Die Hauptstadt heißt Bridgetown und wir legten im Hafen der Stadt an. Neben uns war die MSC Preziosa angedockt, so dass man andere europäische Touristen auf der Insel traf. Unser Schiff war von 08:00 bis 18:00 Uhr in Barbados, man musste also um 17:30 Uhr wieder an Bord sein. Die Temperaturen lagen zwischen 24 und 28°C, Sonne mit Wolken, also ideal.
Da mein Mitreisender krank war, habe ich mich allein und ohne Ausflug auf den Weg gemacht. Das geht in Bridgetown super; der Hafen ist nicht weit von der Stadt entfernt. Ich habe mich an Bord erst einmal orientiert, dabei hatte ich den Blick wie auf dem Foto. Das finde ich ganz praktisch, wenn man oben auf dem Schiff ist, hat man einen guten Überblick und kann sich einigermaßen orientieren. Mit dem Reiseführer und meinen zuvor heruntergeladenen Karten von Google Maps auf dem Smartphone bekam ich ein Gefühl für die Entfernung und bin dann einfach los marschiert. Man könnte sich natürlich auch ein Taxi nehmen, aber es war nicht allzu heiß und der Weg vom Hafen in die Stadt ist schön angelegt.
Es ist übrigens - wie eigentlich überall in der Karibik - auch möglich, am Hafen einen Ausflug zu buchen. Noch im Hafengebäude gibt es eine sog. Barbados Guest Information, bei der man auch Stadtpläne und Karten der Insel bekommt. Die war gut besucht.
Der Fußweg ist wirklich schön ausgebaut. Ich habe lustigerweise sehr viel deutsch gehört - irgendwie scheinen Deutsche gerne zu Fuß unterwegs zu sein. ;-)
Stadtbesichtigung Bridgetown, Barbados
Nicht weit vom Hafen kommt man an einem Fischmarkt vorbei. Das war interessant zu beobachten, wie dort gearbeitet wurde. Einige Fische werden filetiert und dann verkauft, andere gibt es im Ganzen.
Ich bin dann weiter und kam irgendwann an ein Schild, das mich darauf hin wies, dass die Altstadt Bridgetown mitsamt seiner Garnison als eine der ersten Städte mit einem befestigten Hafen in der Karibik seit 2011 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Seit der europäischen Besiedlung vor fast 400 Jahren wurde Bridgetown zu einem wichtigen Hafen für die Verschiffung vor allem von Sklaven, Zucker und anderen Gütern. Barbados war die erste Anlaufstelle für Schiffe, die den Atlantik überquerten; die geographische Lage der Insel schuf also einen strategischen militärischen Vorteil, der die britischen Handelsinteressen schützte. Die befestigten Hafenanlagen der Stadt waren von der Stadt bis zur Garnison miteinander verbunden und umkreisten die Carlisle Bay.
Im 17. Jahrhundert wurden verstärkt Handelsbeziehungen mit England, Nordamerika, Afrika und der kolonialen Karibik aufgebaut, der Hafen war militärischer und maritimer Außenposten des britischen Königreichs. Heute wird der alte Hafen nur noch von kleinen Booten und Ausflugsdampfern benutzt.
Bei diesem Gebäude hat man das Gefühl, in London zu stehen, zumal sich noch eine Statue von Lord Nelson davor befindet (Foto weiter unten). Nur die Flagge auf dem Turm des Parlamentsgebäudes ist die von Barbados.
Entspannung am Strand
Ich bin über die Chamberlain Bridge gegenüber vom Parlamentsgebäude und kam auf den Independence Square, den ich hier später nochmal fotografiert hatte. In dieser Gegend finden sich auch Läden und Cafés, so dass man bummeln kann oder etwas zu essen und trinken findet.
