Köln gehört zu den Städten Deutschlands, die immer eine Reise lohnen. Gegründet zur Römerzeit und mit entsprechend vielen Sehenswürdigkeiten (in 2000 Jahren sammelt sich einfach etwas an) bietet die Millionenstadt für jeden Geschmack etwas. Ich war glaube ich zu Schulzeiten das erste Mal dort, irgendeine Studienfahrt. Damals beeindruckten mich die Lage am Rhein, der Dom und die vielen Museen.
Als ich nach dem Studium chinesische Kunden durch Köln führte, waren sie mehr an den großen Brücken als am Dom interessiert, der sei ja relativ neu, aber diese Brücken, so viele so eng nebeneinander, wow... Auch das ist schon eine Weile her, inzwischen gibt's in China ja auch viele große Brücken.
Die Geschichte Kölns - seit der Römerzeit
Colonia Claudia Ara Agrippinensium wurde Köln genannt, als es 50 n. Chr. zur Stadt erhoben wurde. Agrippina die Jüngere stammte von hier, sie war die Mutter Neros. Ihr Vater war Oberbefehlshaber der Legionen, die in Germanien kämpften, daher wurde sie hier geboren. Sie sorgte angeblich dafür, dass Köln zur Stadt wurde und vieles hier nach dem Vorbild Roms gestaltet wurde. Auch die bekannte Schildergasse geht auf die Römerzeit zurück.
Sie verläuft als Fußgängerzone in Ost-West-Richtung zwischen der Hohe Straße und dem Neumarkt und ist die meistfrequentierte Einkaufsstraße Deutschlands. Auch am Sonntag ist einiges los, obwohl die Geschäfte geschlossen sind.
Von dort folgt man den Massen über die Hohe Straße (die ebenfalls auf die Römerzeit zurück geht) und landet irgendwann vor dem Kölner Dom.
Kölner Dom
Der Kölner Dom ist seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe, römisch-katholisch, unter dem Patrozinium des Apostels Petrus. Nach dem Ulmer Münster ist er das zweithöchste Kirchengebäude Europas. Mit dem Bau wurde im 13. Jahrhundert begonnen, der Dom wurde nach jahrhundertelangem Baustopp aber erst im 19. Jahrhundert vollendet. Meine Chinesen hatten also recht, alt ist das nicht wirklich.
Dafür finde ich die Story dahinter faszinierend: 1164 brachte der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln. Ob man das nun Geschenk oder Kriegsbeute nennt, Kaisers Friedrich I. steckte dahinter, den wir unter dem Namen Barbarossa kennen. Die Reliquien der heiligen drei Könige wollten logischerweise viele sehen; der alte Dom war dem Ansturm der vielen Pilger nicht mehr gewachsen, also entschied man sich, einen neuen zu bauen und begann 1248 damit. Wer Gotik sehen will, wird hier fündig.
Am Hauptportal steht übrigens die Adresse Domkloster 4, das Schild wurde wohl oft geklaut und ist jetzt als Kopie in Andenkenläden zu erstehen. Das Schild habe ich hier auf dem Foto nicht mit drauf, es wäre ein wenig weiter rechts.
Was mir neu war, ist die Tatsache, dass in der Fastenzeit die Flügel der Altare geschlossen sind, der Eindruck im Dom ist also ein ganz anderer als sonst. Hier der Altar der Kölner Stadtpatrone, auch Dreikönigsaltar oder Kölner Dombild genannt, von Stephan Lochner um 1445 gemalt, seit 1810 im Kölner Dom, von Dürer 1520 in seinem Reisetagebuch erwähnt. Normalerweise sieht man den Triptychon aufgeklappt.
Vorne im Altarraum findet man ein Stück bemalten Dom, so wie die Farben im Mittelalter mal geplant waren oder sogar auch ausgeführt waren. Die Achskapelle oder Dreikönigenkapelle ist ganz vorne und nicht zu verfehlen. Mittelpunkt ist die sog. Füssenicher Madonna aus dem 13. Jahrhundert.
Die Reliquien der drei heiligen Könige befinden sich im Dreikönigenschrein, einer reich geschmückten Goldschmiedearbeit aus der Zeit Ende des 12. Jahrhunderts. Nikolaus von Verdun ist der Goldschmied, dem das Werk zugeordnet wird. Erst nach dem 2. Weltkrieg bekam der Dreikönigenschrein den jetzigen Platz hinter dem Hochaltar.
Es gibt im Dom eine Menge zu sehen, auch eine Führung lohnt sich, oder eine mitbesichtigende Fachfrau.
Brauhäuser am Heumarkt
Nach den Besichtigungen und dem Stadtbummel bei winterlichen Temperaturen bekamen wir Hunger. Man kann am Rhein entlang oder direkt in Richtung Heumarkt, dort gibt es viele Brauhäuser.
Diesmal haben wir einen Tipp aufgegriffen und haben das Brauhaus Gilden im Zims (Heimat kölscher Helden) am Kölner Heumarkt besucht.
Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte: 1163 erstmals erwähnt, seit 1920 als Gaststätte genutzt, im Krieg zerstört, wieder aufgebaut, beim Renovieren 2006 auf einen Gewölbekeller gestoßen, dessen Fundament bis in die Römerzeit zurück reicht. Ein besonderes Kölscher Brauhaus, gut gestaltet, historisch, modern aber trotzdem traditionell. Ich fand das Essen und das Ambiente dort klasse.
Zum Weiterlesen:
Auch Michelle von The Road most Traveled war für einen Kurztrip in Köln und berichtet darüber. Da erfahrt Ihr u.a., warum man auf dem Platz oberhalb der Kölner Philharmonie nicht herumlaufen darf. :-)
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenbesten Dank! So kenne ich Köln und das vergangene Mal war ich in diesem Brauhaus! Das Kölsch schmeckt einfach wie "Wasser" und nach einem Marathon ist es genau die richtige Verpflegung!
Liebe Grüße!
Hallo Christina,
Löschennach einem Marathon ist leichtes Bier natürlich ideal, soll ja sehr gesund für Sportler sein. Wenn es nicht zu alkoholisch ist...
Liebe Grüße,
Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenKöln ist wirklich immer eine Reise wert - und ich war eindeutig schon viel zu lange nicht mehr dort! Ich liebe es, durch das Belgische Viertel zu schlendern :-) Muss glaube ich gleich mal einen Besuch einplanen...
LG
Katharina
Hallo Katharina,
Löschenich bin auch nur selten zum Sightseeing dort, das war echt eine Ausnahme. Heute bin ich ungeplant mitten durch Köln gefahren (überall anders war Stau) und hab' mir wieder mal gedacht, wie interessant die Stadt ist.
LG Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenKöln fiel bei mir immer hinten runter, war zwar schon ein paar Mal da. Aber eigentlich nur immer für ein Event und nie wirklich, um mir die Stadt anzuschauen. Sollte ich wohl mal ändern, denn es gibt ja doch so viel Schönes zu entdecken. ;-)
Dein Bericht hat auf jeden Fall dazu beigetragen. :-)
LG Daniela
Hallo Daniela,
LöschenKöln ist echt so eine Stadt, die man leicht vergisst - vielen fällt dabei nur der Kölner Dom ein. Ich war schon öfters dort, da gibt es natürlich noch viel mehr zu sehen.
LG Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenwarst du denn auch oben auf dem Dom? Ich fand es super spannend, was aber sicher auch daran liegt, dass ich immer auf jeden Turm klettern möchte :-)
Liebe Grüße
Katja
Hallo Katja,
Löschenja, ich war schon mehrmals oben, allerdings schon ein paar Jahre nicht mehr. Ich klettere auch gerne auf jeden Turm, am liebsten am Anfang einer Städtetour, weil man da so einen super Ausblick hat und sich danach besser orientieren kann.
Liebe Grüße
Barbara
Ich war vor ein paar Jahren mal in Köln und fand die Stadt ehrlich gesagt nicht besonders doll. Um Köln zu mögen, muss man wohl Kölner sein...ist ja bei Frankfurt genauso :p
AntwortenLöschenManche Städte sind so, dass man sie nur mag, wenn man da lebt... ;-)
LöschenVielleicht hattest Du einfach Pech mit dem Wetter oder der Stimmung an dem Tag, an dem Du dort warst? Ich mag Städte gerne bei Sonnenschein und wenn die Leute nicht rennen, sondern z.B. an Sonntagen eher langsam unterwegs sind.
Hallo liebe Barbara,
AntwortenLöschenDein Beitrag über Deine Stipvisite in Köln erinnert mich mal wieder daran, dass ich noch nie im Kölner Dom war. Da reist man immer in der Welt herum und hat noch gar nicht die spannendsten Dinge im eigenen Land gesehen.
Habe den Kölner Dom mal auf meiner Reiseliste etwas nach oben geschoben. ;)
Sonnige Grüße,
Nicolo
Hallo Nicolo,
Löschenüber Sehenswürdigkeiten im eigenen Land schreibe ich ja noch nicht so lange, aber da gibt's wirklich viel zu sehen.
Liebe Grüße,
Barbara
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenich war auch vor kurzem in Köln und habe die Stadt erkundet und dennoch nicht alles gesehen, den oder anderen Tipp habe ich mir von dir notiert.
VG
Ralf
Hallo Ralf,
Löschenvon Dir ist es nach Köln ja nicht so weit. Da gibt's noch viel zu sehen.
Liebe Grüße,
Barbara
Da hätte ruhig noch ein wenig mehr Info sein können! :)
AntwortenLöschenSag mal, fotografierst du mit einem iPhone?
Hallo Flo, der Beitrag heißt Stippvisite und dafür war ganz schön viel Info drin. Oder war das ironisch? ;-)
LöschenNein, ich habe kein iPhone.