Interessantes zu Bad Wildungen
Dass der größte Kurpark Europas in Bad Wildungen ist, wusste ich zuvor nicht! Auch sonst muss ich zugeben, dass ich von dem Heilbad zuvor wenig gehört hatte.
Das Heilbäderzentrum und Staatsbad im Landkreis Waldeck-Frankenberg liegt im westlichen Nordhessen und ist bekannt für seine eisen-, magnesium- und kohlensäurehaltigen Quellen. Viele Kurgäste kommen hierher - und immer mehr Wellness-Touristen. Was man da außer Kuren noch tun kann, skizziere ich weiter unten.
Bereits im 17. Jahrhundert wurde eine der Heilquellen erschlossen, im 18. Jahrhundert wurde ein erster Kursaal erbaut. Richtig in Schwung kam der Kurbetrieb aber erst nach Eröffnung einer Bahnlinie Ende des 19. Jahrhunderts. Der Kurpark wurde übrigens im Stil eines englischen Gartens angelegt, um 1850 herum und mit Beratung durch Hermann Fürst Pückler-Muskau. Ende der 1990er Jahre wurden die Kurparks in Bad Wildungen und dem benachbarten Schwesterheilbad Reinhardshausen durch zu einem Großkurpark zusammengefasst, der mit einer Fläche von 50 Hektar heute als der größte Kurpark Europas gilt.
Europas größter Kurpark
Ich fand die Blütenpracht jetzt im Frühsommer wunderschön und habe den Kurpark genossen. Hier ein paar Impressionen von meinem Spaziergang.
Neben Enten habe ich diese Schwanenfamilie gesehen. Ein wenig aufpassen muss man dabei und sollte Abstand halten; die Eltern können aggressiv werden, wenn man sich den Jungen nähert.
Der Kurbetrieb wurde in den 1950er und 1960er Jahren weiter ausgebaut, vieles wurde damals saniert und instandgesetzt oder neu gestaltet. Das Kurpark-Café und der Musikpavillon stammen aus jener Zeit, die in Bad Wildungen "Ära Rappold" heißt, nach dem dortigen Regierungsbaudirektor jener Zeit.
Rappold war aufgefallen, dass der frühere Musikpavillon so schlecht platziert war, dass die Musiker den ganzen Nachmittag durch die Sonne geblendet wurden. Er baute ihn also an anderer Stelle neu auf. Für mich sieht der Musikpavillon so richtig nach 1950er Jahre aus.
Insgesamt entspringen in der Region 18 heilkräftige Quellen. Die Georg-Viktorquelle ist Mittelpunkt des Kurbereichs, sie liegt im Kurpark. Die Wandelhalle war leider schon zu, so dass ich das lokale Quellwasser nicht probieren konnte.
Dafür habe ich in der Nähe einen Waschbär gesehen, der mich neugierig beobachtet hat. Leider war es in dem Waldstück, in dem er sich versteckt hat, schon zu dunkel, um ein brauchbares Foto zu schießen.
Im Kurpark kann man spazieren, aber auch nordic-walken, laufen oder fahrradfahren. Für Spaziergänger und Wanderer sind 11 Rundwege und Wanderwege ausgeschildert, die entweder an der Kurzverwaltung Bad Wildungen oder an der Kurverwaltung Reinhardshausen beginnen. Von 500 m Strecke bis zu 5 km ist da für jeden etwas dabei. Sechs Laufstrecken sind ausgeschildert, die alle am Neuen Kurhaus starten. Es gibt kurze Touren und auch anstrengendere, die harte Anstiege beinhalten. Eine 5,3 km lange Laufstrecke ist sogar beleuchtet. Wer radeln möchte, der Hessen-Radfernweg R6 führt hier entlang.
Der Kurpark wurde 2006 deutlich vergrößert, damals fand hier nämlich die Landesgartenschau statt. Der neu angelegte Bereich verbindet die Stadt mit dem historischen Kurpark.
Gut gefallen hat mir dabei der sog. Unterirdische Garten von Simon Schäfer. Idee dahinter ist die antike Vorstellung vom Paradies als geschlossenem Garten im Kontrast zu einem heutigen gesellschaftlichen Verständnis von Sicherheit in Gestalt eines vollkommen isolierten Raumes. Wie wirkt sich eine solche Einschränkung auf den Menschen aus? Spannend.
Hier ein Blick auf das Maritim-Hotel, das sich am Rand des Kurparks befindet. Schön an Kurbädern ist ja, dass es neben Krankenhäusern auch typische Hotels mit interessanter Architektur gibt, meist mit Wellness-Bereich und nahe des Kurparks. So auch hier, es gibt einige schöne Hotels, oft im Jugendstil oder aus der Gründerzeit in direkter Nähe des Kurbereichs.
