Das Hotel bietet einmal die Woche einen Kochkurs an. Klar, dass mich das interessiert hat und ich dabei sein wollte.
Die Anmeldung funktioniert ganz einfach mit der Nennung der Zimmernummer, maximal 15 Teilnehmer und 2,50 EUR pro Person sollte das ganze kosten. Wir waren die einzigen.
Als erstes wurden wir durch die Küchen und Lagerräume geführt. Interessant. Alles super hygienisch und sehr gut ausgestattet: Edelstahl, Tiefkühlräume, Kühlschränke, viel Trinkwasser im Gebrauch, alles ordentlich verpackt, auch wir mussten Häubchen tragen. Die urlaubstypischen Magen-Darm-Erkrankungen holt man sich woanders, meist durch Hitze oder durch Fliegen, denke ich - jedenfalls nicht durch Essen aus diesen Küchen.
Für mich sah das ganze nicht hektisch aus, sondern entspannt und so, wie wenn die Leute dort einen guten Umgang miteinander und mit den Speisen pflegen. Ich bin schlecht im Merken von Zahlen, ich glaube, dort arbeiten 30 Leute. Eine Person ist ausschließlich für die Hygiene zuständig.
Ich finde es nicht so toll, immer alles zu fotografieren und dann Bilder von Leuten, die nichts davon wissen, ins Netz zu stellen. Daher nur ein Foto vom Gemüse. Die Zucchini waren klein und hellgrün, so ganz anders als bei uns - das fiel mir auf.
Die Lebensmittel werden sowohl vom Großmarkt aus Kairo angeliefert wie auch aus der Region bezogen. So bekommt man fangfrische Fische aus Quseir, Lamm oder Gemüse von Bauern aus der Nähe. Es gibt ein Programm des Hotels, in dem sie die Bewohner der Region unterstützen, auch mit Ausbildungsplätzen.
Nach der Führung sind wir in die Showküche des mediterranen Restaurants. Dort war alles perfekt für unseren Kochkurs vorbereitet, drei Rezepte ausgedruckt und die Zutaten dafür:
Als erstes haben wir Tahina zubereitet, dazu wurde die Sesampaste mit Wasser und Gewürzen vermischt und beiseite gestellt. Ich mag's ja lieber scharf, die Ägypter auch, also haben wir etwas mehr Chili genommen.
Für die Touristen schmecken sie normalerweise milder ab...
Aus gemischtem Hackfleisch wurden dann Kofta zubereitet: Gemischt heißt hier Rind und Lamm, nicht wie bei uns Rind und Schwein! Logisch, wenn man kurz drüber nachdenkt. Statt die rohe Masse zu probieren, wie ich das zuhause immer mache, wird ein Probestück frittiert und abgeschmeckt. Die Hackröllchen wurden später mit Tahina in einem kleinen Fladenbrot gegessen.
Unser Lieblingsnachtisch stand auch auf dem Plan: Om Ali. Dazu werden Croissantstücke mit Nüssen überstreut, mit heißer gesüßter Milch übergossen und mit Sahne abgedeckt. Die Sahne wird dann mit einem Bunsenbrenner abgeflämmt. Lecker.
Nachtrag: Das habe ich später zuhause nachgemacht, das ausführliche Rezept von Om Ali mit Fotos ist hier (klicken!).
Der Kochkurs war wirklich lustig und interessant. Ich geb's zu, mehr als Kofta formen und Croissants in Schüsselchen zupfen haben wir fast nicht getan - der Sous Chef ist da geübter und hat sicher meist Touristen, die eher zusehen und sich bekochen lassen wollen. Wir haben uns super mit den beiden Köchen verstanden und dabei auch so einiges über Land und Leute und deren Sicht der Dinge gelernt.
Und geschmeckt hat es auch! :-)
Dies ist Teil eines Berichts über unsere Reise ans Rote Meer - mehr dazu hier.
Und an den Bunsenbrenn wurdet ihr nicht rangelassen? Das wäre ein super Trainingskurs gewesen ;-)
AntwortenLöschenhi Ein Kochkurs klingt ja besonders spannend! Man kann so auch viel über die Kultur eines Landes erfahren
AntwortenLöschenSchickes Haarnetz ;)!
AntwortenLöschenIch habe auch oft Skrupel, Bilder mit Menschen, in's Internet zustellen, ohne deren Zustimmung.
@ kulinaria katastrophalia: Die hatten wahrscheinlich heimlich meinen anderen Blog gelesen und wussten, wie gefährtlich das würde... ;-)
AntwortenLöschen@ laura: Das fand ich auch.
@ kitchen roach: Hihi, das Haarnetz war echt cool... Mit den Fotos ist das echt so eine Sache, ich zerzichte lieber drauf, man kann ja auch so erkennen, um was es geht.