Sonntag, 15. September 2019

Nochmal Bahnhof Sabaikalsk und die Umspurung (Transsib 1991)

Da ich auf mein zugegeben echt mies eingescanntes Dia als Foto der letzten Woche so viele Mails bekommen habe, mache ich gerade weiter mit zwei weiteren Fotos von jenem Tag - irgendwann im Frühjahr 1991 an der chinesisch-sowjetischen Grenze.

Ich erinnere mich noch gut, dass es in China bereits Frühling war, bzw. in der Region um Peking und Tianjin blühte und grünte es. Je weiter ich mit dem Zug in Richtung Norden fuhr, desto winterlicher wurde es wieder. In der Mandschurei war es kalt, an der Grenze zwischen der Inneren Mongolei (die Grenzstation der VR China nannte man damals Manzhouli, jetzt Manjur) und der UdSSR war es auch winterlich kalt, wie man an der Kleidung des Eisenbahnbeamten sieht. So blieb es dann auch... Ich hatte erst überlegt, von Moskau aus einen kurzen Ausflug nach Leningrad (so hieß St. Petersburg damals) zu machen, allerdings gab's dort Neuschnee, so blieb ich in Moskau. Den Frühling habe ich erst wieder gesehen, als ich durch die Ukraine fuhr. Da blühten die Felder, dass es eine Pracht war!

Bahnhof Sabaikalsk und die Umspurung eines Waggons Transsibirischen Eisenbahn 1991

Nach ein paar Tagen in Moskau bin ich nämlich mit der Bahn weiter nach Prag. Die Fahrt durch das westliche Russland und die Ukraine war echt ein Traum. Auch den Blick vom Bahnhof in Kiew auf die Stadt werde ich nie vergessen. Leider fuhr ich durch (ich hatte ja nur ein Transitvisum) und hatte keine Zeit, mir die Stadt anzuschauen. In Lwiw (Lemberg, Lviv, Lvov, Lwow) wurde der Zug geteilt; ein Teil fuhr nach Budapest und weiter nach Rumänien. Ich fuhr mit dem restlichen Zug durch die damalige Tschechoslowakei weiter nach Prag. Eine andere Alternative wäre die Fahrt von Moskau über Minsk nach Berlin gewesen. Aber Prag lag näher an meinem damaligen Wohnort Nürnberg, oder war einfach interessaner als das Berlin des Jahres 1991. Also bin ich lieber nach Prag.

Ich war damals 23 Jahre alt und ganz alleine unterwegs. Außer dass manche Schmuggler an den Grenzen (es gab ja nur zwei) wollten, dass ich ihr Gepäck für meins ausgab, fühlte ich mich sicher.

Bahnhof Sabaikalsk 1991

Letztes Wochenende habe ich ein wenig recherchiert und noch dieses Dia gefunden. Mit einem Abgleich über Fotos, die bei Google Maps hochgeladen sind, bin ich mir jetzt ziemlich sicher, dass das Dia den Bahnhof Sabaikalsk zeigt, über den ich ja schon letzte Woche geschrieben habe. Inzwischen befindet sich weiter rechts ein Anbau.

Ein paar weitere eingescannte Dias gibt's heute auch auf der Facebook-Seite zum Blog.

3 Kommentare:

  1. Ich finde das echt cool. Wir wollen schon lange mal die Transsibirische Eisenbahn von Moskau nach Peking fahren. Noch unklar ob über die Mongolei oder die Mandschurei. Was wuerdest du empfehlen?
    VG Eva

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  2. Ich hoffe, dass diese Informationen für Sie relevant sind: Vor kurzem bin ich auf eine hervorragende Website gestoßen, auf der eine große Anzahl hervorragender Artikel zum Erhalt eines Visums (https://hallorussland.de) speziell für Russland veröffentlicht wurde. Die Regeln sind fast überall gleich, also wird es nützlich sein! Zumindest zum Verständnis.

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  3. Sehr spannend, dass Du in Sabaikalsk damals noch beim Umspuren zusehen durftest. Bei meiner Reise 2018 war das nicht mehr möglich. Mittlerweile darf man in Erlian leider auch nicht mehr im Zug bleiben.

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