Samstag, 17. Dezember 2011

Dubai, Einschiffung

Mitten in der Nacht sind wir in Dubai angekommen. Der Flughafen ist groß, man sah Flugzeuge aller Herren Länder, bemerkenswert von Emirates aufgereiht eine Anzahl A380s, ich glaube 7 oder 8 standen da hintereinander. Überall waren Costa-Schildchen tragende helfende Menschen, die die anreisenden Gäste leiteten. Die Einreiseformalitäten sollte man glaube ich nicht fotografieren, die waren wie erwartet und dauerten mitten in der Nacht auch nicht allzu lange. Danach ging's mit Bussen durch das nächtlich erstrahlte Dubai zum Kreuzfahrtterminal.

Dort lagen unser Schiff und daneben die Aida Blu und die MSC Lirica, die wir in Costa Rica schon einmal gesehen hatten. Ein Hafenbecken weiter liegt die Queen Elizabeth 2, die dort seit 2008 darauf wartet, als Restaurantschiff eingesetzt zu werden.

Hier ein Foto des Kreuzfahrtterminals mit der Costa Favolosa im Hintergrund, an einem anderen Tag bei Tageslicht aufgenommen:

Dubai Cruise Terminal - Kreuzfahrtterminal in Dubai

Die Abfertigung ging mit einer überschaubaren Schlange relativ normal über die Bühne. Dadurch, dass sehr viele Flüge aus verschiedenen Destinationen die ganze Nacht über ankommen, verteilt sich das etwas.

Man musste noch irgendwelchen Papierkram ausfüllen, sein Einschiffungsformular vorlegen, den Pass abgeben (man bekam eine Kopie und eine Quittung), konnte sich das aktuelle Tagesprogramm abgreifen und durfte dann nach mehreren Fotos aufs Schiff. Da war es dann irgendwann zwischen 4 und 5 Uhr früh. Das Willkommensbuffet haben wir ausgelassen und sind gleich auf die Kabine.

Balkonkabine der Costa Favolosa

Auf dem Bett lagen die Bordkarten, die Information, welche Tischzeit man hatte (wie geordert, die spätere) und das aktuelle Tagesprogramm, das bei Costa "Today" heißt und in vielen Sprachen, u.a. natürlich auch auf deutsch, verfügbar ist.

Wir hatten diesmal eine Kabine am Heck, mit einem besonders großen Balkon, von dem aus man einen schönen Blick auf die etwas beleuchtete Skyline von Dubai hatte. Nach einem kurzen Durchschnaufen auf der Terasse (auch nachts angenehme Temperaturen, ich schätze 20°C) sind wir erst mal ins Bett - wir waren müde!

Hafen und Skyline Dubai vom Schiff aus bei Nacht

Am Morgen sah das dann ganz anders aus und ich freute mich über die Kabine am Heck. Da wir eine Glückskabine gebucht hatten, hatten wir Glück und diese schöne Aussicht:

Hafen und Skyline Dubai vom Schiff aus bei Tag

Um 11 Uhr sollten alle Passagiere an Bord sein, um 13:00 ging's los in Richtung Maskat, Oman. Was die Entfernungen angeht, hätte ich mich verschätzt. Sie sind nicht groß, hier z.B. nur 319 Seemeilen.

Ich finde es immer schön, das Auslaufen des Schiffs von Deck aus zu beobachten. Das Wetter war gut, allerdings in der Ferne doch etwas dunstig, so dass man die Skyline nicht allzu deutlich sah. Trotzdem imponierend.

Hier ein Blick zurück aufs Cruise Terminal:

Blick von der Costa Favolosa auf das Cruise Terminal Dubai

Der erste Tag ist normalerweise gespickt mit verschiedenen Aktivitäten, so fand um 14:30 im Salon Molière die deutschsprachige Begrüßung mit Tipps, Hinweisen zur Kreuzfahrt sowie Informationen zu Ausflug und Häfen statt. Wer diese verpasst, kann sie sich später in einem der bordeigenen Fernsehkanäle anschauen.