Übernachtet habe ich im Göbel's Hotel Quellenhof, dessen Hauptgebäude eine schöne Gründerzeit-Villa ist und das zentral an der Brunnenallee liegt. Mir persönlich ist es immer wichtig, dass ich gut parken kann; es gibt genügend Parkplätze. Das Hotel selbst erstreckt sich über mehrere Gebäude, die zum Großteil neuer sind als die Gründerzeit-Villa. Nach meinem Spaziergang bin ich noch in den hoteleigenen Pool, der zum Schwimmen fast zu klein war, und kurz in die Sauna. Um 22 Uhr schließt beides. Die Bar ist länger offen.
Anreise nach Bad Wildungen
Bad Wildungen liegt ganz im Norden Hessens und hat keine eigene Autobahnausfahrt; am besten fährt man von Osten kommend die A49 bis Fritzlar oder Wabern.
Tipps für die Region um Bad Wildungen
Bad Wildungen selbst verfügt über eine historische Altstadt mit prächtigen Fachwerkhäusern und einer gotischen Stadtkirche. Die Tourist-Information bietet auch online viele Informationen. Für mich war es zu spät, ich habe die Altstadt nur von der Ferne gesehen. Das Schloss Friedrichstein sah von der Ferne auch imposant aus.
Auch einen Ausflug zum Schneewittchen-Haus stelle ich mir interessant vor; die Deutsche Märchenstraße geht in der Nähe vorbei, im nahe gelegenen Bergmannsdorf gibt es ein Museum. Auch der Nationalpark Kellerwald-Edersee liegt in der Nähe. Er bietet u.a. schöne Möglichkeiten für Wanderungen oder Radtouren, so dass man in der Gegend sicherlich eine schöne Woche verbringen kann.
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenvon dem Kurpark habe ich noch nie etwas gehört, aber da du schreibst, dass es gut zum Wandern ist, sollte ich das ändern ;) Die Fotos sehen traumhaft aus. Ein richtiges grünes Idyll. Ich glaube auch, dass das Schneewittchenhaus und die Märchenstraße interessant wären. Es hört sich auf jeden Fall mal nach etwas anderem an. Aber eine Frage hätte ich: Wie sieht denn ein unterirdischer Garten in einem geschlossenen Raum aus? Der Gedanke, der dahinter steckt, ist wirklich interessant und das Thema spannend. Wird in dem Park viel darauf eingegangen?
Viele Grüße, Kuno
Hallo Kuno,
Löschenzu Deiner Frage, dieser geschlossene Raum ist abgebildet, es ist ein Stück Keller mit Glas überdacht und mit künstlichen Rosen tapeziert bzw. das sieht nach Kissen aus, also Stoffe. Rein kann man nicht, d.h. man schaut von oben herunter und kann sich überlegen, ob es einem da drin gefallen würde. (Mir nicht, mir war der wirkliche Park viel lieber!)
Das ist also Kunst, eine typische Installation.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara, wenn dir der Kurpark gefallen hat und du mal ein Meeting in der Kasseler Gegend hast (ist ca eine halbe Stunde von Bad Windungen entfernt), dann kannst du dort den größten Bergpark Europas mitsamt der 8m hohen Herkules Statue bestaunen. Beides ist seit ein paar Jahren UNESCO Weltkulturerbe. Und die Waschbären setzen sich da angeblich sogar neben einen auf die Bank :)
AntwortenLöschenViele Grüße
Simone
Hallo Simone,
Löschenden kenne ich, obwohl ich da lange nicht mehr war. Damals gab's noch keine Waschbären - oder sie wollten sich nicht zu mir setzen... ;-)
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara, ich bin ja ein bissal ein Kur-Freak, darum mag ich solche Orte, die ein wenig altmodisch wirken sehr gerne. So ein schöner Park, übrigens. Liebe Grüße, Claudia
AntwortenLöschenSieht nach einem wunderschönen Park aus! Vielen Dank für deinen interessanten Artikel.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Michaela
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenvon dem Kurpark habe ich noch nie etwas gehört. Aber ich habe mit deiner Hilfe jetzt eine virtuelle Tour gemacht :)
LG, DIana
Von dem Kurpark Bad Wildungen habe ich tatsächlich schon des Öfteren gehört, aber nie eine richtige Vorstellung gehabt. Von Kassel aus ist er ja nun auch nicht mehr so weit entfernt, und da sind wir hin und wieder schon einmal. Ein Abstecher wäre somit wirklich überlegenswert.
AntwortenLöschenDanke für deine tollen Eindrücke und ganz liebe Grüße, Clarissa