Donnerstag, 2. Juni 2011

Seetag auf der Voyager of the Seas

Der einzige Seetag auf der Reise: Die Fahrt von Dubrovnik nach Venedig ist ja nicht wirklich weit, aber wenn das Schiff sehr sehr langsam fährt, bleibt Zeit für einen Seetag!

Und der ist auch nötig - bei der Masse an Möglichkeiten, die das Schiff bietet. Oft werden Seetage an den Anfang der Reise gepackt, damit man Zeit hat, das Schiff besser kennen zu lernen.

Hier war es nun fast am Ende und die Bordzeitung textete entsprechend: "Ist es an der Zeit, einen Gang runterzuschalten? Manchmal benötigen Sie Erholung von Ihrem Urlaub". Das passt ganz gut: Es gibt so viele Eindrücke, die man verarbeiten muss und so ist es perfekt, dass man einen entspannenden Tag auf dem Meer genießen kann.

Balkonkabine auf der Voyager of the Seas - Blick aufs Meer

Der Blick aus der Kabine aufs offene Meer lässt den Kopf frei werden.

Interessanterweise begegneten uns nicht allzu viele Schiffe, obwohl die Adria ja doch klein ist. Man sah einige Autofähren, und später auch Bohrinseln.

Cruise Compass - Tagesprogramm auf der Voyager of the Seas
Hier ein Blick in den sog. "Cruise Compass", der auf den Schiffen jeweils am Vorabend in die Kabine gebracht wird:

Ich habe die letzte Seite des deutschen Exemplars fotografiert. Durch Draufklicken wird das Foto größer und man kann so halbwegs erkennen, welche Aktivitäten geboten werden.

Es geht los um 7:30 Uhr mit einem Stretching-Kurs im Fitness Center, es gibt Spiele, Quiz, Kino, vielfältigste Sportmöglichkeiten und Turniere, bis der Tag dann nach Mitternacht in den Tanzclubs und Bars zu Ende geht.

Der Cruise Compass gibt täglich Tipps für Aktivitäten, z.B. schlägt er vor, die Kletterwand zu erklimmen, neue Schritte auf der Tanzfläche zu lernen oder auf einer Backstage-Tour die Geheimnisse der Shows zu ergründen. Außerdem wird man informiert, dass heute die letzte Gelegenheit zur Anmeldung für Landausflüge ist. Das ist alles gut organisiert. Und das schöne ist: Man muss natürlich überhaupt nichts davon nutzen - aber man kann. Keiner wird gezwungen, am Unterhaltungsangebot teilzunehmen - man kann auch einfach auf dem Balkon oder an Deck ein gutes Buch lesen oder den Blick aufs Meer genießen. :-)

Wir haben den Tag auch eher zur Erholung genutzt, haben z.B. etwas Minigolf gespielt und Leute beobachtet:

Minigolf auf der Voyager of the Seas

Putzig fand ich zwei richtig alte amerikanische Männer, die aussahen, als wenn sie seit Jahrzehnten zusammen Golf spielen würden. Sie waren auch entsprechend gekleidet, absolut nach Etikette mit Sonnenhut, Poloshirts und langen Hosen. Darauf folgte ein deutsches Paar laut lachend und in sehr leichter Badekleidung, und darauf zwei Chinesen, wobei der Mann seiner Frau erklärte, was Minigolf überhaupt ist und ihr Tipps gab, wie sie am besten spielen solle. Die Welt trifft sich auf ein paar Quadratmetern, unterschiedliche Kulturen, alles zusammen. - Ich fand das alles klasse. :-)

Hier im kleinen funktioniert das, Leute verschiedenster Nationalitäten haben zusammen Spaß und genießen das Leben, reden miteinander, lassen jedem seine Eigenheiten und fühlen sich wohl.

Richtig gut besucht war die Vorführung auf dem Pool-Deck, die zeigte, wie man Risotto zubereitet. Wir waren schließlich auf einer Kreuzfahrt in Italien!

Risotto-Demonstration an Deck der Voyager of the Seas

Zwei Köche hatten bei der Hitze durch ihre Öfen ganz schön zu kämpfen und hantierten mit vorgekochtem Reis, weil es ja nicht ewig dauern durfte. (Wer wissen will, wie ich Risotto zubereite, findet das hier auf meinem anderen Blog.) Die Zuschauer waren ganz bei der Sache und lauschtem dem Moderator, der die Köche interviewte und jeden Schritt erklärte. Es gab Risotto mit Pilzen und welchen mit Meeresfrüchten, wenn ich mich richtig erinnere. Klar durfte danach probiert werden. Außerdem wurde mittags ein super Pool Buffet aufgebaut, bei dem es mediterrane Spezialitäten gab. Frische Erdbeeren waren der Renner, ich fand auch die französischen Desserts superlecker.

