Heute war es zwar weiterhin kühl, aber es regnete nicht. Wir haben uns trotzdem nicht stressen lassen und sind gegen 10 Uhr gemütlich los. An der Piazza del Nettuno wurde ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt. Außerdem waren viele Menschen in der Stadt, vor allem zum Bummeln und Shoppen. Wir wollten zu der etwas außerhalb gelegenen Kirche San Luca, die uns am Vortag vom Turm aus aufgefallen war.
Wallfahrtskirche San Luca
Das Santuario della Madonna di San Luca (Heiligtum der allerseligsten Jungfrau vom heiligen Lukas) auf dem Colle della Guardia ist eines der Wahrzeichen Bolognas.
Von der Piazza Maggiore sind wir mit dem San Luca Express, einem Touristenbähnchen, hochgefahren. Die Strecke beträgt einfach 5 Kilometer. Den Rückweg bergab sind wir später zu Fuß gegangen.
Schon während der Fahrt konnten wir uns einen Eindruck vom Rückweg verschaffen. Hier die Porta Saragozza, eines der alten Stadttore Bolognas. Ein Teil der Stadtmauer Bolognas ist auch erhalten.
Im Innenraum der Kirche San Luca ist eine Marienikone zu sehen, die aus der Hand des Evangelisten Lukas höchstpersönlich stammen soll. Angeblich wurde sie von einem Pilger aus Konstantinopel mitgebracht. Dort war sie zuvor in der Hagia Sophia gelagert. Dieses Lukasbild wurde im Jahr 1433 bei einem schweren Unwetter durch Bologna getragen und hat damals wohl geholfen. Dieser Brauch hält jedenfalls bis heute an.
Und gegen Unwetter hilft natürlich - wir sind ja in Bologna - ein Arkadenweg. Mit fast vier Kilometer Länge der längste der Welt. Er entstand im 17. und 18. Jahrhundert. Die Wallfahrtskirche wurde im 18. Jahrhundert auf den Fundamenten einer älteren Vorgängerkirche errichtet.
Von
der Kirche aus hat man eine herrliche Aussicht auf die selbst im Winter
beeindruckende hügelige Landschaft. Es gibt auch eine sog. San Luca Sky
Experience, die einen 180° Ausblick auf Bologna und seine Hügel
verspricht, gegen extra Entgelt. Damit kommt man auf alten Stufen hinauf
aufs Dach und hat wirklich einen schönen Ausblick.
Mir hat das ganze Areal sehr gut gefallen. In der Kirche waren auch am heutigen Samstag Gläubige, aber auch einige Touristen. Das Innere war typisch verkitscht, aber außen gefiel mir das Gebäude von Stil und Farbe sehr gut. Die Wallfahrtskirche fügt sich meiner Meinung nach gut in die Landschaft ein.
Von hier aus sind wir dann wie geplant zu Fuß durch die Arkaden zurück in die Stadt. Der Weg war beeindruckend, und außer uns waren nicht viele unterwegs. Die meisten sind doch mit Auto oder Bus oder diesem kleinen Bähnchen unterwegs. Früher soll es einmal eine Seilbahn gegeben haben. Man sah auch einige Radler. Heute noch finden Radrennen auf der steilen schmalen Straße statt, die neben dem Bogengang verläuft.
Aufgelockert wird der lange Portico di San Luca durch sakrale Kunst, meist Wandgemälde.
Irgendwann wird es dann wieder belebter und man kommt in die Stadt. Auch hier geht es unter den Bögen weiter bis zum Ausgangspunkt, der Porta Saragozza.
Hier gibt es auch wieder Geschäfte, Bars, Restaurants, Cafés und sogar einen Supermarkt habe ich gesehen.
So sieht der Arkadengang immer wieder unterschiedlich aus, auch mal weniger gut in Schuss, mal frisch renoviert.
Bummeln durch die Altstadt von Bologna und Biblioteca Salaborsa
Wir sind wieder in die Stadt, in die Nähe der zwei Türme, die wir am Vortag genauer angeschaut hatten. Neben diesen bekanntesten Türmen gibt es natürlich eine Reihe weiterer Geschlechtertürme, die immer mal wieder durchspitzen. Manchmal sind wir einfach in die Richtung gelaufen, in der ein Turm stand. Es gibt z.B. einen Turm, den man quasi als Hotelzimmer mieten kann. Im touristischen Zentrum bekommt man natürlich auch etwas zu essen und für mich gab's diesmal Tortellini.
Irgendwie sind wir nahe der Piazza Maggiore in einer Bibliothek gelandet. Biblioteca Salaborsa heißt sie.
Die
Biblioteca Salaborsa wurde erst 2001 eröffnet. Sie befindet sich in
einem alten Palazzo, der dafür renoviert wurde und steht auf
historischem Boden. Früher war hier die Stadtverwaltung untergebracht. Aber das Areal ist viel älter:
An einigen Stellen wurden Ausgrabungen freigelegt, die man durch
Glasböden sehen kann. Sie stammen nicht nur aus römischer, sondern auch
aus etruskischer Zeit. Im Untergeschoss des Gebäudes sieht man mehr
davon.
Abends waren wir Pizza essen.
Ich hatte mir eine Pizza herausgesucht, die eine weitere typische Spezialität der Stadt zum Thema hat: Mortadella ist auch typisch für Bologna. Eine weiße Pizza mit der typischen Wurst und einem Pistazienpesto. Update: Die Pizza habe ich daheim nachgebacken. Das Rezept für Pizza mit Mortadella und Pistazien ist auf meinem Foodblog.
Heute waren es über 25.500 Schritte auf meiner Uhr.
Dies ist Teil meines Berichts über meine winterliche Kurzreise nach Bologna. Allgemeine Informationen zu der Reise, Tipps und Links zu den anderen Tagen finden sich hier.
Liebe Barbara, ach, wie schön deine Berichte über Bologna sind. Da wollte ich mich wieder auf den Weg nach Italien machen. Ich werde ab jetzt immer mal wieder in deinen Blog schauen. Mal sehen, wohin dich deine nächste Reise führen wird...Viele Grüße, Regina
AntwortenLöschenHallo Regina,
LöschenBologna hat mir wirklich sehr gut gefallen - und Dir ja auch!
Und, für die nächsten Reisen habe ich viele Ideen. Mal schauen, was klappt.
Liebe Grüße
Barbara