Mittwoch, 2. September 2009

Ein Tag auf Malta: Mdina mit Rabat und Valletta

Ich habe mich auf den ersten Blick in Malta verliebt... Die Einfahrt in den Naturhafen von Valletta - halbwach vom Balkon aus gesehen - ist der absolute Wahnsinn!

Hier der Blick vom Balkon. Früh morgens von der Kabine aus so eine Aussicht zu haben finde ich immer wieder faszinierend.

Malta - Hafeneinfahrt vom Balkon aus gesehen

Es ist einer der schönsten Häfen, die man sich vorstellen kann, man hat einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und große Teile der Insel.

Hafeneinfahrt nach Valletta, Malta


Valletta gilt als eine der historisch am besten gesicherten Städte der Welt. Sie wird von einem Ring aus mächtigen Bastionen umgeben. Valletta liegt an der Nordostküste Maltas und profitiert von den beiden größten Naturhäfen des Mittelmeers.

Daran konnte ich mich kaum satt sehen: Der Ausblick, die Bauwerke, die Farbe, die so typisch ist für das Land (eine Art ocker, wie der sandfarbenen Kalkstein dort), die Geräusche und Gerüche, das Meer im Hintergrund.

Hafen Valetta, Malta

Es ist natürlich gut, auf einem so hohen Schiff zu sein, weil man eine ganz andere Perspektive bekommt. Das war wirklich sehr beeindruckend, ich stand nur da, habe geschaut, genossen und war baff.

Wir hatten einen ganzen Tag in Malta zur Verfügung. Da es so heiß war und wir genügend Zeit hatten, sind wir früh kurz in den Pool zum Schwimmen (wir waren die einzigen) und dann raus.

Hafen Valetta, Malta

Zu Fuß kann man ganz einfach den Busparkplatz erreichen (nein, nicht die Pferdekutschen auf dem Foto! Sondern den Berg hoch, dabei die Rückblicke auf den Grand Harbour nicht vergessen - ein Traum!). Hier sieht man auch, wie groß unser Schiff im Vergleich war...

Für 3,49 EUR bekommt man beim Busfahrer ein Tagesticket für den öffentlichen Nahverkehr der Insel. Allgemein ist alles unheimlich unkompliziert, jeder spricht Englisch, alle Menschen waren freundlich und hilfsbereit, man zahlt mit Euro – klasse.

Busbahnhof in Valletta, Malta

Man kann an meinen durchgeschwitzten Haaren erkennen, dass es ganz schön heiß war. Zu Fuß den Berg hoch zum Busbahnhof war anstrengend. Wichtig ist, genügend zu trinken mitzunehmen!

Maltesische Euromünzen und der BusplanDas Busnetz ist gut ausgebaut, gute Routen, den Fahrplan gibt es online. Teils sind die Busse uralt und durch die Farben von weitem zu erkennen. Hier auf dem kleinen Foto links erkennt man den Bus-Fahrplan unter meiner Hand. Ich finde die maltesischen Euromünzen mit dem Malteserkreuz so schön.

Wir sind mit dem Bus nach Mdina und Rabat, die sog. Zwillingsstädte. Mdina ist die alte Hauptstadt und wirklich sehenswert.

Tipp: Ich fand es praktisch, erst mit dem Bus zu fahren und Valetta am Schluss zu besichtigen - so konnte man die Zeit gut einschätzen, um wieder rechtzeitig am Schiff zu sein.

Mdina, Maltas alte Hauptstadt, und Rabat


In Mdina haben wir uns einen Audioguide geholt und uns damit durch die Stadt lotsen lassen.

Stadtplan Mdina, Malta

Der Audioguide war gut aufgemacht, er hat viel über Geschichte und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten vermittelt und ist wirklich empfehlenswert. Mdina ist als eine der früheren Hauptstädte Maltas natürlich interessant.

Eine Besiedlung Mdinas aus der Bronzezeit ist nachweisbar, der Hügel, auf dem die Stadt liegt, war wohl wegen der strategisch günstigen Lage als Wohnplatz beliebt. Weiter nachweisbar ist eine Festung, die die Phönizier bauten. In der Römerzeit wurde die Stadt zusammen mit dem benachbarten Rabat mit einer starken Festungsmauer gesichert. Die Araber eroberten Malta 870; sie gaben der Stadt den heutigen Name Mdina, Stadt, die von Mauern umgeben ist. Im 12. Jahrhundert waren die Normannen hier; sie vergrößerten die Festung weiter, so dass Mdina 1422 einem Angriff von 18.000 Türken wiederstand. 1530 kamen die Johanniter, die Mdina aufgrund der strategischen Lage zu ihrer ersten Residenz erkoren. Später wurde die Hauptstadt verlegt, mehrmals, bevor Valletta 1571 zur endgültigen Hauptstadt Maltas wurde und viele Menschen dorthin zogen.

Kathedrale St. Paul in Mdina, Malta

Hier der Platz vor der Kathedrale St. Paul in Mdina. Durch ein Erdbeben 1693 wurde sie zerstört und etwas später wieder aufgebaut. Sie wurde 1702 geweiht und gilt als Meisterwerk mit ihrer von außen relativ schlichten Fassade und einem prächtigen barocker Innenraum mit vielen Wand- und Deckenfresken. Die Kathedrale fand ich sehenswert, interessant ist auch das Museum daneben, die Zitadelle von Mdina natürlich, das Stadttor, usw. Überall gibt es auch die Möglichkeit für kleine Pausen, teils mit schönen Einblicken in Innenhöfe oder Ausblicken über die Insel. Wir haben uns einfach treiben lassen und genossen, was wir gesehen und erlebt haben.