Aber ich wollte an den Strand. Also bin ich an der nächsten Möglichkeit rechts in Richtung Wasser abgebogen und stieß sofort auf knall orangefarbene und auf blaue Handtücher. Die blauen sind von Costa-Touristen, die orangenen von MSC. Man erkennt also genau, wer mit dem Schiff da ist und auf welchem Schiff er ist. Das hat man häufig auf der Karibik. ;-)
Es gab also geführte Ausflüge zu diesem Stadtstrand. Ich bin ein wenig weiter gelaufen, der Sandstrand ist einige Kilometer lang. Man findet also Liegen und Sonnenschirme, die man mieten kann, oder auch ganz leere Stellen, wie man mag.
Direkt am Strand kann man schnorcheln. Auch Tauchkurse werden angeboten. Auch Wasserrutschen und andere Wassersportmöglichkeiten gibt es. Wer Hunger oder Durst bekommt, geht ein paar Meter in Richtung Land und findet Imbisse oder kleine Gaststätten und Bars.
Das Wasser war traumhaft türkis-blau und von der Temperatur perfekt! So habe ich einige Stunden das karibische Paradies genossen.
Spaziergang durch Bridgetown
Als mir die Sonne zu viel wurde, habe ich mich auf den Weg gemacht und bin mit einem Umweg durch Vororte und das Stadtzentrum zurück in Richtung Schiff. Ideal war, dass man die beiden Schiffe und damit mein Ziel von fast überall sehen konnte - verlaufen kann man sich nicht!
Die katholische St. Patrick's Cathedral wurde ursprünglich 1848 erbaut, brannte allerdings 1897 ab. Das jetzige Gebäude ist neuer.
Dieses Gebäude hier, nicht weit vom Strand, würde mir gefallen, obwohl es ziemlich viel dran zu renovieren gäbe...
Das Nelson Monument, das auf dem Platz vor dem Parlament im Stadtzentrum von Bridgetown steht, ist übrigens älter als das in London.
Im Stadtzentrum findet man Kaufhäuser. Hier kann man auch lokale Produkte als Souvenirs kaufen.
Gut gefallen haben mir die pastellfarbenen Häuser.
Zwischendurch habe ich mich, wenn es sich angeboten hat, auch mit Barbadians oder Bajans, wie die Einwohner der Insel sich nennen, unterhalten. Praktisch, dass Englisch die Muttersprache ist; mit Englisch kommt man also super klar.:-)
Es gibt Ecken, da war ich die einzige Hellhäutige. Hier kommen kaum Touristen hin, dabei gibt es Street Food, Fastfoodrestaurants und einfache Läden, in denen man farbenfrohe Kleidung oder Schuhe kaufen könnte.
Eine Besonderheit auf Barbados sind die sog. Chattel Houses. Diese Häuser gibt es seit der Zeit der Sklavenbefreiuung; sie sind klein, relativ preiswert und mobil. Man konnte sie früher von einem Ort zum anderen transportieren, da man für einen anderen Job oft umziehen musste. Auch wenn heute nicht mehr alle tranportabel sind, blieb der Stil. Die vielen Fenster- und Türöffnungen sind ideal zum Belüften. Einige dieser Bajan Chattel Houses stehen unter Denkmalschutz.
Wie auf allen Inseln der Kleinen Antillen sieht man auch hier Geflügel, das frei herum läuft.
Eine große und so wie es aussieht auch relativ neue Moschee, nicht weit vom Hafen fiel mir auf.
Und zwischendrin war ich immer wieder begeistert von der tropischen Natur. Es gibt viele Bäume und Büsche mit Früchten und exotischen Blüten.
Hier der Blick in ein lokales Fastfood Restaurant. Das ist dann der Gegensatz zu dem frischen Obst und Gemüse, das man am Straßenrand oder auf dem Markt sieht: Auch hier viel Frittiertes, Pizza und Eiscreme.
Langsam wurde es Zeit für mich, zurück zum Schiff zu gehen. Hier ein Blick auf den Eingangsbereich des Hafens. Man hat, wenn man unterwegs ist, immer seine Bordkarte dabei. Die zeigt man vor und wird damit in den Hafenbereich und später aufs Schiff gelassen.
