Diesen Blick vom Bund aus auf die Skyline von Pudong kennt jeder. Inzwischen ist auch der Shanghai Tower fertig, der hier rechts noch als Baustelle in den Himmel ragt.
Ein Besuch hier ist nicht nur für ausländische Touristen und Geschäftsleute Pflicht, sondern auch für chinesische Touristen. Die Fotos, auf denen keine Menschen zu sehen sind, werden also direkt am Ufer oder früh morgens geschossen und zeigen eine Idylle, die nicht der Realität entspricht. In Wirklichkeit ist es am Bund immer voll und laut.
Ich war das erste Mal 1990 hier, 2000 das nächste Mal und seitdem immer mal wieder. Vor der Expo 2010 wurde die international "The Bund"genannte Uferpromenade (das U wird im Englischen ähnlich wie ein A gesprochen, chinesisch Wàitān 外灘) neu gestaltet und verlängert. Der Bund liegt am westlichen Ufer des Huangpu-Flusses gegenüber von Pudong (was "östlich des Huangpu bedeutet) in Puxi (und das bedeutet logischerweise "westlich des Huangpu"). Ursprünglich wurde er von den Niederländern, die seit 1601 mit China Handel trieben, als Schutzwall gegen die Fluten des Flusses errichtet. Die Bezeichnung Bund bedeutet Kaimauer und ist etymologisch interessant: Englisch, persisch, indisch, malayisch/indonesisch - überall wird der Wortstamm benutzt, auch die diversen Städte mit Vornamen Bandar (im Iran) oder Banda (in Indonesien) gehen darauf zurück.
Von hier kann man die für das heutige Shanghai so außergewöhnliche Mischung von Alt und Neu am besten beobachten. Auf der Puxi-Seite am Bund findet man architektonische Juwelen der Kolonialzeit, aus der Zeit, als Shanghai schon einmal weltweit bekannt war, nämlich den 1920er- und 30er-Jahren. Auf der anderen Seite sind die futuristischen Wolkenkratzer des Stadtteils Pudong beeindruckend: Links gut zu erkennen der Oriental Pearl TV Tower. Nachts finde ich diesen Ausblick noch schöner. Davon und von der Puxi-Seite gibt's hier im Blog verteilt auch ein paar Fotos.
Interessant, die Herkunft des Namens Bund.
AntwortenLöschenJa, das finde ich auch.
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