Ich tat mich erst ein wenig schwer mit der Orientierung, aber alles ist gut ausgeschildert, so dass man schnell einen Aufzug oder ein Treppenhaus findet und seine Kabine aufsuchen kann.
Unsere Kabine auf der MSC Armonia
Wir sind kurz auf unsere Kabine. Die noch nicht bezogenen Kabinen sind nicht verschlossen, man hat ja noch keine Bordkarte und könnte daher die Tür nicht öffnen. Wir sind also einfach rein, indem wir die Tür aufgedrückt haben. Die Balkontür hinten im Foto war zu und die Kabine dank Klimaanlage ziemlich herunter gekühlt. Ich mag es dann gerne, die Klimaanlage herunterzuschalten (einen Aus-Knopf haben wir nirgends gefunden) und die Balkontür zu öffnen, damit etwas halbwegs frische Luft hereinkommen kann. Durch die Abgase vom Schiff und der Stadt hängt es vom Luftzug ab, wie frisch die Luft schließlich ist... Aber egal wie, sie ist schön tropisch warm und riecht nach Kuba!
Wir hatten eine Suite gebucht, die auf der MSC Armonia von den Ausmaßen ungefähr einer normalen Balkonkabine anderswo entspricht. Die Balkonkabinen auf der Armonia haben nämlich kein extra Sofa, das bei uns vor dem Fenster zu sehen ist. Ich mag dieses Stück Extra-Platz und habe daher die etwas teurere Kabine gebucht. Sie war auf Deck 10, nahe am Treppenhaus am Heck und wie wir fanden, ideal. Sie ist geräumig, man hat genügend Platz, sich auszubreiten.
Diese Suite hat eine Größe von ca. 27 qm, einen privaten Balkon und ein Doppelbett, das auf Anfrage in zwei Einzelbetten umgewandelt werden kann. Es gibt auch einen Fernseher, ein Telefon und eine Minibar. Insgesamt gibt es 130 solcher Suiten, das ist die höchste Kategorie auf dem Schiff.
Auf dem Bett lag bereits gut vorbereitet das Tagesprogramm mit allen Informationen und in den schwarzen Hüllen unten, unsere Bordkarten. Diese sollte man immer bei sich haben, wenn man auf dem Schiff und außerhalb unterwegs ist; man verwendet sie zum Bezahlen, um die Tür zur Kabine zu öffnen und um das Schiff zu verlassen bzw. wieder an Bord zu kommen.
Hier noch ein Blick vom Balkon in die Kabine hinein, mit unseren Handgepäck-Rucksäcken und einem Pulli auf dem Bett. Rechts hinten, wo mein Rucksack auf dem Boden steht, ist ein kleiner Schreibtisch mit Steckdosen und einem großen Spiegel, hinter dem sich ein Safe und Regalbretter befinden. Es ist sinnvoll, gleich die Dokumente und Wertsachen in den Safe zu packen.
Die Kabine war zweckmäßig und ich fand sie ganz schön. Im Badezimmer gab es sogar eine Badewanne, in der man aber auch gut duschen konnte. Hinter dem Bett links befindet sich ein geräumiger Schrankraum, in dem auch Schwimmwesten sind und in dem sich genügend Platz für die großen Koffer findet. Links neben der Eingangstür, gegenüber vom Bad, sind nochmal zwei Schränke mit Regalbrettern.
Ein kleiner Nachteil war die Hellhörigkeit. Zum Nachbarzimmer gab es eine Tür, da verstand man teils, was dort gesprochen wurde; über den Balkon hinweg natürlich auch. Außerdem wachte ich manchmal morgens gegen 5:30 Uhr auf, weil über uns Tische und Stühle geschoben wurden, dort war nämlich das sog. Il Girasole, ein Teil des Buffet-Restaurants. Aber das ist auf Schiffen oft so.
MSC Armonia in Havanna
Nach dem kurzen Blick ins Zimmer und dem Ablegen von Pulli und Rucksäcken sind wir an Deck und haben uns umgeschaut! Wir waren fast allein an Deck und haben in Ruhe alles angeschaut, auch ein paar Bälle im Sport Center Baseball-Feld geworfen. Die Pools waren übrigens abgedeckt; schwimmen konnte man um diese Uhrzeit also nicht mehr.