Hier ein Blick aufs Schiff.
Im Kreuzfahrtterminal (dort gibt's auch freies WLAN) habe ich mir übrigens noch eine Flasche Mount Gay Rum gekauft. Barbados war für Zuckerrohr bekannt und bereits vor 370 Jahren wurde hier Rum hergestellt. Seit 1703 gibt es diese Marke, die damit zu den ältesten Rummarken überhaupt gehört.
Tipps und Wissenswertes über Barbados
Barbados ist die östlichste Insel der Kleinen Antillen und liegt schon ziemlich weit draußen im Atlantischen Ozean. Als beste Reisezeit für Barbados gilt November bis April. Die Insel war über 300 Jahre in britischer Hand und das merkt man ihr auch heute noch an. Sie hat den Spitznamen "Litte England der Karibik". Seit 1966 ist Barbados unabhängig und ist Mitgliedsstaat des Commonwealth of Nations. Man spricht Englisch. Währung ist der Barbados-Dollar (BBD), man braucht aber nicht zu wechseln: US-$ werden angenommen, Euro allerdings weniger.
Den Namen bekam Barbados nicht von den Engländern, sondern von den Portugiesen: Los Barbados heißt die Bärtigen und geht wohl auf Fikus-Bäume mit ihren Luftwurzeln als Ausdruck der reichen Natur zurück. Bridgetown selbst wurde nach einer Brücke benannt, die bereits zu indianischer Zeit stand; früher bewohnten Arawak und Kariben die Insel. Ein Drittel der heute ca. 275.000 Einwohner lebt in der Hauptstadt. Früher lebte die Insel vom Zuckerrohr, heute vor allem vom Tourismus.
Auf Barbados gibt viel zu sehen und zu entdecken, von der sog. Platinküste im Westen mit Golfplätzen oder Wellnesszentren, noblen Hotels oder guten Restaurants sowie traumhaften Stränden (es gibt über 100 km weiße Sandstrände entlang der Küste!) und einem Meer, das auch Schildkröten gerne besuchen. Die Ostküste ist dem Atlantik zugewandt, felsiger und windiger, etwas kühler und rauher und daher bei Surfern sehr beliebt.
Ich empfand die Insel als sehr entspannt und kann mir gut einen längeren Urlaub dort vorstellen. Vor allem die Strände sind traumhaft schön und das nächste Mal will ich mit Schildkröten schnorcheln.
Dies ist Teil meines Berichts über unsere Kreuzfahrt in die östliche Karibik ab Guadeloupe mit der Costa Magica vom 1. bis 15. Februar 2019. Allgemeine Informationen zu der Reise, Tipps und Links zu den anderen Tagen finden sich hier.
Wie ich dich darum beneide! Auf Barbeidos habe ich bislang nur einen Zwischenstopp auf dem Flughafen eingelegt ... aber ich hab ja schon oft genug durchklingen lassen, was für ein riesiger Karibik-Fan ich bin!!! Am liebsten würde ich die Inseln der Reihe nach abklappern!!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Ines-Bianca
Hallo Ines-Bianca,
Löschenein Besuch nur auf dem Flughafen Barbados wird der Insel nicht gerecht, aber das weißt Du ja selber! Mir würde ein Tour gefallen, auf der man jede der Inseln eine ganze Woche lang besucht. Oder zwei... Also ein paar Monate karibisches Insel-Erkunden. :-)
Liebe Grüße
Barbara
Ein schöner Einblick in deine Karibik-Reise. Ich lese immer wieder sehr gerne Erfahrungsberichte von Kreuzfahrt Ausflügen.
AntwortenLöschenWir waren kurz vor dir in der Karibik, kar. Inseln und Mexiko. Es war traumhaft.
Die großen Karibikinseln im Westen bzw. das Festland in Belize oder Mexiko sind auch traumhaft schön. Ich sehe, Ihr wart auch mit dem Schiff - ich geh' gleich mal bei Dir lesen! :-)
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