Ich war schon öfter in Südtirol, hatte bisher aber keins der Museen von Reinhold Messner gesehen. Die letzten Jahre hat er ein Museumsprojekt verwirklicht, das an sechs Standorten sog. Messner Mountain Museums (MMM), quasi als Bergmuseum zeigt.
Das Herzstück und Hauptsitz des ganzen Museumsprojekts fand seinen Platz im zuvor fast verfallenen Schloss bzw. Burg Sigmundskron bei Bozen. Das Museum dort wurde nach Restaurierung und Umbau der Burganlage im Jahr 2006 eröffnet.
Messner Mountain Museum Firmian auf Schloss Sigmundskron, Bozen
Der bekannte Bergsteiger Reinhold Messner bezeichnet sein Museumsprojekt als "Mein 15. Achttausender". Die Idee, in seiner Heimat Südtirol einen Begegnunsraum zum Thema Berg zu schaffen war für ihn schwieriger umzusetzen als auf alle 14 Achttausender zu steigen.
Hier der Eingangsbereich.
In diesem Projekt auf Schloss Sigmundskron als Zentrum erzählt er auf einer Fläche von 1100 qm von der historischen Bedeutung der Burg und über Entstehung, Bedeutung und Zerfall der Berge. Die anderen Museen bezeichnet er als fünf Satelliten, die unterschiedlichen Themen gewidmet sind: Eis, Fels, Mythos, Berg, Bergvölker sowie dem traditionellen Bergsteigen. Untergebracht sind auch Erinnerungsstücke verschiedenster Expeditionen. Ich finde, was hier entstanden ist, ist einmalig und kombiniert Südtirol, die Faszination Berg weltweit und Kultur.
Schloss Sigmundskron ist von Bozen aus zu sehen. Die Burg trohnt über dem Zusammenfluss von Etsch und Eisack und ist eine der ältesten Südtirols. Über die Geschichte der Burg wird man in einem der Türme im Rahmen einer Dauerausstellung informiert. Die Beschilderung ist auf Deusch und Italienisch.
Es gibt draußen und drin viel zu sehen. Draußen Kunst, Installationen und Reliquien, zwischendurch immer wieder Orte, um auszuruhen und die Werke auf sich wirken zu lassen - kombiniert mit dem Blick nach draußen.
Innen gibt die großräumige Anlage einen Pfad und eine Richtung vor. Kleine Wege, Treppen, Gebäude und Türme führen die Besucher in verschiedene Themenräume. So lernt man z.B. etwas über die Entstehung der Berge, über die religiöse Bedeutung der Gipfel als Hilfe zur Orientierung für viele Menschen oder gar als Brücke zum Jenseits, bis zur Geschichte des Bergsteigens und zum alpinen Tourismus in der Gegenwart.
Eine Station ist auch dem Berginneren gewidmet: Lange bevor Menschen Gipfel bestiegen gingen sie nämlich in den Berg hinein, oft auf der Suche nach Schutz oder auf der Flucht. Neben Kristallen und Erzen fanden sie auch Geheimnisse und Geschichten.
Gut gefällt mir, wie die Burgruine mit moderner Architektur ergänzt wurde.
Wir hätten noch deutlich länger bleiben können, allerdings war es durch die große Hitze auch sehr anstrengend. Leider mussten wir weiter, auf die Autobahn, um an die ligurische Küste in die Nähe Savonas zu kommen.
Anfahrt und Tipps zu MMM Firmian
Autobahn-Ausfahrt Bozen-Süd Richtung Meran, Ausfahrt Eppan, dann den Schildern folgen. Es gibt bewachte Parkplätze gegen 3,- € Gebühr. Von dort gibt es einen Pfad zum Eingang oder eine etwas größere Straße.
Das MMM Firmian ist vom 3. Sonntag im März bis zum 2. Sonntag im November von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Donnerstag ist Ruhetag. Letzter Einlass ist 17 Uhr; ich würde aber deutlich früher kommen, da man mindestens 4 Stunden einplanen sollte. Erwachsene zahlen 12,- Euro Eintritt, Kinder bis 14 Jahre 4,- Euro. Für 40,- € für Erwachsene gibt es das MMM Tour-Ticket, das als Sammelticket zum Eintritt in Firmian, Juval, Ortles, Ripa, Dolomites und Corones berechtigt und ein Jahr ab Ausstellungsdatum gültig ist.
Es gibt an mehreren Plätzen freies WLAN. Außerdem findet man Toiletten und ein Bistro mit Terrasse, in dem man gut essen oder etwas trinken kann.