Gegen 15:30 Uhr fand die obligatorische Seenotrettungsübung statt, die bei Costa (im Vergleich zu anderen Reedereien, die ich kenne) sehr intensiv geübt wird. Beim Alarmsignal (7 kurze Sirenentöne gefolgt von einem langen Ton - die gehen echt durch und durch!) geht man auf die Kabine, legt die Schwimmweste an, nimmt eine spezielle rote Notfallkarte namens Emergency Drill, die bei der Einreise auf dem Bett lag, mit und geht zum Treffpunkt. Dort stellt man sich in Reih und Glied hintereinander auf und hört in zig Sprachen (ich habe mir einen Spaß daraus gemacht, sie zu zählen, ich glaube es war italienisch, englisch, deutsch, französisch, spanisch, portugiesisch, niederländisch, russisch, japanisch, chinesisch, kantonesisch und wahrscheinlich nochmal ein paar, die ich jetzt vergessen habe...) alle möglichen Durchsagen mit Informationen. Es dauert wirklich lange und alles wird genau kontrolliert, jeder wird auf einer Liste abgestrichen. Wenn die Übung fertig ist, dauert es auch etwas, bis sich die Masse Mensch wieder verteilt hat.

Den Rest des Tages kann man damit verbringen, den verpassten Schlaf der Nacht nachzuholen, sich etwas Bräune durch Sonnenbaden zu holen, Ausflüge zu buchen, etwas zu essen, im Casino zu zocken, das Schiff zu erkunden (das dauert, es ist groß!) oder eines der Angebote des Schiffes zu nutzen (z.B. Bastelstunde, Tanzunterricht, Aerobic, Live-Musik oder eine Show im Theater).



Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine 7-tägige Kreuzfahrt ab Dubai auf der Costa Favolosa. Details dazu sowie Links zu den anderen Tagen finden sich hier.

5 Kommentare:

  1. Hi!

    Schöne Reise, aber als ich das bei Dir gelesen hatte, mußte ich doch mal kurz lachen:
    "... die bei Costa (im Vergleich zu anderen Reedereien, die ich kenne) sehr intensiv geübt wird."

    Leider von der Wirklichkeit überrascht worden...

    Liebe Grüße, Sus, die aber trotzdem gespannt auf Deine Fortsetzung wartet...

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  2. Ich kann Barbara nur beipflichten... habe auch schone eine Reise mit der Costa Serena hinter mir und auch hier wurde die Seenotrettungsübung intensiv durchgeführt. Zwar etwas chaotisch - aber so, dass jeder wusste was im Ernstfall zu tun ist. Allerdings kann ich mich nicht an das Durchstreichen der Namen erinnern...

    Glaube beim aktuellen Unglück war alles etwas anders - und lt. Medien gab es seit Anfang Januar keine Seenotrettungsübung, da die Passagiere an jedem Hafen zusteigen konnten.

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  3. @Feinschmeckerle:

    Ich glaube ja auch, daß gründliche Übungen der Normalfall sind/sein sollten.

    Aber was ist eigentlich schwierig daran, alle neu zugestiegenen Passagiere am nächsten Tag zu einer Übung zu verdonnern? Das ist doch jetzt auch kein logistisches Hexenwerk mehr...

    Aber gut, ich will ja auch nichts weiter sagen, denn
    a) war ich noch nie auf einer Kreuzfahrt
    b) hätte das Unglück auch bei jeder anderen Reederei passieren können.

    Liebe Grüße, Sus

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  4. Das Unglück mit der Concordia betrifft mich stark. Die Favolosa ist ja baugleich, wir können uns also gut vorstellen, wie es darin aussieht, wie die Räume geschnitten sind, wo sich das Restaurant befindet, usw.

    Freut mich, dass Feinschmeckerle es ähnlich empfand, bei Costa waren die Übungen echt am intensivsten. Interessant, dass sie bei dieser Tour wohl keine Übungen machten, was mich wundert. Ich denke schon, dass sich das organisieren ließe, anhand einer Liste, dann stapfen halt jeden Tag ca. 1 Stunde nach der Abfahrt ein Siebtel der Passagiere mit Rettungswesten durch die Gegend. - Aber ich bin da kein Spezialist. Wenn das Schiff kentert, kann man natürlich nicht mehr auf die eine Seite, auf der man sich vielleicht hätte treffen müssen. Ich finde es gut, dass derzeit diskutiert wird, was man noch verbessern kann - gerade bei den großen Schiffen sind ja wirklich viele Menschen, auch Behinderte in Rollstühlen! - an Bord.

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  5. Die Not-Simulation sollte überall verpflichtend sein und ich verstehe auch nicht warum sie diese auf manchen Reisen auslassen. Eigentlich müsste man sich dafür beschweren, auch wenn die Übung einem dann etwas Zeit nimmt.

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