Ich finde es einfach schön, ein für mich unbekanntes Schiff zu entdecken und auch zu erleben, wie es so schön beleuchtet im Hafen liegt. Hier in Havanna ist das ganz besonders, da sich der Hafen direkt an der Altstadt befindet und man auch am ersten Abend das schön beleuchtete Havanna anschauen kann. Wow!
Wir sind dann noch runter auf Deck 5. Dort kann man mit Hilfe seiner Kreditkarte das Bordkonto freischalten und danach alles auf dem Schiff mit dieser sog. Bordkarte bezahlen. Dieses Freischalten kann man entweder persönlich machen (im Bereich Reception, Guest Service) oder an dort aufgestellten Automaten. Wir hatten keine Lust, uns anzustellen (wobei die Schlange echt nicht lang war!) und haben einen der Automaten benutzt. Man kann mit einer Kreditkarte mehrere Bordkarten bedienen. Das hat einfach und problemlos funktioniert.
Erst hatte ich noch überlegt, die Altstadt unsicher zu machen; schließlich war es ja noch nicht so spät. Aber nach einer leckeren Pizza (die gibt es fast rund um die Uhr auf Deck 11) und einem Bier fiel mir wieder ein, wie stressig die letzten Tage gewesen waren und dass es sinnvoller wäre, nach einem so langen Tag doch lieber früh ins Bett zu gehen.
Hier noch der Blick von unserem Balkon auf das Terminalgebäude von Havanna. Es heißt Terminal Sierra Maestra und ist das Kreuzfahrtterminal von Havanna. Links liegt die Celestyal Crystal, die diesen Winter um Kuba herum fährt. Das Terminal kann zwei Schiffe parallel abfertigen.
Weiter links befinden sich weitere Terminalgebäude, die früher ähnlich aussahen, inzwischen aber verfallen sind. Dieses hier wurde offensichtlich renoviert und hat einen besonderen Charme. Mir gefällt es gut.
Dies ist Teil meines Berichts über unsere Kreuzfahrt in die Karibik ab Kuba mit der MSC Armonia. Allgemeine Informationen zu der Reise, Tipps und Links zu den anderen Tagen finden sich hier.
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenschon wieder überzeugst du mich von deinen tollen und informativen Beiträgen. Danke dir für die ganzen Informationen, das macht eine Reiseplanung um vieles leichter!
LG
Charnette
Hallo Charnette,
Löschendanke für das liebe Kompliment! Ich freue mich selbst immer, wenn ich gut recherchierte bzw. erlebte Berichte lese, da tut man sich dann leichter, wenn man eine ähnliche Reise macht. Daher versuche ich, das wichtigste aufzuschreiben, bevor ich es vergesse. :-)
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
AntwortenLöschendanke für den tiefen Einblick in die Kreuzfahrtreisen. Da mich diese Art der Unterbringung und Fortbewegung nicht so reizt, fand ich es trotzdem spannend, mal den Ablauf und unzensierte Bilder vor Ort zu sehen.
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
Löschenja, das ist schon Massentourismus, zum Glück mit der Möglichkeit, viel zu sehen und sich gut abgrenzen zu können. Für mich große Vorteile von Kreuzfahrten sind, dass man viel sieht und wenig Stress hat, der sonst leider oft aufkommt wie z.B. das Finden eines für alle Mitreisenden geeigneten Restaurants, das sonst oft in Krach ausartet und ich sitze dann da, bin genervt und zittere vor Hunger. Hier gibt's notfalls immer Pizza. :-)
Die vielen Tips sind ja super, danke! Wir überlegen auch, diese Reise zu machen.
AntwortenLöschenHallo Mirja,
Löschenna, habt Ihr die Reise gemacht? Ich fand sie wirklich sehr schön, die Ziele waren sehr vielseitig. Falls Ihr Euch dafür entscheidet, hoffe ich, dass es Euch gefällt.
Liebe Grüße,
Barbara
Mega Tips, danke. Wir werden wahrscheinlich buchen. Diesen Winter fährt die MSC Opera Karibik, Kuba & Antillen.
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