Fahrt von Bozen an die italienische Riviera
Wir sind dann am Gardasee entlang durch Norditalien Richtung Genua ans Meer gefahren. Die Fahrt war ca. 465 km lang und wir brauchten über 5 Stunden dafür. Trotz Klimaanlage war es relativ anstrengend und wir haben uns abgewechselt und auch einmal Pause gemacht. Die Route führte erst östlich des Gardasees entlang, wo auf den Straßen sehr viel los war. Bei Brescia fuhren wir über Cremona Richtung Alessandria und dann Richtung Genua ans Meer.
Es war relativ schwer, für eine einzige Nacht in der Nähe von Savona ein Hotel zu finden. Viele Hotels verlangten über 300,- € pro Nacht, Preise nach oben offen. Eine Idee wäre gewesen, auf dem Weg im Piemont zu übernachten. Ich wollte aber gerne ans Meer und schließlich haben wir in Pietra Ligure das Hotel Lido gefunden, in dem wir für diese eine Nacht 120,- € bezahlten, inklusive Frühstück. Um 20:15 Uhr waren wir im Hotel.
Der Ausblick aus dem kleinen etwas in die Jahre gekommenen Zimmer hat für alles entschädigt! :-)
Abendspaziergang in Pietra Ligure
Von Pietra Ligure hatte ich zuvor noch nichts gehört, dabei ist die Stadt ein relativ bekannter Touristenort an der Küste des Ligurischen Meers zwischen Savona und Imperia.
Wir sind erst einmal ans Wasser und haben unsere Nase in den Wind gehalten. Es gibt eine schöne Uferpromenade mit Palmen, die gut belebt war und die wir entlang geschlendert sind. Für Kinder sahen wir eine Art Kasperltheater auf italienisch. Und für Kinder und Erwachsene verkaufen Gelaterias leckeres Eis.
Wie überall an der italienischen Küste gibt es auch in Pietra Ligure diese typischen Reihen von Liegestühlen mit Sonnenschirmen, die man tagsüber mieten kann.
Außer dem Meer bietet Pietra Ligure aber auch eine sehenswerte Altstadt mit schönen alten Palazzi, teils als Restaurant genutzt. Wie man hier sehen kann, war an diesem warmen Sommerabend viel los.
Das Foto zeigt den nicht weit weg vom Meer aber zentral gelegenen Marktplatz und im Hintergrund die Basilika San Nicolò mit zwei Glockentürmen und zahlreichen Kunstwerken. Darin fand ein Gottesdienst statt; wir haben kurz reingeschaut.
Dies ist Teil meines Reiseberichts über unsere 10tägige Reise nach Südtirol und mit dem Schiff ins westliches Mittelmeer mit der Costa Fascinosa. Allgemeine Informationen zu der Reise, Tipps und Links zu den anderen Tagen finden sich hier.
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenauf die Messner-Museen bin ich schon lange neugierig, aber bisher kenne ich noch nicht ein einziges. Irgendwie zieht es mich immer zu sehr selbst in die Berge, wenn ich in Südtirol bin. Und bisher hatte ich soviel Wetterglück, dass ich auch immer gehen konnte. Wahrscheinlich müsste ich mal einen Regentag erwischen, um endlich ins Museum zu gehen. ;-)
Liebe Grüße
Angela
Hallo Angela,
Löschenbei Regen stelle ich mir das MMM auch nciht so toll vor; es wirkt doch dadurch, dass man im Freien herumstromert.
Sei froh, dass Du fit genug für die Berge bist. Bei der Wanderung am Vortag war mir an diesem Tag eher nach Entspannung, wobei die Besichtigung bei der Hitze so exponiert auf der Burganlage doch ziemlich anstrengend war.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
AntwortenLöschendas MMM ist ja nur noch genial! Die Kombination aus Location und Installationen ist sehr gelungen.
An der Riviera war ich bisher noch nie gewesen.
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
Löschenich fand das MMM auch echt genial, hat mir gut gefallen.
Die Riviera habe ich früher auch vom Hörensagen gekannt; in den 1950ern fing die Generation unserer Großeltern an, sich einen Urlaub dort zu ersehnen und schließlich zu realisieren. Es gibt schöne Ecken dort, wobei ich diese typischen Seebäder mit den Reihen von Liegen nicht so mag...
Liebe Grüße
Barbara
Wir fahren nächste Woche nach Bozen und wollen uns auch das Museum anschauen. Danke für die vielen Tips. LG Michael
AntwortenLöschenGerne, Michael.
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