Einige Jahre zuvor hatten wir drei dieser Inseln besucht, aber São Vicente mit der bekannten Hafenstadt Mindelo kannten wir noch nicht. So freuten wir uns also darauf, einen ersten Einblick zu bekommen.

Wir kamen ja von Norden und sahen daher als erstes die Insel Santo Antão, die von der Ferne wunderschön aussieht und sich sicherlich gut für einen Wanderurlaub eignet. Hier ein Foto:

Vor Mindelo liegt eine kleine Insel mit einer Art Festung drauf.

Die kapverdischen Inseln waren früher unbewohnt. Nach ihrer Entdeckung Mitte des 15. Jahrhunderts wurden sie von Portugiesen und später auch von anderen europäischen Siedlern besiedelt, die sich mit afrikanischen Sklaven mischten.
So entstand ein super Mix an freundlichen Menschen unterschiedlichster Hautfarbe. Auf Reiseführern oder Prospekten sieht man oft kleine schokobraune Kinder mit blonden Löckchen abgebildet, die man dort wirklich sehr oft sieht. Das Zusammenleben funktioniert, das Land zählt zu den sichersten der Welt. Leider ernährt es seine Menschen nicht besonders gut, daher ist über die Hälfte der Bevölkerung im Ausland als Gastarbeiter tätigt und schickt Geld in die Heimat.


Sowohl Taxifahrer als auch Läden in der Stadt nahmen problemlos Euros, man musste also kein Geld tauschen. Sonst gibt es natürlich auch Geldautomaten.
Wir hatten Lust auf Erkundungen zu Fuß und sind stundenlang durch die Gegend gelaufen. Ein paar Impressionen:
Man trifft immer mal interessante Menschen, die kommunikationsfreudig sind und mit denen man schnell ins Gespräch kommt. Da wir kein Portugiesisch sprechen, wurden wir eher von Heimkehrern angesprochen, von Männern, die jahrelang im Ausland gearbeitet hatten (einer in den Niederlanden, er war auch öfter in Deutschland gewesen und übte ein wenig Niederländisch und Deutsch mit uns, sprach aber auch super Englisch). Man hat das Gefühl, dass sie alle Zeit der Welt haben. Hektik und Stress sind uns nicht begegnet.
Einer unserer Mitreisenden bezeichnete die Menschen als "tiefenentspannt". Nach einer Woche Seereise waren wir das fast auch schon. ;-)

Die vielen Touristen an diesem Tag prägten das Bild in der Stadt, die sonst sicherlich etwas anders wirkt. Allzu viele Kreuzfahrtschiffe landen nicht, so sind Frachtschiffe und private Yachten häufiger zu Gast. Wir hatten den Eindruck, dass die Bewohner sich nicht durch diese Masse neugieriger Menschen stören ließen. Einer unserer Gesprächspartner, der im Ruhestand ist und ab und zu als Tourguide arbeitet, erzählte, die anderen Reedereien würden Ausflüge organisieren, dafür stünden auch ausreichend Busse und Reiseführer zur Verfügung. Costa hätte nicht bei ihnen nachgefragt.
Tipp: Wer sich ein wenig in das kapverdische Lebensgefühl einhören möchte, dem empfehle ich die Musik von Cesária Évora, die aus Mindelo stammt und deren Musik man überall auf den Inseln hört.

Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine Transatlantik-Kreuzfahrt mit der Costa Fortuna. Details dazu finden sich hier.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über Kommentare und einen freundlichen Austausch.
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. die IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu finden sich in der Datenschutzerklärung auf dem Blog und in der Datenschutzerklärung von Google.