Wir hatten uns bereits am ersten Tag (kostenlose) Karten für Eislauf-Show "Ice Odyssey" besorgt, die für 14:30 und um 16:30 Uhr geplant war. Für unsere Vorstellung, die frühere, hätte man auch noch vor Ort Tickets bekommen können.

Eislauf-Show "Ice Odyssey" auf der Voyager of the Seas

Zehn internationale Eiskunstläufer und ein Gaststar präsentierten perfekte Unterhaltung. Die Show lohnt sich absolut, ich war total begeistert. Die Grundfläche ist logischerweise nicht gerade groß, aber selbst darauf waren die Eiskunstläufer bzw. Eistänzer in der Lage, mehrfache Sprünge zu zeigen. Der Großteil hat russisch klingende Namen, ich schätze, dass viele eine Profikarriere hinter sich haben. Es gab abwechselnd Vorführungen mit vielen Darstellern oder auch Soli oder Paarlauf, auch wechselnde Bühnenbilder. Dazu gute Musik, wirklich klasse!

Bordinformationen über Route usw. auf dem Fernseher in der Kabine - Voyager of the SeasTipp: Es wird schon etwas kühl, vor allem wenn man vorne sitzt zieht es kalt von der Eisfläche hoch. Also etwas warmes zum Anziehen mitnehmen! :-)

Links ein Foto des Fernsehgeräts: Kanal 42 informiert über die Strecke. So weiß man immer, wo man sich befindet.

Angenehm finde ich, dass sich die Leute auf dem großen Schiff gut verteilen: Man hat auch an Seetagen nicht das Gefühl, dass etwas beengt ist. Klar wartet man etwas, bevor man Minigolf spielt; die Whirlpools waren auch voll. Aber man findet auch total leere Stellen.

Wir waren z.B. als einzige am Bug. Hier werden die Dimensionen wieder deutlich, alles ist riesig.

Voyager of the Seas

Es gibt also verschiedenste Möglichkeiten, die Seetage zu verbringen. Natürlich kann man auch neben dem Pool oder auf dem Balkon liegen und ein gutes Buch lesen.

Cruise Compass Vorderseite der Bordzeitung auf der Voyager of the Seas

Da ich gefragt wurde, noch ein Foto der Vorderseite der Bordzeitung. Hier wird man über Wissenswertes und Organisatorisches informiert, z.B. Datum (ja, das braucht man!), Wettervorhersage, Bekleidungsempfehlung für den Abend und Informationen zur Abreise sowie weitere Informationen, die für den Tag relevant sind, z.B. dass die Seapass-Abrechnung auf die Kabine gebracht und direkt von der Kreditkarte abgebucht wird. Den jeweiligen Kontostand kann man sich übrigens auf dem interaktiven TV-Gerät abrufen. Das hat auch alles gepasst.

Der Cruise Compass ist vierseitig, die beiden mittleren Seiten informieren über Öffnungszeiten der Sportstätten, Bars und Restaurants, sowie der Dienstleistungen (Handtuchstation, Spa, Krankenstation oder Florist auf See - auch das gibt es!). Die letzte Seite mit den Terminen und Veranstaltungen habe ich in diesem Beitrag ziemlich weit oben schon hinterlegt.

Hier noch ein Blick in die Royal Promenade mit zwei Fotos von Kleinigkeiten, die man sich im Café als Imbiss holen kann. Verhungern muss wirklich keiner... :-)

Royal Promenade auf der Voyager of the Seas

Und zum Abschluss des Tages noch ein Blick ins Theater - die abendlichen Shows sind absolut zu empfehlen! Ich finde, hier gibt es einen großen Unterschied zwischen den Schiffen. Auf deutschen oder italienischen Schiffen sind die Schwerpunkte anders gelagert. Die amerikanischen Gäste sind qualitativ hochwertige Shows gewohnt und erwarten diese an Bord.

Showprogramm auf der Voyager of the Seas

Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine Reise nach Venedig und eine 7tägige Kreuzfahrt auf der Adria mit der Voyager of the Seas. Details dazu finden sich hier.

2 Kommentare:

  1. Über Schiffsreisen habe ich noch nicht wirklich viel nachgedacht. Aber ich bin erstaunt, wie abwechslungsreich so ein Tag an Bord ist.

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  2. @ Nata: Och, die Tage an Bord sind ja selten - noch anstrengender sind die Tage, an denen man Sightseeing ohne Ende macht. ;-)

    Ich finde an Seetagen ja Leute-Beobachten am interessantesten. Zeit zum in Ruhe Bücher lesen hat man kaum, das geht nur auf den Transatlantikfahrten o.ä. mit viiielen Seetagen.

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