Honshū hat uns wieder - die japanische Hauptinsel. Ganz im Norden liegt Aomori, mit knapp 300.000 Einwohnern Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur. Der Hafen von Aomori ist sowohl durch eine Eisenbahnfähre als auch über den Seikan-Tunnel, einen der längsten Tunnel der Erde, mit Hakodate, unserem gestrigen Ziel auf der Insel Hokkaidō verbunden.
Wenn wir gestern also unsere Abfahrt verpasst hätten, hätte es Möglichkeiten gegeben, am nächsten Tag das Schiff mit überschaubarem Aufwand wieder zu erreichen. ;-)
Gegen 9:45 war eine Sicherheitsübung für die Besatzung, was ganz interessant zu beobachten war. Die Alarmtöne von der Brücke wurden kommentiert, so dass klar war, dass es sich um eine Übung handelte. Theoretisch sei auf Deck 6 ein Feuer ausgebrochen, eine Muster Station war ausgefallen, überall sah man Besatzungsmitglieder mit Rettungsweste, die auf dem Schiff unterwegs waren. Wer kein Bitte-nicht-stören-Schild vor der Tür hatte, hatte die Chance, in die Übung einbezogen zu werden. Es wird geübt, dass Kabinen überprüft werden, ob dort noch Passagiere sind, die im Ernstfall gerettet werden müssten.
Am Hafen von Aomori befindet sich ein Informationsstand über den Ort, an dem man auch Stadtpläne und Tipps bekam. Wir fühlten uns willkommen.
Heute fuhr wieder ein kostenloser Shuttle, der einen am sog. ASPAM Gebäude heraus lässt. Das ist ein dreieckig futuristisches Gebäude am Ufer, das einige Läden sowie touristische Infrastruktur enthält und sich gut als Orientierungspunkt anbietet. Oben in der Mitte und weiter unten taucht es auf Fotos auf.
Aomori kann man gut zu Fuß erkunden; die Entfernungen sind nicht weit und uns hat es gut gefallen, wieder eine relativ normale unspektakuläre japanische Stadt zu erlaufen.
Bereits von außen sehenswert und ein Highlight von Aomori ist das Nebuta-Museum und Kulturzentrum mit einer Fassade aus roten, in sich verdrehten Stahlbändern, die an verschiedenen Stellen beiseite geschoben sind. Molo Design aus Vancouver sind die Architekten.
Ausgestellt werden von innen beleuchtete Figuren aus Papier, die jedes Jahr während des Nebuta Festivals auf Festwägen durch die Stadt gezogen werden. In monatelanger Arbeit wird auf Unterkonstruktionen aus Holz und Draht Papier in Form von japanischen Kriegshelden, Tieren und Dämonen geklebt und farbenprächtig bemalt.
Diese kunstvollen Laternen können seit 2010 in diesem sehenswerten Museum besichtigt werden.
Hier ein paar weitere Impressionen aus Aomori. Wie man sieht, war das Wetter nicht so klasse, zwischendurch hat es geregnet.
Das Wasser Aomoris wurde zum besten Trinkwasser Japans gewählt.
Darauf weist ein Denkmal im Stadtzentrum hin, das außerdem einen praktischen Nutzen hat: Man kann sich Wasser daraus zapfen und selbst testen, ob das stimmt. Mir hat's geschmeckt.
Einige der Tempel haben wir auch angeschaut. Sie sind wie die anderen Sehenswürdigkeiten auch im Stadtplan gut markiert.
In einem der Shopping Centers (ideal bei Regen) habe ich einen dieser bekannten 100 Yen Shops gefunden und war begeistert von den ganzen Produkten, die dabei helfen, Bento-Boxen so schön zurecht zu machen wie japanische Bekannte das tun. Hier gibt es alles, was man dafür braucht.
Ein Besuch in der A-Factory nahe des Nebuta Museums am Wasser lohnt noch mehr, fand ich. Hier ein Blick ins Innere:
Und so sieht sie von außen aus:
Dort gibt es lokale landwirtschaftliche Produkte zu kaufen. Die Region um Aomori ist für ihre Äpfel bekannt; so gibt es z.B. lokalen Cidre. Auch ein Biergarten oder frisches Eis wirken einladend.
Dies ist Teil eines Reiseberichts über unsere 2-wöchige Reise nach Japan. Details dazu sowie Links zu den anderen Tagen finden sich hier.