Innenraum der Kathedrale St. Paul in Mdina, Malta

Wir sind ziemlich viel zu Fuß gelaufen, bei der Sonne war es schon anstrengend, aber sehr interessant. Mdina hat sich die letzten Jahre zu einem beliebten touristischen Ziel gewandelt.

Das mittelalterliche Stadtbild ist einmalig: Die Farbe des Steins, schöne Plätze, kleine Gassen, prächtige Paläste und Kirchen.

Verschwitzte Touristin in Malta

In Rabat, das wirklich direkt daneben liegt, sind wir auch durch kleine Gässchen geschlendert und haben alles auf uns wirken lassen.

Besichtigt haben wir die Katakomben von St. Paul's, in Stein gehauen unterirdisch, beeindruckend. Sie stammen aus dem 4. Jahrhundert und erstrecken sich über mehr als 2 qkm. Sie waren früher Begräbnisstätten von Familien. Sie sind täglich zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet, der Eintritt inkl. Audioguide kostet 5 Euro.

Rabat, Malta - Katakomben von St. Pauls

Allein das Abkühlen in den unterirdischen Gewölben tat bei der Hitze auch mal gut. Sonst hilft zur Abkühlung kaltes Wasser - oder ein Getränk namens Kinnie, das typisch für Malta ist - eine Limonade aus Bitterorangen und Wermut, sehr lecker und erfrischend.

Mit dem Bus sind wir zurück nach Valletta.

Valletta, die Hauptstadt von Malta 


Hier ein Blick auf die Republic Street im Zentrum von Maletta. Auf maltesisch heißt sie Triq ir-Repubblika. Interessant finde ich in Malta überall, dass Straßennamen zweisprachig sind. Die maltesische Sprache ist aus einem arabischen Dialekt entstanden und ist die einzige semitische Sprache Europas. Wie man auch oben schon sieht, als ich über Mdina geschrieben habe, die Geschichte Maltas ist höchst interessant, natürlich auch geprägt durch die Lage.

Valletta RepublicStreet, Malta

Vom Busbahnhof aus kann man direkt durch ein Tor in die Stadt und kommt auf einen großen Platz und die Hauptstraße Republic Street mit vielen Läden und Straßencafés.

Steinintarsie Fußboden Dom Valletta, Malta

Für die Besichtigung des Großmeisterpalasts war leider keine Zeit; es reichte aber zu einem Schnelldurchgang durch den Dom - auch absolut sehenswert: Der Innenraum ist überwältigend und man sollte eigentlich viel mehr Zeit dafür einplanen. Wie in Mdina fanden sich auch hier typische Fussbodenintarsien aus Stein.

Sehr viele Skelette sind da abgebildet, das fiel uns in Malta extrem auf.

Leider reichte die Zeit nicht mehr, um auf die Festung St. Elmo zu marschieren. So sind wir noch etwas gebummelt (es gab einen super Laden mit Zutaten für Patisserie, Backformen, usw. - ich werde da ja schwach und habe ein wenig eingekauft...), haben natürlich noch ein Eis gegegessen (mehr dazu auf meinem Foodblog) gegessen und sind dann zurück zum Schiff.

Malta ist definitiv vorgemerkt für eine längere Reise. Die Insel hat uns ausgesprochen gut gefallen, sie ist so vielfältig, entspannt, interessant, erholsam.

Valletta - Seitenstraße mit Blick aufs Meer

Von überall hat man schöne Ausblicke, oft aufs Meer, so wie hier auf dem Foto. Da sind wir auf dem Rückweg aufs Schiff.

Auch die Ausfahrt aus dem Hafen war logischerweise wieder ein Highlight und man ist nur am Schauen.

Hafenausfahrt Valletta, Malta mit dem Kreuzfahrtschiff

Danach fuhr das Schiff in Richtung Sizilien, wir haben uns einen Platz am Pool gesucht und sind noch kräftig geschwommen.

Abends hatte ich keine Lust auf das übliche Menü, daher sind wir in das mexikanische Restaurant. Dort war relativ wenig los, dafür waren die Bedienungen freundlich und das Essen wurde frisch für einen zubereitet, war richtig heiß und hat gut geschmeckt. Solche Spezialitätenrestaurants kosten extra, es war aber so lecker und schön dort, dass ich das gerne ausgegeben habe.

Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine Kreuzfahrt 7 Tage westliches Mittelmeer mit der MSC Splendida, Details dazu finden sich hier.

3 Kommentare:

  1. Na, da schwärmt aber Jemand :-) So begeistert habe ich dich ja noch selten gelesen. Mir war nicht klar, dass Malta so interessant ist, aber das weiß ich ja jetzt und ist im Hinterköpfchen gebunkert. Schöner Bericht, der - mal wieder - Lust auf's Packen macht.

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  2. @ Jutta: Ja, das war wirklich toll dort. So geschwärmt habe ich sonst glaube ich nur beim Panamakanal... ;-)

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  3. Das hört sich ja sehr beeindruckend an. Ich glaube, ich muss da doch irgendwann mal hin. 😊

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