Liebe Barbara,
AntwortenLöschengut nur, dass alles auch in Englisch beschrieben ist. Ich stelle mir dich gerade vor, wie du versuchst japanisch zu entziffern :-)
Was aber bei den landwirtschaftlichen, regionalen Produkte eher so war, oder?
LG Katja
Hallo Katja,
Löschendas dauert bei mir immer, bis ich mir zusammen reime, was das japanische bedeuten könnte - die chinesischen Zeichen haben oft die gleiche Bedeutung wie in China, aber oft auch nicht. Da ist mir Englisch deutlich lieber... Aber wir kamen super zurecht, heutzutage ist das kein Problem mehr. Diese A Factory hat mir super gefallen, die Produkte konnte man zum Teil erkennen, aber Flaschen usw. war schon gut, dass sie beschriftet waren. Cidre, Apfelsaft, Apfelkonfitüre usw. Wir hatten dort auch eine Kleinigkeit gegessen, das hat irgendwie geklappt, auch ohne große Japanisch-Kenntnisse... ;-)
LG Barbara
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenich muss zugeben, dass ich mit Japan irgendwie Schwierigkeiten habe. Es scheint fast unmöglich zu sein, dort einfach mal in die Natur zu gehen. Immer lese ich nur über Städte oder Tempel, und sowas sehe ich mir ja schon auch mal an, aber in erster Linie will ich die Landschaft kennenlernen. Trotzdem: Die Fabrik klingt klasse und sieht auch so aus! Dort hätte s mir bestimmt auch gefallen.
Liebe Grüße
Angela
Hallo Angela,
Löschenmir ging es mit Japan ähnlich, aber es gibt schon auch Natur, z.B. auf Hokkaido oder natürlich auch im Süden auf Okinawa. Auf Hokkaido ist es recht ursprünglich mit Wäldern, in denen auch Bären leben und wo man super zelten und wandern kann.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenJapan ist für mich eine völlig andere Welt. Ich habe mich noch nie mit dem Land, der Kultur und den Menschen dort beschäftigt. Durch deinen Reisebericht lerne ich viel dazu und finde den Einblick extrem spannend.
Auch wenn ihr nicht so tolles Wetter hattet, die Bilder gefallen mir super.
Lieben Gruß Susanne
Hallo Susanne,
Löschendaher mag ich Kreuzfahrten so, man schnuppert ein wenig rein und das nächste Mal würde ich mir locker zutrauen, Japan auf eigene Faust zu bereisen. Jetzt verstehe ich ja schon ein wenig, wie es tickt, wie ich zurecht komme.
Liebe Grüße
Barbara
Interessanter Artikel über Japan. Ich muss zugeben, dass ich immer noch nicht weiß ob ich einen Japan -Trip wagen sollte, vor allem die Sprache und die Schriftzeichen beängisten mich etwas *lach*.
AntwortenLöschenSprechen die Japaner großteils eigentlich englisch?
Liebe Grüße,
Michaela
Hallo Michaela,
Löschenviele junge Japaner können Englisch (eigentlich lernen die das alle, aber viele trauen sich nicht!), und manche können auch Chinesisch, was mir natürlich entgegen kommt (ich kann auch ein paar der Schriftzeichen lesen). Ich würde mir das nächste Mal zutrauen, ohne Japanischkurs herum zu reisen. Wobei ich mir ein paar Vokabeln reinpauken würde. Mit Englisch und einem Lächeln kommt man durch, das sagen zumindest alle, die ich gefragt habe. :-)
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschendas Museum sieht ja echt klasse aus! Interessante Architektur und auch die Ausstellung stelle ich mir toll vor.
Ich habe von der Stadt Aomori noch nie gehört, allerdings habe ich mich auch noch nicht wirklich mit Japan beschäftigt.
Liebe Grüße
Gina
Hallo Gina,
Löschenich bin ja auch so ein Architektur-Fan und das Museum hat mir total gut gefallen. Diese roten Stahlbänder sind ganz speziell, ich fand das klasse!
Und, von Aomori hatte ich auch noch nie gehört, das ist keine der Hauptsehenswürdigkeiten Japans. Nicht weit von Aomori entfernt ist das die Burg Hirosaki, die sehr schön ist, so typisch japanisch mit vielen Ebenen und diesen speziellen Dächern. Besonders schön soll es dort während der Kirschblüte sein. Es gab organisierte Ausflüge zu dieser Burg, man hätte auch irgendwie auf eigene Faust hinkommen können.
Liebe Grüße
Barbara